Federico García Lorca: Leben, Poesie und Theater

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Federico García Lorca: Leben und Werk

Biografie und Persönlichkeit

Federico García Lorca (Granada, 1898–1936) studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Musik. Er zog in ein Studentenwohnheim in Madrid, reiste nach London und New York, bevor er nach Spanien zurückkehrte und eine weitere Reise nach Argentinien unternahm. Seine Persönlichkeit zeichnete sich durch überwältigende Vitalität, überfließendes Mitgefühl, Schmerz und gelebte Frustration aus.

Themen und Stil

Die zentralen Themen seines Werkes sind Liebe, Tod, Marginalisierung und die Verehrung des Volkes. Lorcas Schaffen ist auch durch seine Synthese aus Tradition und Avantgarde geprägt, wobei er intensiv Bilder, Metaphern und Symbole nutzt. Die Entwicklung seiner Dichtung reicht von einfachen Anfängen über die Kraft der „Zigeunerromanzen“ bis zur kühnen Avantgarde von „Dichter in New York“.

Lorca als Dichter

  • Frühwerk: „Buch der Gedichte“

    Dieses Werk ist geprägt von Kindheitsnostalgie und Jugendkrisen, beeinflusst von Dichtern wie Bécquer, Machado und Juan Ramón Jiménez.

  • Neopopulismus: „Poema del Cante Jondo“

    Dieses 1928 veröffentlichte Buch ist eine Sammlung von Gedichten über den Zauber Andalusiens, voller Schmerz und Tod. Es ist in 18 Romanzen über die Roma unterteilt, die eine Mischung aus Volkstümlichem und Kultiviertem darstellen. Lorca projiziert in seine Charaktere seinen tragischen Lebenssinn.

  • Surrealismus: „Dichter in New York“

    Dieses Werk hat einen starken sozialen Akzent und thematisiert die Macht des Geldes, soziale Ungerechtigkeit und die Entmenschlichung.

  • Poetische Reife: „Llanto por Ignacio Sánchez Mejías“

    Eine ergreifende Elegie für seinen verstorbenen Freund, den Torero Ignacio Sánchez Mejías. Sie ist eine Mischung aus Volkstümlichem und Erhabenem.

  • Spätwerk: „Diván del Tamarit“

    Dieses Werk enthält Elemente der arabischen lyrischen Tradition.

Lorca als Dramatiker

Theaterverständnis und Themen

Lorca kritisierte das kommerzielle Theater und verteidigte ein Theater, in dem Poesie und Realität sich vereinen. Sein Theater ist stets didaktisch und hat einen sozialen Ansatz. Zentrale Themen sind Frustration, unerfüllte Wünsche und der Konflikt zwischen Realität und Verlangen. Die Schicksale sind oft tragisch, geprägt von verurteilten Leidenschaften, Einsamkeit oder dem Tod. Die feindlichen Kräfte sind Zeit, Tod oder Vorurteile. Er verwendet Prosa, Verse und Gedichte, um seine Sprache und Realität lebendig zu machen: eine volkstümliche Sprache, die Symbole, Metaphern und Vergleiche nutzt. Die Frau nimmt einen zentralen Platz ein, ebenso wie Kinder und Zigeuner.

Wichtige Dramen

  • „Bluthochzeit“

    Basierend auf einer wahren Begebenheit: Die Flucht einer Braut mit ihrem Geliebten am Hochzeitstag. Es ist eine Leidenschaft, die zum Tod führt. Das Stück enthält Elemente der klassischen Tragödie, eine Mischung aus realen und mythischen Elementen sowie Themen wie Familienhass und Rache.

  • „Yerma“

    Eine Frau ist zur Unfruchtbarkeit verurteilt. Das Stück arbeitet mit Symbolen wie dem Wunsch nach Mutterschaft und der Treue zum Ehemann. Aus diesem Konflikt entsteht die Tragödie.

  • „Das Haus der Bernarda Alba“

    Das Werk vermittelt den Eindruck von Zwang und Frustration und mündet in einer Katastrophe. Thema ist die Freiheit. Es zeigt die Konfrontation zwischen Autorität, repräsentiert durch Bernarda Alba (Autoritarismus, Repression), und ihren Töchtern, die unterschiedliche Haltungen einnehmen, von Unterwerfung bis Rebellion.

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