Federico García Lorca: Leben, Werk und literarischer Stil

Classified in Spanisch

Written at on Deutsch with a size of 3,65 KB.

Federico García Lorca: Leben und Werk

Frühes Leben und Ausbildung

Federico García Lorca wurde 1898 in Fuente Vaqueros, Granada, geboren. Er studierte Jura und Philosophie, interessierte sich aber auch für Musik und Malerei. Später zog er nach Madrid und lebte mehrere Jahre in der Residencia de Estudiantes, wo er bedeutende Persönlichkeiten der spanischen Kunstszene wie Juan Ramón Jiménez und Manuel de Falla kennenlernte und sich mit ihnen anfreundete.

New York und *La Barraca*

1929 zog Lorca als Stipendiat nach New York. Nach seiner Rückkehr nach Spanien gründete er die Theatergruppe La Barraca, mit der er versuchte, die klassische Bühnenkunst in die ländlichen Gebiete zu bringen. Nach einer Reise nach Argentinien im Jahr 1932 kehrte er nach Spanien zurück, um seine künstlerische Karriere weiterzuentwickeln. 1936 floh er mit seiner Familie nach Granada, wo er kurz darauf erschossen wurde.

Themen und Werke

Lorca war geplagt von der Angst, der Unfähigkeit, die Welt zu verstehen, von Einsamkeit und Leidenschaft. Diese Themen spiegeln sich in seinen Werken wider, in denen Tod und Liebe als unausweichliche Frustration dargestellt werden.

Erste Schaffensphase (1921-1928)

In dieser Phase ist der Einfluss modernistischer und volkstümlicher Strömungen sowie des Surrealismus, insbesondere in der Verwendung von Metaphern, erkennbar.

  • **Libro de poemas** (1921): Verbindet kindlich-fröhliche und nostalgische Töne mit Einflüssen von Bécquer.
  • **Canciones** (1921-1924): Ein vielseitiges Werk voller Bezüge zur Poesie und zum Surrealismus.
  • **Poema del cante jondo** (1921, veröffentlicht 1924): Behandelt Themen wie Tod, Liebe und Andalusien in tragischen Versen voller Schmerz und Angst.
  • **Romancero gitano** (1927): Eines seiner bekanntesten Werke. Es verbindet gelehrte Tradition, volkstümliche Elemente und Avantgarde. Der Dichter und sein Kampf gegen den Tod stehen im Mittelpunkt.

Zweite Schaffensphase (1929-1936)

Diese Phase umfasst die Jahre seines Aufenthalts in New York bis zu seiner Rückkehr nach Spanien.

  • **Poeta en Nueva York** (1929-1930): Stilwechsel hin zu einem sozialen Bewusstsein. Durch den Einsatz von ausdrucksstarker Sprache und Bildern, die der surrealistischen Bewegung nahestehen, wird der Mensch als Opfer seiner eigenen Schöpfung und das unermessliche New York als Verhinderer von Kommunikation und Freiheit dargestellt.
  • **Diván del Tamarit** (1940): Von arabisch-andalusischen Einflüssen geprägt, mit traditionellen metrischen Formen.
  • **Llanto por Ignacio Sánchez Mejías** (1935): Elegie, die seinem in der Stierkampfarena getöteten Freund, dem Torero Ignacio Sánchez Mejías, gewidmet ist.
  • **Sonetos del amor oscuro** (1984, unvollendet): Ein Gedichtband über seine Erfahrungen mit der Liebe.

Literarischer Stil

Lorca zeichnet sich durch seine Beherrschung der Technik und seine große schöpferische Kraft aus, die er mit einer persönlichen Ästhetik verbindet, die in volkstümlichen Wurzeln verankert ist. Die Verschmelzung von gelehrten und volkstümlichen Elementen durchdringt sein gesamtes Werk. Ein wichtiger Aspekt sind seine Symbole wie Mond, Blut, Wasser, Pferd oder Farben, die für Leben, Tod, Erotik und Fruchtbarkeit stehen. Er verwendet eine an die Avantgarde angelehnte Lexik, um neue Bilder zu schaffen. Formal verbindet er die Verwendung von volkstümlichen Romanzen, Refrains usw. mit klassischen Versen oder Strophen.

Entradas relacionadas: