Forschungsmethoden und -prozesse: Ein umfassender Leitfaden

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Grundlagen der Forschung

Definition und Merkmale

Forschung ist die Schaffung von Wissen und ermöglicht uns, die Realität besser zu verstehen. Sie ist konsequent, systematisch, methodisch und rational.

Sie erfordert eine Kontextualisierung, d.h. die Festlegung von Grenzen bezüglich des Wissensbereichs (Disziplin), des Raumes, der Zeit und der Population.

Arten von Wissen

  • Wissenschaftliches Wissen: Basiert auf empirischen Belegen, die aus der Realität gewonnen werden.
  • Alltagswissen: Wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Phasen des Forschungsprozesses

Die Forschung durchläuft typischerweise 3 oder 4 Phasen:

  • Erkenntnistheoretische Phase

    Legt den Forschungsgegenstand fest; dies ist ein Moment der Reflexion und des Interesses.

  • Theoretische Phase

    Umfasst die Literaturübersicht und die Entwicklung der Forschungsgrundlagen.

  • Methodische Phase

    Beinhaltet die Erstellung des Forschungsdesigns und die Entwicklung der Studie.

Nach dieser Phase wird der Forschungsbereich abgeschlossen, d.h. das Forschungsprojekt ist konzipiert. Hier beginnt die praktische Umsetzung.

Umsetzung und Verbreitung

Verbreitung der Ergebnisse

Die Verbreitung der Ergebnisse erfolgt durch die Erstellung von Berichten, Forschungsarbeiten, Artikeln und Zusammenfassungen. Diese sollten zur Begutachtung und Diskussion veröffentlicht werden.

Forschungsproblem und Paradigmen

Forschung generiert Wissen auf strenge, systematische, methodische und rationale Weise. Sie sollte zum besseren Verständnis der Realität durchgeführt werden.

Die Untersuchung entspringt einem Problem, das die Quelle neuen Wissens darstellt. Es treibt die Wissensgenerierung voran.

Die Rolle des Problems in der Forschung

Definition eines Problems

Problem (nach William Brown): Eine kritische, nachdenkenswerte Situation, die ein Wissensvakuum, widersprüchliche Ergebnisse oder ungelöste Situationen aufzeigt.

Ein Problem allein stellt eine kognitive Herausforderung dar, die es zu untersuchen gilt.

Kognitive Herausforderung

Kognitive Herausforderung: Etwas, das zum Nachdenken anregt.

Vom Problem zur Forschungsfrage

Wenn ein Problem identifiziert ist, wird es in eine Forschungsfrage umgewandelt, da diese zur Untersuchung anleitet. Die Idee umfasst den Hintergrund, die Fragen und den aktuellen Stand der Forschung.

Der theoretische Rahmen

Theoretischer Rahmen: Er bildet den Hintergrund, der uns ermöglicht, die Forschungsfrage zu beantworten und als Werkzeug zur Reaktion dient.

Forschungsparadigmen

Quantitatives Paradigma

Bezieht sich auf die Beschreibung und Charakterisierung von Phänomenen durch die digitale Verarbeitung von Informationen. Beispiele hierfür sind Volkszählungen und Präsidentschaftswahlen.

Im Rahmen dessen werden strukturierte Variablen verwendet, die Eigenschaften von Prozessen oder Zuständen innerhalb der Studie darstellen.

Qualitatives Paradigma

Versteht Phänomene im Rahmen der Studie durch den Selbstausdruck der Probanden. Beispiele sind offene Fragen, die zum Verweilen anregen, Interviews und Beobachtungsleitfäden. Hierbei können neue Kategorien entstehen.

Forschungsdesign und -phasen

Methodisches Design

Dies ist die Methode zur Lösung des Forschungsproblems.

Datenerhebung

Umfasst die Identifizierung der Zielgruppe, ihres Standorts, ihrer Merkmale usw.

Verarbeitung und Analyse

Synthese und Organisation der Informationen, die zur Gewinnung von Forschungsergebnissen beitragen.

Fazit

Beantwortung der Forschungsfrage.

Vertiefung: Quantitatives Paradigma

Definition und Merkmale

Quantitative Forschung arbeitet stets mit Variablen, die vom Forschenden strukturiert und messbar gemacht werden können.

Die Variable in der Forschung

Variable: Eine Eigenschaft oder ein Attribut der untersuchten Probanden, die gemessen werden kann (ausgedrückt als Zahl oder Wert).

Typen quantitativer Studien

Es gibt verschiedene Typen quantitativer Studien:

  • Experimentelle Studien

    Der Forschende untersucht Veränderungen bei Probanden nach einer Intervention oder Behandlung, die mit der Manipulation von Variablen verbunden ist.

  • Nicht-experimentelle Studien

    Hierbei hat der Forschende keine direkte Beteiligung am Thema. Sie wird unterteilt in:

    • Explorative Studien

      Werden eingesetzt, wenn Wissenslücken bestehen oder das Forschungsthema nicht genau definiert ist. Sie stellen eine erste Annäherung an die Realität dar.

    • Deskriptive Studien

      Zielen auf die Charakterisierung von Themen ab, die Gegenstand der Forschung sind. Sie stellen die wichtigsten Merkmale dar, in der Regel ausgedrückt in Variablen. Beispiel: Volkszählung.

    • Assoziative oder Korrelationsstudien

      Untersuchen den Grad der Beziehung zwischen zwei oder mehr Variablen, typischerweise durch eine Messung pro Proband für jede betrachtete Variable.

    • Erklärende Studien

      Untersuchen Beziehungen zwischen Variablen und erklären, warum bestimmte Phänomene oder Ereignisse auftreten.

Anwendung der Forschungsergebnisse

Nachdem ein Phänomen erklärt wurde, kann die Forschung zur Verbesserung übergehen, was einige Autoren als angewandte Forschung bezeichnen und in der Regel in die Tat umgesetzt wird.

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