Die Franco-Diktatur in Spanien (1939-1975)

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Einführung

Der Sieg der Nationalisten im April 1939 führte zur Errichtung einer Diktatur, die 36 Jahre lang bestand. Das Regime entwickelte und passte sich im Laufe der Zeit an neue nationale und internationale Gegebenheiten an.

Im Wesentlichen lassen sich zwei Phasen unterscheiden:

  • Die erste Phase (bis 1959): Diese war gekennzeichnet durch die Errichtung eines autoritären Staates, die starke Unterdrückung liberaler und demokratischer Errungenschaften sowie eine wirtschaftliche Autarkie, die Hunger und Elend für die Mehrheit der Bevölkerung mit sich brachte.
  • Die zweite Phase (1959-1975): Diese Periode war geprägt von wirtschaftlicher Entwicklung und dem Versuch, das Regime zu institutionalisieren, indem es auf eine rechtliche Norm ausgerichtet wurde. Mit der Ölkrise von 1973 verstärkten sich die Ängste des Regimes, dessen Gegner sich vervielfachten. Der Tod Francos im Jahre 1975 markierte das Ende des Regimes. Die Versuche, es nach seinem Tod fortzuführen, scheiterten und führten zur Eröffnung einer neuen Phase in der Geschichte Spaniens: der Demokratie, die der Diktator letztlich nicht vorgesehen hatte.

Ideologische Grundlagen und Stützen des Regimes

Die Franco-Diktatur war weder eine rein faschistische noch eine rein militärische Diktatur; sie war eine persönliche Diktatur, die Merkmale beider aufwies. Anders als faschistische Regime basierte sie nicht auf einer einzigen politischen Partei, die die totale Herrschaft ausübte, noch kontrollierte das Militär allein die Regierung. Stattdessen stützte sich Franco auf verschiedene politische Gruppierungen, über die er die maximale Autorität ausübte. Franco selbst hatte keinen klar definierten ideologischen Korpus.

Er war Katholik und sah die traditionellen Werte des Militärs und der katholischen Religion als Kern der nationalen Werte an. Franco sah sich selbst als Auserwählten zur Rettung des Landes.

Verschiedene „Familien“ oder Strömungen lieferten das ideologische Fundament. Das Übergewicht der einen oder anderen Strömung änderte sich je nach politischer Lage. Die Franco-Diktatur speiste sich somit aus pluralistischen ideologischen Quellen des gesamten rechten Spektrums.

Die Armee: Hauptstütze des Regimes

Die Armee war die Hauptstütze des Regimes, stand unter Francos Kontrolle und war ihm unterstellt. Militärangehörige waren stets in der Regierung sowie in mittleren und höheren Führungspositionen präsent.

Der wichtigste ideologische Beitrag des Militärs war eine einheitliche und traditionalistische Vision Spaniens. Aus dem militärischen Geist erwuchsen Ideen wie:

  • Hierarchie
  • Disziplin
  • Strenge
  • Autoritarismus
  • Repression
  • Antikommunismus
  • Betonung der nationalen Einheit und öffentlichen Ordnung

Die Nationale Falange: Ideologie und Einfluss

Franco orientierte sich am italienischen Faschismus und nutzte die Falange, die spanische faschistische Partei, als wichtige ideologische Quelle. Ihre Ideen umfassten:

  • Hypernationalismus
  • Gewaltbereitschaft
  • Machismo
  • Die Vorstellung von Spanien als Imperium
  • Die Etablierung vertikaler Gewerkschaften
  • Die politische Indoktrinierung von Jugend (OJE) und Frauen

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