Folgen des Ersten Weltkriegs: Pariser Friedenskonferenz & Völkerbund

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Die Folgen des Ersten Weltkriegs

Der Erste Weltkrieg hinterließ tiefe Spuren in Europa und der Welt. Die anschließende Neuordnung sollte den Frieden sichern, führte jedoch zu weitreichenden Konsequenzen für die beteiligten Nationen.

Die Pariser Friedenskonferenz (1919-1920)

Die Pariser Friedenskonferenz, die ein Jahr nach Kriegsende stattfand, war der zentrale Ort für die Verhandlungen über die Friedensbedingungen. Der US-Präsident Woodrow Wilson legte seine Vierzehn Punkte als Ziele dar. Diese umfassten:

  • Abschaffung der Geheimdiplomatie
  • Freiheit der Schifffahrt
  • Reduzierung der Rüstung
  • Auflösung der alten Reiche
  • Bildung von Nationalstaaten unter Berücksichtigung ethnischer und sprachlicher Minderheiten

Die spätere Gesellschaft der Nationen (Völkerbund) sollte diese Prinzipien wahren. Frankreich forderte von Deutschland hohe Reparationszahlungen für die Kriegsschäden.

Die Friedensverträge und der Versailler Vertrag

Im Rahmen der Pariser Friedenskonferenz wurden fünf Verträge ausgehandelt, die die Friedensbedingungen und die neuen Grenzen zwischen den Siegermächten und den besiegten Staaten festlegten. Der wichtigste dieser Verträge war der Versailler Vertrag, der den Frieden mit Deutschland regelte. Aufgrund seiner Härte wurde er von der deutschen Bevölkerung oft als Diktat empfunden.

Konsequenzen für Deutschland

Deutschland erlitt schwere territoriale Verluste:

  • Elsass-Lothringen musste an Frankreich abgetreten werden.
  • Die deutschen Kolonien wurden zu Mandatsgebieten des Völkerbundes.

Deutschland wurde die alleinige Verantwortung für den Ausbruch des Krieges zugeschrieben und musste infolgedessen hohe Reparationszahlungen für die verursachten Zerstörungen leisten. Um jeden Revancheversuch zu verhindern, wurde Deutschland die Wehrpflicht entzogen und seine Armee stark begrenzt.

Neuordnung Europas und des Balkans

Die Neuordnung der Grenzen in Ost- und Mitteleuropa sowie auf dem Balkan führte zur Auflösung des österreichisch-ungarischen und des Osmanischen Reiches. Neue Staaten entstanden, die als Pufferzone gegen die Ausbreitung der bolschewistischen Revolution aus Russland dienen sollten. Die Balkanstaaten erlangten ebenfalls ihre Unabhängigkeit.

Der Völkerbund: Ziele und Schwächen

Der Völkerbund wurde gegründet mit dem Ziel, die kollektive Sicherheit, den Frieden und die Abrüstung zu gewährleisten sowie die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen den Staaten zu fördern. Diese Organisation erwies sich jedoch als zerbrechlich und war nicht in der Lage, ihre Ziele vollständig zu erreichen. Sie besaß weder eine eigene Armee noch exekutive Kapazitäten, um die Einhaltung ihrer Beschlüsse durchzusetzen.

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