Das Franco-Regime: Nachkriegszeit und Autarkie

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Der Sieg der 'nationalen' Partei im Bürgerkrieg ermöglichte die Errichtung einer neuen Diktatur unter Franco. Franco, der nach Einsätzen in Nordafrika hohe Positionen in der Armee erreicht hatte und bereits mit 33 Jahren General war, genoss dennoch große Unterstützung im Volk als 'Führer'. Er war katholisch, nationalistisch und antikommunistisch, obwohl er keine streng definierte Ideologie vertrat.

Merkmale des Franco-Regimes

Das Franco-Regime war gekennzeichnet durch die Konzentration der Macht in der Person Francos (daher der Name). Er war Staatsoberhaupt, Regierungschef und Oberbefehlshaber der Armee. Ebenso konnte er Gesetze ohne jegliche Einschränkung erlassen, gemäß dem Manifest der FET von 1939. Dieses Regime, das vom Militär unterstützt wurde, fand Rückhalt bei verschiedenen Gruppen wie der Falange, der Kirche, den Monarchisten und den Technokraten des Opus Dei. Es fehlte eine Verfassung; stattdessen wurde durch eine Reihe von Grundgesetzen regiert. Das Übergewicht Deutschlands in der europäischen Szene führte zeitweise zur Stärkung der Falangisten unter dem Kommando von Serrano Suñer bis 1942. In dieser Zeit sammelte die Falange mehr Macht als je zuvor und etablierte auch ihren Gruß.

Repression in den frühen Jahren

Der Bürgerkrieg verursachte enorme Verluste an Menschenleben und Material. Darüber hinaus war die Machtausübung in den frühen Jahren des Franco-Regimes von starker Repression begleitet, die darauf abzielte, jenen Gruppen, die sich dem Aufstand oder der neuen Ordnung widersetzt hatten, eine Lektion zu erteilen. Dazu wurden verschiedene Gesetze erlassen, wie das Gesetz über politische Verantwortlichkeiten oder das Gesetz zur Unterdrückung der Freimaurerei und des Kommunismus. Diese führten zur Säuberung vieler Beamter, die der Republik gedient hatten, sowie zur Inhaftierung und Hinrichtung zahlreicher anderer. So wurde auch die Verwendung des Katalanischen und Baskischen im öffentlichen Raum verboten. Aufgrund der Repression gingen viele Gegner des Regimes ins Exil nach Frankreich, Mexiko oder sogar in die UdSSR.

Spanien und der Zweite Weltkrieg

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs sah sich Franco der Gefahr einer Verwicklung gegenüber. Da sich Spanien jedoch in einem sehr schlechten Zustand für einen neuen Konflikt befand, erklärte es zunächst die Neutralität und später, im Jahr 1940, den Status der 'Nichtkriegführenden Macht', obwohl das Regime stets mit Deutschland sympathisierte. Beim Treffen zwischen Hitler und Franco im Oktober 1940 in Hendaye (Frankreich) wurde eine Beteiligung am Krieg vereinbart, jedoch ohne ein genaues Datum festzulegen. Letztendlich trat Spanien nicht offiziell in den Krieg ein, schickte aber die Blaue Division gegen die Sowjets. Allerdings zwang amerikanischer und britischer Druck Franco, 1943 zur Neutralität im Konflikt zurückzukehren.

Die Politik der Autarkie

Andererseits verfolgte die Regierung anfangs eine autarke Politik, damit Spanien sich selbst versorgen konnte, ohne vom Ausland abhängig zu sein. Dies führte zu unverhältnismäßigen Eingriffen in das Wirtschaftsleben. So wurde der Außenhandel streng kontrolliert durch das Industrieministerium, Gesetze zum Schutz der heimischen Industrie wurden erlassen und das INI (Instituto Nacional de Industria) wurde gegründet.

