Francos Spanien: Repression, Exil und Wandel

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Opposition und Exil nach dem Bürgerkrieg

Nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs füllten sich die Gefängnisse mit zahlreichen politischen Gefangenen, vor allem Republikanern. Viele, die der Republik treu geblieben waren – schätzungsweise 400.000 Menschen – flohen über die Pyrenäen nach Frankreich. Ihre Rückkehr gestaltete sich aufgrund der Lage in Frankreich und des Zweiten Weltkriegs äußerst schwierig.

Die spanische Emigration nach Amerika war eine weitere bedeutende Folge des Krieges. Es gab Expeditionen von Auswanderern, die nach Mexiko zogen, darunter wichtige Schriftsteller und Intellektuelle. Auch in Frankreich ließen sich spanische Emigranten nieder. 1945 nahmen die Republikaner in Mexiko ihre Aktivitäten wieder auf. Die republikanischen Cortes traten 1945 zusammen und wählten eine republikanische Exilregierung.

Repression unter der Franco-Diktatur

Die Diktatur Francos begann mit harter Repression und der systematischen Verfolgung der sogenannten „Feinde Spaniens“. Ziel war es, jegliche Opposition im Keim zu ersticken. Es wurde eine spezielle Gesetzgebung erlassen, wie das Gesetz über politische Verantwortlichkeiten von 1939. Damit sollte eine umfassende Säuberung aller Personen erfolgen, die mit der Republik zusammengearbeitet hatten. 1940 folgte das Gesetz zur Unterdrückung der Freimaurerei und des Kommunismus.

Militärgerichte verhängten zahlreiche Todesurteile. Zivilgerichte führten zu Freiheitsstrafen und zur Beschlagnahme von Vermögen. 1963 wurde der Gerichtshof für öffentliche Ordnung (Tribunal de Orden Público) eingerichtet. Es gab Widerstand gegen das Regime, beispielsweise durch Guerilla-Kämpfer aus Frankreich, die versuchten, über das Val d'Aran auf die Halbinsel vorzudringen. Die politische Opposition war zu dieser Zeit jedoch weitgehend zerschlagen und viele Organisationen im Inland, wie die PSOE, existierten kaum noch.

Wirtschaftskrise und soziale Unruhen der 50er Jahre

Die 1950er Jahre waren geprägt von einer erdrosselnden Autarkiepolitik und wirtschaftlicher Erschöpfung. Dies machte eine politische Neuorientierung des Regimes notwendig. Die bisherige Politik hatte zur Verarmung der Bevölkerung, zu wachsender Ungleichheit bei der Einkommensverteilung, Lohnkürzungen und sehr harten Lebensbedingungen geführt.

Zwischen 1945 und 1947 kam es vermehrt zu Konflikten. 1951 brach in Barcelona eine Protestbewegung aus, ausgelöst durch die Erhöhung der Straßenbahntarife und Forderungen nach höheren Löhnen. Dies zeigte die allgemeine Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage. Schlechte Ernten und reduzierte Lebensmittelimporte führten dazu, dass viele Spanier Hunger litten.

Internationale Neuausrichtung im Kalten Krieg

Ab 1947 veranlasste der Kalte Krieg die USA, ihre Haltung gegenüber dem Franco-Regime zu ändern. 1949 explodierte die erste sowjetische Atombombe, was die strategische Bedeutung Spaniens für die USA erhöhte. 1950 wurde Spanien in internationale Organisationen aufgenommen, und die UNO empfahl, die diplomatische Isolation zu beenden und Botschafter nach Madrid zurückzusenden.

Franco nahm 1951 eine Regierungsumbildung vor. Diese war gekennzeichnet durch eine Kombination aus Falangisten und Katholiken, wobei auch weniger kompromittierte Persönlichkeiten ohne starke Bindung an autoritäre Prinzipien eingeführt wurden. Admiral Luis Carrero Blanco trat in die Regierung ein. Das Regime beabsichtigte damit, die Isolation zu beenden. US-Hilfen trugen dazu bei, die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren.

Soziale Proteste und Regierungswechsel

Zwischen 1956 und 1958 entwickelte sich eine Welle von Protesten mit Lohnforderungen, die zu einer Streikbewegung führte. Die kritische soziale Lage zwang Franco zu einem erneuten Regierungswechsel. In die Regierung von 1957 traten Minister ein, die der katholischen Institution Opus Dei nahestanden. Diese sogenannten Technokraten sollten die wirtschaftliche Modernisierung Spaniens vorantreiben.

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