Federico García Lorca: Poesie und Drama im Wandel der Zeit
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Federico García Lorcas Werk: Poesie und Drama
Das Werk von Federico García Lorca lässt sich in zwei Hauptaspekte unterteilen: seine Poesie und sein Drama. Beide Gattungen lassen sich chronologisch in drei Phasen gliedern: Neopopulismus, Surrealismus und eine finale Phase des Gleichgewichts zwischen Tradition und Avantgarde.
Etapa Neopopulist (1921-1928)
In seiner Lyrik greift Lorca die andalusische Volkskultur auf und imitiert Metrum und Stil traditioneller Lieder und Romanzen, ergänzt durch den Flamenco. Diese Phase ist geprägt durch Werke wie Poema del Cante Jondo, Canciones Gitanas (Zigeunerlieder) und Romancero Gitano (Zigeunerromanzen). Im Drama debütiert er ebenfalls mit Stücken, die die populäre andalusische Atmosphäre widerspiegeln, wie La zapatera prodigiosa (Die wundersame Schusterin) und El retablillo de Don Cristóbal (Das Marionettentheater des Don Cristóbal).
Etapa Surrealist (1929-1932)
Der Einfluss des Surrealismus wird deutlich in Poeta en Nueva York (Dichter in New York), das während seines Aufenthalts in den USA im Jahr 1930 entstand. Die visionären Bilder dieses Werkes spiegeln die Verwüstung wider, die die kapitalistische Gesellschaft New Yorks hervorrief. In dieser Phase schreibt er auch surrealistische Theaterstücke wie El público (Das Publikum) und Así que pasen cinco años (So vergehen fünf Jahre).
Etapa des Gleichgewichts zwischen Tradition und Avantgarde (1932-1936)
In dieser letzten Phase schuf Lorca seine großen Dramen: Yerma, Bodas de sangre (Bluthochzeit) und La casa de Bernarda Alba (Das Haus der Bernarda Alba). Diese Stücke zeichnen sich durch weibliche Protagonistinnen aus, die versuchen, der bedrückenden Atmosphäre zu entkommen, die sie umgibt. In dieser Phase entstehen auch die Gedichtbände Diván del Tamarit und Sonnets of Dark Love. Das Werk, das die Reife seiner Poesie am deutlichsten zeigt, ist jedoch Llanto por Ignacio Sánchez Mejías (Klagelied für Ignacio Sánchez Mejías), eine Elegie auf den Torero, der 1935 auf der Stierkampfarena ums Leben kam. In diesem langen Gedicht verbindet Lorca die traditionelle Struktur der Elegie mit den visionären Bildern des Surrealismus.
Einigkeit im Werk Lorcas
Was Lorcas vielfältiges Werk eint, ist das Gefühl der Frustration in der Liebe und das tragische Schicksal, das seine Figuren unweigerlich zum Tod verurteilt. Die Figur des Außenseiters, der sich in einer feindseligen Gesellschaft nicht integrieren kann, durchzieht sowohl seine Gedichte als auch seine Theaterstücke. Dies zeigt sich in den Romancero Gitano, dem Dichter in Poeta en Nueva York, den Liebenden, die Regeln brechen, oder den Frauen in seinen großen dramatischen Werken.