Franco-Spanien und die UN: Isolation, Blockade und das Ende durch den Kalten Krieg

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Die UN-Resolution von 1946 und die Isolation Spaniens

Die vorliegende Erklärung ist ein Auszug aus einer Resolution, einer feierlichen öffentlichen Erklärung der Generalversammlung der Vereinten Nationen (Vertretung aller Mitgliedstaaten), die am 12. September 1946 veröffentlicht wurde. Im selben Jahr strebte Spanien die Aufnahme in die Organisation an. Dieses offizielle Dokument politischer Natur richtete sich an alle Nationen, Botschafter in Madrid und die Weltöffentlichkeit. Es stellt eine Hauptquelle für die Außenbeziehungen des Franco-Regimes dar.

Einstufung als faschistischer Staat und die Blaue Division

Das erste Treffen der UN fand 1945 in San Francisco statt. In diesem Text wird das Franco-Regime als faschistischer Staat definiert, vergleichbar mit Mussolinis Italien und Hitler-Deutschland. Es dient auch als Beweis für die Hilfe, die Franco den Achsenmächten im Zweiten Weltkrieg gewährte.

Spanien blieb offiziell zunächst außerhalb des Krieges und erklärte sich als nicht kriegführend. Dies hinderte die Franco-Regierung jedoch nicht daran, eine Haltung nahe den faschistischen Mächten einzunehmen. Die Blaue Division (*División Azul*) wurde von 20.000 Freiwilligen, meist jungen Falangisten, gebildet. Nach dem Sturz Mussolinis und der Landung der alliierten Truppen in Tunesien und Italien im Jahr 1943 ordnete die Regierung Franco die Rückkehr der Blauen Division an.

Diplomatische und wirtschaftliche Blockade (1946)

Die Resolution empfahl, das Regime durch die Abberufung der spanischen Gesandten zu isolieren. Spanien erlebte daraufhin eine der schlimmsten Phasen seiner Geschichte, ausgelöst durch die Schließung der französischen Grenze und die anschließende Rücknahme der Botschafter fast aller Mitgliedstaaten.

Die Umsetzung der Vereinbarung markierte eine diplomatische und wirtschaftliche Blockade, die jedoch teilweise abgemildert wurde durch:

  • Hilfen von US-Konzernen sowie französischen und britischen Interessen in Spanien.
  • Die Arbeit einiger US-Republikaner im Kongress.
  • Vor allem die Unterstützung von Argentinien unter Perón, das durch weitere Lieferungen von Lebensmitteln den Hunger von Millionen Spaniern linderte.

Der Kalte Krieg als Wendepunkt für das Franco-Regime

Ende 1947 begannen sich Veränderungen in der Haltung der Vereinten Nationen gegenüber Spanien abzuzeichnen. Der Beginn des Kalten Krieges zwischen den Siegermächten (der sich nach April 1945 entwickelte) eröffnete neue Perspektiven für das Franco-Regime und erleichterte dessen Anerkennung durch die internationale Gemeinschaft.

Internationale Ereignisse wie die Truman-Doktrin, die Prager Ereignisse und der Koreakrieg unterstützten das Franco-Regime. Angesichts des antikommunistischen Eifers erlangte Spanien die Akzeptanz der Vereinigten Staaten und ihrer europäischen Verbündeten.

Die Abkommen von 1953 und das Ende der Isolation

Das 1953 mit den Vereinigten Staaten unterzeichnete Abkommen markierte das Ende eines langen Verhandlungsprozesses. Das Abkommen war zeitlich nicht so ausgelegt, dass Spanien in vollem Umfang in den Marshall-Plan aufgenommen wurde, stellte aber einen entscheidenden Schritt dar.

Ebenfalls 1953 unterzeichnete Franco das Konkordat mit dem Heiligen Stuhl, was zur weiteren Legitimierung des Regimes vor der internationalen Gemeinschaft beitrug. Im Jahr 1955 wurde Franco-Spanien schließlich in die Vereinten Nationen aufgenommen. Der Besuch von US-Präsident Eisenhower im Jahr 1959 besiegelte das Ende der internationalen Isolation.

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