Flexibilität & Koordination: Faktoren, Arten und Training
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Faktoren der Flexibilität
Biologische Faktoren
- Gelenk- und Muskelstruktur: Die Art der Gelenke, die Elastizität von Bändern und Muskeln sowie die Anzahl der Bewegungsebenen (z.B. 1, 2 oder 3 Ebenen) beeinflussen die Flexibilität.
Emotionale Faktoren
- Nervosität: Ein erhöhter Muskeltonus durch Nervosität kann die Flexibilität reduzieren.
- Entspannung: Ein entspannter Zustand fördert einen geringeren Muskeltonus und somit eine bessere Flexibilität.
Umwelt- und Lebensstilfaktoren
- Temperatur: Bewohner heißer Länder sind oft flexibler als jene aus kalten Regionen, da Wärme die Dehnbarkeit des Gewebes fördert.
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Flexibilität tendenziell ab.
- Soziale Gewohnheiten: Der individuelle Lebensstil und die täglichen Aktivitäten beeinflussen den Grad der Flexibilität in verschiedenen Körperregionen.
Arten von Flexibilität
Nach Fleischmann
- Statische Flexibilität: Bezieht sich auf den Grad der Dehnbarkeit, der mit langsamen Bewegungen und oft mit externer Hilfe (z.B. durch Halten einer Position) erreicht wird.
- Dynamische Flexibilität: Ist in der Mehrheit der Bewegungen und den technisch-praktischen Elementen jeder Sportart involviert. Sie beschreibt die Bewegungsamplitude, die durch aktive Muskelkontraktion erreicht wird.
Weitere Klassifikationen
- Absolute Flexibilität: Die maximale Bewegungsreichweite eines Gelenks.
- Arbeitsflexibilität: Das Maß an Flexibilität, das für die Ausführung einer spezifischen Bewegung oder Übung erforderlich ist.
- Restflexibilität: Der Grad der Bewegung, der über die für eine bestimmte Aufgabe notwendige Arbeitsflexibilität hinausgeht und zur Vermeidung von Steifigkeit entwickelt werden sollte.
Trainingssysteme zur Flexibilitätssteigerung
Stretching
- Passives Stretching: Dehnungen, die durch eine äußere Kraft (z.B. Schwerkraft, Partner oder Hilfsmittel) erzeugt werden.
- Aktives Stretching: Dehnungen, die willentlich durch die eigene Muskelkontraktion ausgeführt werden.
PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation)
- Muskeldehnung: Den Muskel für 10-30 Sekunden dehnen.
- Muskelkontraktion: Den gedehnten Muskel für ca. 10 Sekunden isometrisch kontrahieren.
- Erneute Dehnung: Den Muskel in die neu gewonnene Bewegungsamplitude für 10-15 Sekunden weiter dehnen.
Faktoren der Koordination
Die Koordination wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die Ausbildung grundlegender physischer Eigenschaften, die Anzahl der beteiligten Körperteile, die Geschwindigkeit der Ausführung, die Höhe des Schwerpunkts und die Breite der Unterstützungsbasis.
Arten koordinativer Fähigkeiten
- Kombinationsfähigkeit: Ermöglicht die Koordination der Bewegungen verschiedener Körperteile, um eine komplexe, globale Bewegung zu erreichen.
- Gleichgewichtsfähigkeit: Die Fähigkeit, den Körper in einer stabilen Position zu halten oder nach einer Störung wiederherzustellen.
- Reaktionsfähigkeit: Die Fähigkeit, schnell und angemessen auf Signale oder Reize zu reagieren.
- Orientierungsfähigkeit: Ermöglicht die Bestimmung und Anpassung der eigenen Körperposition und -bewegung in Bezug auf den Raum und die Umgebung.
- Differenzierungsfähigkeit: Die Fähigkeit, verschiedene Bewegungen in unterschiedlichen Körperteilen präzise und gleichzeitig auszuführen.
Weitere koordinative Fähigkeiten
- Rhythmusfähigkeit: Ermöglicht die Koordination von Bewegungen in Bezug auf einen äußeren oder inneren Rhythmus.
- Umstellungsfähigkeit: Die Fähigkeit, geplante Bewegungen schnell und flexibel an veränderte Situationen oder die Aktionen von Gegnern anzupassen.