Darüber hinaus entstanden vertikale Gewerkschaften, deren Mitgliedschaft für Unternehmer, Techniker und Arbeiter Pflicht war. Allerdings erstickte der übermäßige Protektionismus die industrielle Entwicklung des Landes und führte zu ernsten Engpässen. Es kam zu Rationierungen, und die Menschen waren gezwungen, auf den Schwarzmarkt zurückzugreifen.

Nachkriegszeit und internationale Isolation

Die Niederlage Deutschlands war ein wichtiger Risikofaktor für das Regime. Franco beschloss daher, 1945 eine neue Regierung zu bilden, die nicht-faschistische institutionelle Veränderungen (Stärkung der Katholiken) förderte, und startete eine starke diplomatische Initiative, um die internationale Isolation Spaniens zu durchbrechen. Ebenso wurden verschiedene institutionelle Änderungen durch drei neue Grundgesetze vorgenommen: das Gesetz über die Gerichtsbarkeit der Spanier und das Referendumsgesetz (beide 1945) sowie schließlich das Gesetz über die Thronfolge (1947), durch das Spanien zum Königreich erklärt wurde, dessen König von Franco bestimmt werden sollte. Dennoch verweigerten die Alliierten Mächte wie die USA und Großbritannien Spanien den UNO-Beitritt und zogen ihre Botschafter ab. Eine der größten diplomatischen Errungenschaften war jedoch der Franco-Perón-Vertrag, der Spanien mit Lebensmitteln aus Argentinien versorgte. Schließlich trugen die Bemühungen der spanischen Diplomatie mit dem Aufkommen des Kalten Krieges Früchte, da Spanien eine hervorragende antikommunistische Plattform bot. Dies führte zum Konkordat mit dem Heiligen Stuhl und den Hispano-Amerikanischen Abkommen mit den USA (beide 1953 unterzeichnet). So trat Spanien 1955 den Vereinten Nationen bei.

Entwicklungen in den 1950er Jahren

In den 1950er Jahren folgten weitere institutionelle Regelungen wie das Gesetz zur Reform des Rechtssystems der Staatsverwaltung, das Verwaltungsverfahrensgesetz und das Gesetz über die Grundsätze der Nationalen Bewegung (1958). Der Einfluss von Carrero Blanco wurde gestärkt; Franco ernannte ihn später, 1973, zum Premierminister. Und man begann, über Alternativen zur Diktatur nachzudenken, insbesondere über die Monarchie unter Juan Carlos.

Außenpolitik des Franco-Regimes

Die spanische Außenpolitik war geprägt von ständigen Verhandlungen mit den USA und Europa, mit dem Ziel, engere Beziehungen aufzubauen. Darüber hinaus begannen Verhandlungen über Gibraltar mit dem Vereinigten Königreich, die jedoch erfolglos blieben. Man versuchte, das Regime international zu isolieren. Schließlich gab Spanien 1969 Ifni an Marokko ab und unterzeichnete ein Abkommen, das die Aufteilung der Westsahara zwischen Marokko und Mauretanien vorsah.

Wirtschaftliche Veränderungen der 1950er

Die spanische Wirtschaft der 1950er Jahre war geprägt von der Marktöffnung, Wirtschaftshilfen aus den USA und der Zulassung ausländischen Kapitals. Ebenso führten Technokraten des Opus Dei und Carrero Blanco eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft ein, wie die Abwertung der Peseta, das Einfrieren der Löhne oder die Aufnahme Spaniens in die OECD, den IWF und die Weltbank, was zu großen Gewinnen führte. Schließlich wurde 1959 der Stabilisierungsplan dekretiert, der unter anderem die Sanierung der externen Konten, die Begrenzung der Staatsausgaben und die Reduzierung des bestehenden Korporatismus vorsah. Diese Maßnahmen führten zunächst zu einer schweren Rezession, die jedoch überwunden wurde, und 1961 belebte sich die Wirtschaft wieder.

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