Finanzprüfung: Standards, Planung und Durchführung
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Einführung in die Finanzprüfung
Die Prüfung der Finanzinformationen ist eine kritische und/oder konstruktive Untersuchung, die von einem Wirtschaftsprüfer (WP) durchgeführt wird. Sie bewertet die Finanzberichte, deren Informationen in der Verantwortung des Managements liegen. Die abschließende Stellungnahme wird gemäß den geltenden Normen erstellt und beurteilt, ob die Finanzinformationen ein korrektes Bild in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) oder nationalen Rechnungslegungsstandards (NIF) vermitteln.
Einhaltung von Prüfungsstandards
Um ihre Stellungnahme zu stützen, müssen Wirtschaftsprüfer die geltenden Prüfungsstandards einhalten. Diese Standards legen die grundlegenden Qualitätsanforderungen für eine Prüfung fest.
Klassifikation von Prüfungsstandards
- Persönliche Standards: Technische und berufliche Ausbildung, berufliche Sorgfalt, Unabhängigkeit.
- Normen zur Arbeitsausführung: Planung und Überwachung, Untersuchung und Bewertung der internen Kontrolle, Erlangung ausreichender und geeigneter Prüfungsnachweise.
- Berichterstattungsstandards: Klärung des Verhältnisses der Finanzinformationen und Meinungsfreiheit, Grundlagen für die Finanzberichterstattung.
Prüfungsplanung
Ziele der Prüfungsplanung
Die Prüfungsplanung und -überwachung dient dazu, ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise zu erlangen, um die gesetzliche Haftung zu minimieren und den guten Ruf zu wahren. Sie hilft, angemessene Prüfungskosten beizubehalten, wettbewerbsfähig zu bleiben, Missverständnisse mit dem Kunden zu vermeiden und die effiziente Durchführung der Arbeit sowie die Einhaltung der Anforderungen zu erleichtern.
Umfassende Überprüfung und Risikoprävention
Das übergeordnete Ziel ist eine umfassende Überprüfung der Struktur, Transaktionen und Leistung der Wirtschaftseinheiten. Dies soll zur Risikoprävention, zur Steigerung der Produktivität bei der Ressourcennutzung und zur kontinuierlichen Überwachung der Einhaltung der vom Management implementierten Mechanismen beitragen.
Phasen der Prüfungsplanung
Die Prüfungsplanung gliedert sich in folgende Phasen:
- Vorstufe: Technische Planung und Management
- Mittelstufe: Beginn der Prüfung
- Endstufe: Abschluss der Prüfung
Vorläufige Phase: Erstkontakt und Kundenbewertung
In der vorläufigen Phase erfolgt der Erstkontakt mit dem potenziellen Kunden, um dessen Bedürfnisse zu verstehen. Es wird geprüft, ob die Infrastruktur für den neuen Kunden geeignet ist, ob ein tatsächlicher Prüfungsbedarf besteht, ob die Parteien in der Lage sind, einen Vertrag zu schließen, und ob die Kanzlei über die notwendige Infrastruktur verfügt.Der Prüfer muss alle verfügbaren Informationen über die Akzeptanz und das Ansehen potenzieller Kunden sammeln. Zudem sollte jährlich eine Bewertung der bestehenden Kunden erfolgen, um zu entscheiden, ob die Dienstleistung weiterhin erbracht werden soll.
Physische Kontrolle und Unternehmensanalyse
Im Rahmen der Planung wird eine physische Kontrolle sowie eine gründliche Analyse und Studie des Unternehmens durchgeführt. Dabei werden präzise Daten gesammelt, um die Geschäftstätigkeit des Kunden, seine Steuersysteme, die Organisationsstruktur, die Infrastruktur und die Rechnungslegung zu verstehen.
Einblick in das Unternehmen gewinnen
Einblicke werden gewonnen durch die Analyse des internen und externen Umfelds (einschließlich Ausrichtung, Ziele und Strategien) sowie der Geschäftsabläufe und -prozesse (einschließlich Messung und Leistung).
Analyse des internen und externen Umfelds
Es wird geprüft, ob branchenspezifische Risiken für den Kunden bestehen und ob es Risiken gibt, die in bestimmten Branchen für alle Kunden üblich sind. Der Abschlussprüfer muss die relevanten Rechnungslegungsvorschriften verstehen und Ereignisse identifizieren, die das Unternehmen beeinflussen könnten.
Geschäftsabläufe und -prozesse
Dies beinhaltet eine allgemeine Untersuchung der Geschäftstätigkeit und ihrer Auswirkungen auf die Buchführung, die Identifizierung nahestehender Personen, die Berücksichtigung von SOX-Anforderungen (Sarbanes-Oxley Act), die Einhaltung von Best-Practice-Kodizes für Unternehmen sowie die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften.
Direktoren und Management
Hierzu gehören das Verständnis der Unternehmensstruktur, die Überprüfung der Satzung, die Prüfung relevanter Gesetze und die Einhaltung des Ethikkodex.
Ziele und Strategien des Unternehmens
Es wird analysiert, welche Methoden das Unternehmen zur Erreichung seiner Ziele implementiert hat, insbesondere hinsichtlich der Richtigkeit der Finanzinformationen, der Wirksamkeit von Maßnahmen und der Einhaltung von Gesetzen.
Leistungsmessung und Indikatoren
Es werden die vom Management verwendeten Leistungsindikatoren zur Messung des Fortschritts bei der Zielerreichung untersucht. Dies umfasst die Verhältnisanalyse und das Benchmarking gegenüber den wichtigsten Konkurrenten.
