Forschungsdesign: Planung, Methoden und Stichproben
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Forschungsdesign: Planung und Strategie
Die Planung und Gestaltung von Forschung ist entscheidend, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Eine effektive Forschungsstrategie erfordert:
- Genau festzulegen, was Sie herausfinden möchten.
- Zu entscheiden, wie dies am besten umgesetzt werden kann.
Bevor Beobachtungen gemacht und interpretiert werden, ist ein klarer Plan unerlässlich. Sie müssen entscheiden, was, wie und warum beobachtet und analysiert werden soll. Genau hier setzt das Forschungsdesign an.
Forschungsziele
Sozialforschung kann viele Ziele haben, aber drei der häufigsten und nützlichsten sind:
Exploration (Erkundung)
Dieses Ziel wird verfolgt, wenn ein Thema wenig erforscht ist, man sich mit einem Sachverhalt vertraut machen möchte oder ein neues Interesse besteht. Explorative Studien beginnen damit, ein Thema tiefgreifend zu betrachten. Sie dienen oft als Machbarkeitsstudien und bieten neue Perspektiven auf ein Forschungsthema.
Beschreibung
Hierbei beobachten und beschreiben Forscher präzise, was sie wahrnehmen. Sie beschreiben Situationen und Ereignisse mit Genauigkeit, um detaillierte und exakte Berichte zu erstellen.
Erklärung
Der Forscher verfolgt hier erklärende Zwecke, indem er versucht, Ursachen und Wirkungen zu verstehen. Ein Beispiel wäre die Frage: Warum registrieren sich junge Chilenen nicht in den Wählerverzeichnissen?
Analyseeinheiten
Wer oder was wird in der Analyse untersucht? Sozialwissenschaftler betrachten häufig Menschen als Analyseeinheit. Diese Einheiten dienen auch als Beobachtungseinheiten und werden zur Erstellung von Beschreibungen und/oder Erklärungen herangezogen.
Gebräuchliche Analyseeinheiten
- Einzelpersonen: z.B. Studenten, Anwohner, Arbeitnehmer, Wähler, Eltern, Freunde.
- Gruppen: z.B. Bandenmitglieder, Familien, Freundeskreise, Clubs.
- Organisationen: z.B. Kommunalverwaltungen, Institutionen wie Universitäten, der öffentliche Sektor.
Es ist entscheidend, dass die Analyseeinheit für das Forschungsvorhaben immer klar definiert und verstanden wird.
Die Zeitdimension im Forschungsdesign
Forschungsstudien können entweder gleichzeitig (zu einem Zeitpunkt) oder über einen längeren Zeitraum hinweg durchgeführt werden.
Querschnittsstudien
Eine Querschnittsstudie beschreibt eine Population oder ein Phänomen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ein Beispiel hierfür ist eine Volkszählung, die die Bevölkerung zu einem festen Stichtag erfasst.
Längsschnittstudien
Längsschnittstudien ermöglichen Beobachtungen über einen längeren Zeitraum.
Kohortenstudien
Diese Studien konzentrieren sich speziell auf Subpopulationen (Kohorten) und deren Veränderungen im Laufe der Zeit. Eine Kohorte ist eine Gruppe von Personen, die ein gemeinsames Merkmal oder Ereignis innerhalb eines bestimmten Zeitraums teilen (z.B. eine Altersgruppe oder Personen, die im selben Jahr eingeschult wurden).
Forschungsansätze
Quantitativer Ansatz
Dieser Ansatz beschreibt die Sammlung und Analyse von Daten, um Forschungsfragen zu beantworten und Hypothesen zu testen. Er basiert auf numerischer Messung, Zählung und Statistik, um Muster in einer Population zu identifizieren.
Qualitativer Ansatz
Ein ganzheitlicher und flexibler Ansatz, der wenige oder gar keine numerischen Messungen verwendet. Er rekonstruiert die beobachtete Realität aus der Perspektive der Akteure und versucht, die Realität zu verstehen. Dieser Ansatz ist interpretativ.
Spezifische Forschungsdesigns
Ein Forschungsdesign bezieht sich auf den Plan oder die Strategie, die entwickelt wurde, um die benötigten Informationen zu erhalten (z.B. durch Datenerhebung oder einen immersiven Ansatz). Ein durchdachtes Design sichert den Erfolg, und der gewählte Ansatz hängt von den Forschenden ab.
Experimentelle Forschung
Dies ist ein quantitativer Ansatz, der die Konsequenzen der Manipulation von Variablen und deren Überprüfung untersucht. Das Experiment wird vom Forscher kontrolliert und nutzt statistische Analysen. Es basiert auf einem deduktiven Paradigma und ist oft hypothesengesteuert.
Nicht-experimentelle Forschung
Bei dieser Art der Forschung erfolgt die Untersuchung von Variablen ohne Manipulation. Die beobachteten Phänomene werden in ihrem natürlichen Kontext betrachtet, und es wird keine künstliche Situation konstruiert.
Die Stichprobe
Die Stichprobe definiert, was oder wer die Untersuchungsobjekte, Ereignisse oder Kontexte der Studie sind. Zuerst muss die Analyseeinheit definiert werden, z.B. Einzelpersonen, Organisationen, journalistische Inhalte, Kommunikationsereignisse usw.
Die Population ist die Gesamtheit aller Fälle, die den festgelegten Kriterien entsprechen. Eine Stichprobe ist eine Teilmenge dieser Population.
Arten von Stichproben
- Probabilistische (zufällige) Stichproben: Hierbei haben alle Elemente der Population eine bekannte Auswahlwahrscheinlichkeit.
- Nicht-probabilistische (nicht-zufällige) Stichproben: Bei diesen Stichproben hängt die Auswahl der Elemente nicht von der Wahrscheinlichkeit ab.
Auswahl probabilistischer Stichproben
Probabilistische Stichproben werden mithilfe eines Zufallsverfahrens ausgewählt, z.B. durch Zufallszahlen oder ein Losverfahren.