Finanzanalyse: Operativer Hebel & Forderungsmanagement
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Analyse der operativen Hebelwirkung
Daten und ursprüngliche Berechnung
Entwicklung der Umsatzerlöse und des Betriebsergebnisses:
- Umsatzerlöse:
- 2007: 1.050.600 €
- 2008: 881.900 €
- 2009: 900.000 €
- Betriebsergebnis:
- 2007: 49.050 €
- 2008: 77.515 €
- 2009: 19.075 €
Berechnung des operativen Hebels (Degree of Operating Leverage - DOL):
- DOL 2008 vs 2007: Änderung Betriebsergebnis / Änderung Umsatzerlöse = (77.515 - 49.050) / (881.900 - 1.050.600) = 28.465 / -168.700 = -0,17
- DOL 2009 vs 2008: Änderung Betriebsergebnis / Änderung Umsatzerlöse = (19.075 - 77.515) / (900.000 - 881.900) = -58.440 / 18.100 = -3,23
Interpretation: Basierend auf diesen Daten war die Veränderung des Gewinns proportional geringer als die Veränderung der Umsätze, insbesondere im Übergang von 2008 zu 2009, wo der Hebel stark negativ war.
Bereinigte Berechnung (ohne Sondereffekte)
Wie bereits erwähnt, enthielt das Ergebnis 2008 Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (angenommen 92.500 €), die das operative Ergebnis aus dem normalen Geschäftsbetrieb verzerren. Nach Bereinigung um diesen Betrag ergibt sich:
- Umsatzerlöse:
- 2007: 1.050.600 €
- 2008: 881.900 €
- 2009: 900.000 €
- Bereinigtes Betriebsergebnis:
- 2007: 49.050 €
- 2008: 77.515 - 92.500 = -14.985 €
- 2009: 19.075 €
Neuberechnung des operativen Hebels:
- DOL 2008 vs 2007 (bereinigt): (-14.985 - 49.050) / (881.900 - 1.050.600) = -64.035 / -168.700 = 0,38
- DOL 2009 vs 2008 (bereinigt): (19.075 - (-14.985)) / (900.000 - 881.900) = 34.060 / 18.100 = 1,88
Interpretation (bereinigt): Wenn wir den Sondereffekt aus dem Verkauf von Anlagevermögen eliminieren, sehen wir, dass in beiden Perioden eine Umsatzveränderung zu einer gleichgerichteten Veränderung des Betriebsergebnisses führte. Insbesondere im Jahr 2009 war der Effekt überproportional (Hebel > 1), was auf eine positive operative Hebelwirkung hindeutet.
Optimierung der Forderungslaufzeit
Zielsetzung und Berechnung der Inkassoperiode
Als Ziel wurde eine Umschlagshäufigkeit der Forderungen von 25 festgelegt.
Dies entspricht einer durchschnittlichen Inkassoperiode (Debitorenlaufzeit) von: 365 Tage / 25 = 14,60 Tage.
Gegenüber der vorherigen Periode (angenommen 20,28 Tage) bedeutet dies eine Verkürzung der Inkassoperiode um 5,68 Tage (20,28 - 14,60).
Die geplante mittlere Kapitalbindungsdauer für 2010 wird wie folgt berechnet (Formel aus Original übernommen):
8,57 + 22,37 + 17,20 + 14,60 - 22,88 = 39,86 Tage
Auswirkung auf den Finanzbedarf 2010
Wie reduziert dies den Finanzbedarf des Unternehmens für 2010?
Die angestrebte Debitorenlaufzeit von 14,60 Tagen impliziert einen durchschnittlichen Debitorenbestand für 2010:
Debitorenlaufzeit = (Durchschnittl. Debitorenbestand / Umsatzerlöse) * 365 Tage
14,60 Tage = (Durchschnittl. Debitorenbestand / 900.000 €) * 365 Tage
Durchschnittl. Debitorenbestand (Plan 2010) = (14,60 * 900.000) / 365 = 36.000 €
Eine Verkürzung der Forderungslaufzeit um 5,68 Tage führt zu einem Rückgang des durchschnittlichen Debitorenbestands im Vergleich zum Vorjahr (angenommener Durchschnittsbestand 2009: 75.862 €).
Reduzierung des Finanzbedarfs = Durchschnittl. Debitorenbestand 2009 - Durchschnittl. Debitorenbestand 2010
Reduzierung = 75.862 € - 36.000 € = 39.862 €