Detaillierte Schritte der Prüfungsplanung
- Zusammenstellung von Hintergrundinformationen und allgemeinen Geschäftsunterlagen: Eine umfassende Kundenbefragung zur Bestimmung der relevanten Geschäftsbereiche.
- Dokumentation: Zusammenstellung von Eigentumsnachweisen, Handelsregisterauszügen, Vereinbarungen und Verträgen, Lizenzen und Patenten, der Organisationsstruktur, Prozesshandbüchern, Richtlinien, Betriebsanleitungen und weiteren relevanten Dokumenten.
- Interviews mit Führungskräften: Ziel ist die direkte Informationserhebung auf den hierarchischen Ebenen der Organisation und die Analyse von Systemen wie Vertrieb, Forderungsmanagement, Beschaffung, Produktionsplanung, Abrechnung, Buchhaltung und Steuern.
- Dokumentarische Informationen: Umfang der Ressourcen und Operationen, Informationen zu Banken, Kunden, Lagerbeständen, nahestehenden Unternehmen, Branchen, Außenständen, Waren, Anlagevermögen, Schecks usw.
- Rundgang durch das Unternehmen: Vertrautmachung mit der Produktionsplanung, IT, Buchhaltung, Personalwesen, Lagerhaltung, Inkasso usw.
- Zweck des Rundgangs: Bereicherung des Prüfers, Feststellung des Klimas der Organisationsstruktur, der Distributionslogistik, der wirksamen Sicherheitsmechanismen und der betrieblichen Disziplin.
Technische Prüfungsplanung
- Untersuchung und Bewertung der internen Kontrolle (IK): Ermittlung des Vertrauensgrades in die IK, um die verbleibenden Prüfungsverfahren festzulegen.
- Interview mit dem Vorgängerprüfer: Zur Gewinnung weiterer Beweise und Informationen.
- Übergabe des Schreibens mit Beobachtungen und Vorschlägen aus der Vorstudie: Diese Vorschläge sind für das Unternehmen relevant, um notwendige Korrekturen vorzunehmen.
- Bestimmung der Gebührenberechnung.
- Darstellung der vorgeschlagenen Gebühren.
- Unterzeichnung des Auftragsbestätigungsschreibens (Letter of Engagement).
Administrative Prüfungsplanung
- Zuordnung des an der Prüfung beteiligten Personals.
- Festlegung der Richtlinien und Gestaltung der Arbeitspapiere: Sicherstellung, dass die Beweise die Behauptungen des Wirtschaftsprüfers stützen.
- Einrichtung eines Katalogs und Index für Prüfungsvermerke.
- Struktur der Prüfungsunterlagen: Die Klassifizierung sollte so festgelegt werden, dass die Materialien den Bedürfnissen des Prüfers entsprechen.
- Arbeitspapiere: Sie dienen als Hilfsmittel bei der Planung, Durchführung und Überwachung und sind notwendig, um das Prüfungsurteil zu stützen.
- Einsatz von Fragebögen zur internen Kontrolle.
- Professionelles Verhalten.
Prüfungsdurchführung
Zweck und Ablauf
Der Zweck der Prüfungsdurchführung ist es, dem Prüfer eine Grundlage für eine vorläufige Stellungnahme zur Angemessenheit der Finanzinformationen unter Berücksichtigung der Rechnungslegungsstandards zu geben.Diese Phase beginnt typischerweise im neunten oder zehnten Monat des Geschäftsjahres und ist durch die Anwendung materieller Prüfungsverfahren gekennzeichnet. Dabei werden Salden, der Umfang, die Art und der Zeitpunkt der Prüfungsnachweise, die aus dem Vertrauen in die interne Kontrolle resultieren, sowie die Bedeutung der Rechnungslegung untersucht.In diesem Stadium werden folgende Ziele erreicht:
- Analyse der Finanzberichte.
- Analytische Buchführung.
- Überprüfung von Sitzungsprotokollen und wesentlichen Änderungen im Inventar und in den Finanzberichten.
- Abstimmung von Rechnungslegung und Steuern.
- Überprüfung von Rückstellungen.
- Abstimmung von Salden.
Prüfungsverfahren
- Team-Präsentation.
- Einholung von Erklärungen und Kontenbilanzen.
- Durchführung von Bestätigungen.
- Überprüfung von Eröffnungsbilanzen und Umbuchungen.
- Erstellung einer Eröffnungsbilanz mit Anmerkungen.
- Erfassung offener Fragen in Arbeitskarten.
- Beschaffung von Urkunden und Verträgen.
- Erfassung der allgemeinen Unternehmensaufgaben und -struktur.
- Bestimmung der rechtlichen Angelegenheiten der Gesellschaft.
- Überprüfung des Systems der Rechnungslegungsbücher und -aufzeichnungen.
- Analyse von Steuersachen.
- Überprüfung von Personal- und Gehaltsabrechnungen.
Überprüfung der Geschäftsprozesse
Dies umfasst die Prüfung von:
- Aktiva-Konten.
- Passiva-Konten.
- Eigenkapital.
- Ergebniskonten.
Abschluss der Prüfung
Abschluss der Prüfungsarbeiten
Der Abschluss der Prüfung beinhaltet die Untersuchung der Finanzinformationen der letzten Monate, da nicht alle Kontrollmechanismen gleichzeitig greifen.
Abschließende Verfahren
(Dieser Abschnitt ist im Originaldokument nicht weiter ausgeführt.)