Das Franco-Regime: Ideologie, Struktur und Stützen
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Grundlagen der ideologischen und institutionellen Veränderungen
Franco lehnte es ab, eine vorübergehende Militärdiktatur zu errichten. Seine Absicht war es, einen neuen Staat zu etablieren, der die Ideen der liberalen Demokratie, des Liberalismus und des Kommunismus verwarf.
Das totalitäre Regime
Das neue politische Regime wurde als totalitäres System etabliert, in dem alle Macht in der Person des Chefs, General Franco, konzentriert war. Es organisierte ein politisches Modell, das auf der Existenz einer einzigen Partei und der Juntas de Ofensiva Nacional-Sindicalista (JONS) basierte. Das System war vom faschistischen Staat inspiriert. Spanien wurde ein Staatsmodell auferlegt, das ein Hybrid oder eine Kombination aus Militärdiktatur, faschistischem Staat und absoluter Monarchie ohne König war.
Der diktatorische Charakter wurde durch den Abbau aller Institutionen deutlich:
- Abschaffung der Verfassung von 1931.
- Verbot jeglicher nationalistischer Manifestationen.
Die Diktatur versuchte, ein Bild der Legalität durch die Veröffentlichung einer Reihe von Grundgesetzen zu vermitteln. Dieser Prozess wurde erst 1967 mit dem Erlass des Organischen Gesetzes des Staates abgeschlossen. Die sechs grundlegenden Gesetze, die das Regime erließ, waren:
- Das Fuero del Trabajo (Arbeitsgesetzbuch)
- Das Fuero de los Españoles (Gesetz über die spanischen Gerichte/Rechte der Spanier)
- Die Ley Constitutiva de las Cortes (Verfassungsgesetz der Cortes)
- Die Ley del Referéndum Nacional (Gesetz über das nationale Referendum)
- Die Ley de Sucesión en la Jefatura del Estado (Erbfolgegesetz in der Staatsführung)
- Die Ley de Principios del Movimiento Nacional (Gesetz über die Grundsätze der Nationalen Bewegung)
Struktur des neuen Staates
Im Januar 1938 ernannte Franco seine erste Regierung, womit die eigentliche Aufgabe des Aufbaus oder der Institutionalisierung des Regimes begann. Franco führte den Nationalen Rat an, während er außergewöhnliche Befugnisse genoss, Gesetze in Notsituationen zu erlassen. Er war ein Führer mit fast absoluter Macht.
Die politische Struktur und die Lehre, die den Franco-Staat untermauerten, wurden als Nationale Bewegung bezeichnet. Die Struktur wurde mit der Einrichtung der Cortes (Parlament) abgeschlossen. Alle Vertreter der Cortes oder Staatsanwälte wurden von der Macht ernannt. Das Regime nannte dieses System organische Demokratie.
Die Justiz verlor ebenfalls ihre Unabhängigkeit und wurde der Exekutive untergeordnet. Die Regierungsgewalt wurde durch die alten Institutionen der Zivilgouverneure in jeder Provinz übertragen. Auch die alte militärische Struktur des Generalkapitäns, die die Republik abgeschafft hatte, wurde wiederhergestellt.
Eine weitere große Macht des Staates waren die offiziellen Gewerkschaften, die als Sindicatos Verticales bezeichnet wurden. Nach der Niederlage des italienischen Faschismus und Deutschlands nach 1945 führte das Regime eine kosmetische Transaktion durch, ließ aber das diktatorische Gebäude intakt.
Die Säulen des Regimes
Die Macht drückte sich stets in militärischen, bürgerlichen und kirchlichen Aspekten aus; diese waren die drei Autoritäten. Das Regime stützte sich auf verschiedene Gruppen und „Familien“, die aus der Armee oder der katholischen Kirche stammten. Andere waren Politiker wie die Falange, Traditionalisten oder Monarchisten, oder Lobbygruppen wie der Opus Dei oder die „Nationale Katholische Vereinigung der Propagandisten“.
Der Einfluss der Kirche war entscheidend: Im Austausch für ihre Unterstützung genoss die Kirche Privilegien und forderte die katholische Einheit sowie den offiziellen Ausschluss jeder anderen Religion. Man sprach von der Franco-Diktatur als einem Regime, das auf nationalen Positionen basierte, da der spanische Katholizismus und der tiefe konservative Nationalismus die ideologische Achse des politischen Regimes bildeten.
Die Falange verlor an Macht und zeigte eine blinde Loyalität gegenüber dem Führer. Die Armee war immer das Rückgrat des Systems und stand nie über der Macht des Generalissimus. Ihre Treue wurde mit zahlreichen Ernennungen in höhere Positionen belohnt. Franco hatte nicht die Absicht, die Monarchie wiederherzustellen, noch hatte er Kontakt zu Juan de Borbón, dem Erben der Krone.