Die Französische Revolution: Ursachen und Aufklärung
Eingeordnet in Geschichte
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,67 KB
Die Französische Revolution: Krise des Ancien Régime
Die Krise des Ancien Régime
Das Ancien Régime bezeichnet die Gesamtheit der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Merkmale des 18. Jahrhunderts in Westeuropa, insbesondere in Frankreich.
Im 18. Jahrhundert galt Frankreich mit rund 24 Millionen Einwohnern als das bevölkerungsreichste Land Europas und als die mächtigste Nation auf dem Kontinent, gestützt auf Landwirtschaft, Industrie und Außenhandel. Dennoch offenbarte es einen inneren Widerspruch mit deutlichen Symptomen des Niedergangs.
Wirtschaftliche Krise
Die Anzeichen der wirtschaftlichen Krise waren vielfältig:
- Frankreich stand aufgrund von Misswirtschaft und den hohen Kosten kostspieliger Kriege (z.B. Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg) vor dem Staatsbankrott.
- Die immensen Ausgaben des Hofes von Ludwig XVI. ruinierten die Staatsfinanzen. Das Steuersystem war ungerecht: Privilegierte Stände waren weitgehend ausgenommen, während die Last stark auf dem Dritten Stand lastete.
- Die Bauern unterlagen weiterhin einem feudalen System mit unzulässigen Abgaben und unterwürfigen Verpflichtungen.
- Das auf Ungleichheit vor dem Gesetz basierende französische System polarisierte die Gesellschaft. Lebensbedingungen, Status und Rechte wurden durch die Zugehörigkeit zu einem Stand bestimmt.
- Im 18. Jahrhundert genossen etwa 10% der Bevölkerung, bestehend aus Adel und Klerus, weitreichende Privilegien. Der Dritte Stand, der die restlichen 90% bildete, trug durch seine Arbeit und Steuerlast die gesamte Nation.
Politische Krise
Die Symptome der politischen Krise waren ebenso gravierend:
- Die Monarchie (unter Ludwig XV. und Ludwig XVI.) war zu einem veralteten politischen Modell geworden. Es fehlte an aufgeklärten Monarchen und staatsmännischer Führung.
- Die extreme Starrheit des Verwaltungsmodells unter Ludwig XVI. verhinderte die Lösung drängender Probleme.
- Ludwig XVI. ignorierte den Rat seines Finanzministers Turgot. Seine Widersprüchlichkeit und mangelnde Entschlossenheit, dem Druck der privilegierten Klassen standzuhalten, beschleunigten den sozialen Protest nicht.
Die Rolle der Aufklärungsphilosophen
Die Lehren der Philosophen der Aufklärung spielten eine entscheidende Rolle bei der intellektuellen Vorbereitung der Revolution:
Voltaire
Voltaire übte scharfe Kritik an den Institutionen seiner Zeit. Er glaubte, den Geist der Völker leiten zu können und setzte sich für Toleranz und Meinungsfreiheit ein.
Montesquieu
In seinen „Persischen Briefen“ übte Montesquieu Satire auf die französischen Sitten und die Herrschaft Ludwigs XV. Sein Hauptwerk „Vom Geist der Gesetze“ beschrieb die Notwendigkeit der Gewaltenteilung im Staat, um Freiheit zu gewährleisten.
Rousseau
Mit seinem Werk „Vom Gesellschaftsvertrag“ legte Rousseau die Grundsätze der nationalen Souveränität dar und betonte, dass alle Menschen frei und gleich vor dem Gesetz sind.
Die Enzyklopädisten: Diderot und d'Alembert
Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond d'Alembert waren die Hauptautoren der Encyclopédie, deren Hauptziele waren:
- Die Ordnung und Verknüpfung des menschlichen Wissens darzulegen.
- Den Unmut über die allgemeine Situation der Existenz auszudrücken.
- Für eine bessere Zukunft der Gesellschaft zu kämpfen, geleitet von Vernunft und methodischem Zweifel.
- Gesellschaftliche Strukturen durch die Verankerung von Rechten wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verändern.