Folgen des Imperialismus & Ursachen des Ersten Weltkriegs
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Folgen des Kolonialen Imperialismus
Die wichtigsten Veränderungen, die als Folge des kolonialen Imperialismus auftraten, waren:
Wirtschaftliche Folgen
Die Kolonien wurden zur Ausbeutung ihrer natürlichen und menschlichen Ressourcen genutzt. Sie wurden auf die Spezialisierung einer einzigen Ernte festgelegt und waren gezwungen, Fertigwaren aus der Metropole zu kaufen.
Bevölkerungs- und Sozialstruktur
Die Bevölkerung in den Kolonien nahm zu, bedingt durch die Zuwanderung europäischer Siedler und den Rückgang der indigenen Sterblichkeit aufgrund von Gesundheits- und Hygieneverbesserungen durch die Metropole. Dennoch herrschte die Rassentrennung, welche die Vorherrschaft der weißen europäischen Bevölkerung über die indigene Bevölkerung festlegte, die als zweitrangig behandelt wurde.
Politische Folgen
Die Kolonien dienten den kolonisierenden Ländern als Schauplatz zur Beilegung ihrer Rivalitäten.
Kulturelle Folgen
Die westliche Kultur wurde der indigenen Kultur aufgezwungen, wodurch die Glaubenssätze, Sitten und Traditionen der kolonisierten Völker verdrängt wurden.
Der Erste Weltkrieg (1914–1918)
Die zunehmend angespannten Beziehungen zwischen den europäischen Mächten während des sogenannten „Bewaffneten Friedens“ mündeten in einen Krieg, den wir aufgrund seiner geografischen Ausdehnung den Großen Krieg oder den Ersten Weltkrieg nennen.
Ursachen und Auslöser des Ersten Weltkriegs
Territoriale Ansprüche
- Rivalitäten auf dem Balkan (Russland vs. Österreich-Ungarn).
- Konflikt zwischen Frankreich und Deutschland um die Gebiete Elsass und Lothringen.
Wirtschaftliche Rivalitäten
Insbesondere zwischen Deutschland, das ein enormes industrielles Wachstum erlebte, und dem Vereinigten Königreich, das an Wettbewerbsfähigkeit verlor. Dies führte zu einem Kampf um die Kontrolle des internationalen Handels.
Koloniale Interessen
Koloniale Interessen führten zu lokalisierten Konflikten (z. B. die Marokkokrisen), die durch Deutschlands Streben nach Kolonialgebieten verschärft wurden.
Blockbildung und Bündnissysteme
Die Bildung von zwei feindlichen Bündnissen:
- Dreibund: Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien.
- Triple Entente: Frankreich, Großbritannien und Russland.
Kriegführende Länder und Bündnisse
Die Mittelmächte (Central Powers)
Ursprünglich der Dreibund. Später traten das Osmanische Reich und Bulgarien bei. Italien wechselte die Seite.
Die Entente-Mächte (Alliierte)
Ursprünglich die Triple Entente. Später traten bei: Serbien, Belgien, Rumänien, Italien, Griechenland, Portugal, Japan und, entscheidend, aber verspätet, die USA.
Truppen aus den Kolonien der verschiedenen Länder (z. B. indische Truppen) kämpften zur Verteidigung ihrer jeweiligen Mutterländer.
Merkmale des Ersten Weltkriegs
Der Weltkrieg unterschied sich von früheren Konfrontationen nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch folgende Merkmale:
- Neue Waffensysteme und Technologien: Einsatz neuer Waffen und Verteidigungssysteme. Technische Entwicklungen (Telefon, Telegramme) ermöglichten die Verbindung zwischen weit entfernten Gebieten.
- Wirtschaftskrieg: Einsatz von Regelsystemen wie Seeblockaden sowie die Zerstörung von Brücken und Industrien.
- Rolle der Frauen: Massive Eingliederung von Frauen in die Arbeitswelt, um die Stellen der Männer zu besetzen, die an die Front gingen. Ihre Arbeit in Fabriken (Herstellung von Waffen und Munition) und als Krankenschwestern war von entscheidender Bedeutung.
- Kriegswirtschaft: Die gesamte Wirtschaft war auf den Krieg ausgerichtet, wobei der einzige Zweck die Produktion von Rüstungsgütern war. Die Zivilbevölkerung litt unter Rationierung, und es kam zu einer starken Zunahme staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft.
- Propaganda: Propaganda spielte eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Moral der Bevölkerung und der Truppen.