Francos Spanien: Wirtschaftliche und soziale Veränderungen
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Nach dem Sieg der rebellischen Seite im Spanischen Bürgerkrieg 1939 wurde Spanien zur Diktatur von General Francisco Franco.
Es gab viele Veränderungen, die wichtigsten betrafen die Wirtschaft und die Gesellschaft.
Wirtschaftliche Veränderungen in der Franco-Ära
Die 1940er Jahre: Autarkie und ihre Folgen
Die 1940er Jahre waren wirtschaftlich durch die Politik der Autarkie gekennzeichnet. Autarkie ist ein ökonomisches System, das auf vollständiger Selbstversorgung basiert. Diese Politik war sowohl durch die Verwüstungen des Krieges als auch durch die internationale Isolation, der das Franco-Regime unterworfen war, motiviert. Sie führte zum Schwarzmarkt und zu Hungersnöten. Das Nationale Institut für Industrie (INI) wurde gegründet, welches die spätere Industrialisierung merklich beeinflusste. Die autarke Politik verschärfte das Wohnungsproblem.
Die 1950er Jahre: Ende der Autarkie und wirtschaftliche Liberalisierung
Die wichtigsten Änderungen dieser Zeit standen im Zusammenhang mit der Wirtschaft. Die autarke Politik und die staatliche Intervention konzentrierten die Wirtschaftstätigkeit. Um die Krise zu überwinden, wurde 1951 das Gesetz über die Wirtschaftsordnung verabschiedet. Das Pro-Kopf-Einkommen stieg, die Strom- und Agrarproduktion erhöhte sich und der Konsum nahm zu. Ein wichtiger Schritt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung war der Eintritt von "Technokraten" des Opus Dei in die Regierung, die die "Politiker" der Falange verdrängten. Aufgrund des Antikommunismus des Regimes unterzeichnete Spanien 1953 eine Reihe von Abkommen mit den Vereinigten Staaten, die Verteidigung und wirtschaftliche Hilfe umfassten. Im selben Jahr wurde das Konkordat mit dem Vatikan unterzeichnet, welches die Verpflichtungen beider Unterzeichner regelte. Der Staat erkannte den Beichtstuhl an, nahm den "Nutzen des Klerus" an und verteidigte die von der Kirche angebotene Bildung. 1955 wurde Spanien in die UN aufgenommen.
Die 1960er Jahre: Wirtschaftlicher Aufschwung und wachsende Ungleichheiten
Die 1960er Jahre waren von wirtschaftlicher Entwicklung geprägt. Es wurden die ersten "Pläne" erstellt, die die Wirtschaft alle drei Jahre planten. Die großen Nutznießer des wirtschaftlichen Aufschwungs waren die Banken und Großkonzerne. In sozialer Hinsicht führten die 1960er Jahre zu einer Zunahme der Ungleichheiten und zu schweren territorialen Ungleichgewichten. Die Industrialisierung konzentrierte sich auf bestimmte Gebiete, die eine große Zahl von Arbeitskräften anzogen.
Die 1970er Jahre: Wirtschaftskrise und Übergang zur Demokratie
In den 1970er Jahren wurde das System durch den "Matesa-Fall" erschüttert. Spanien fiel in eine tiefe Wirtschaftskrise. Francos Tod markierte den Übergang von der Diktatur zur Demokratie. So entstand die "Transition" mit Adolfo Suárez und dem König selbst.
Soziale Veränderungen in der Franco-Ära
Die frühen Jahre der Franco-Ära waren durch soziale und ideologische Kontrolle über die Bevölkerung gekennzeichnet. Es wurde eine Politik der Bestrafung und Säuberung republikanischer Intellektueller durchgeführt, die eine Funktion oder Verantwortung innehatten. Auch wurden die wichtigsten individuellen Rechte abgeschafft. Das Gesetz über die politische Verantwortung von 1939 ermöglichte die Rückkehr eines Großteils der Exilanten nach Spanien, die während des Krieges und in den folgenden Monaten geflohen waren.