Freuds Wirtschaftsbegriff und Triebtheorie

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I.2. Wirtschaftsbegriff

Der Begriff "wirtschaftlich" bezieht sich auf Freuds Hypothese, dass die Existenz einer Energie vorausgesetzt wird, die sich erhöht, verringert, bewegt oder entlädt und durch die Orte, die die menschliche Psyche darstellen, verteilt, wodurch ihre unterschiedlichen Prozesse aktiviert werden. Ein Beispiel für diese Energie beobachtete Freud in abrupten Änderungen der Intensität der Impulse und Erfahrungen (Liebe, Sehnsucht, Angst, ...) bei Neurotikern.

Er spricht von instinktivem Impuls, um sich auf diese angeborenen Urkräfte zu beziehen, die für das menschliche Verhalten verantwortlich sind. In der psychoanalytischen Praxis wird der Begriff Trieb verwendet, um sich auf diese Impulse zu beziehen. Die menschlichen Triebe bestehen aus:

  1. Die Quelle: Ein körperliches Organ oder ein somatischer Bereich erzeugt einen Trieb durch einen aktiven Prozess. Die Psychologie untersucht nicht den Prozess selbst, sondern nur seine psychologischen Ursachen. Im Prozess der Organisation von Trieben werden verschiedene Quellen zu unterschiedlichen Teiltrieben integriert. Die nicht integrierten Antriebe manifestieren sich im erwachsenen Subjekt als Perversionen und als imaginäre oder reale Verhaltensweisen. Im Falle der sexuellen Triebe sind die Quellen die erogenen Zonen. Die Quelle ist auf jeden Fall ein Zustand der Erregung oder Spannung eines Körperteils.
  2. Imperativ des Triebs: Es ist der Energiefaktor und die treibende Kraft von wechselnder Intensität, die den Körper auf zwingende Weise zu einer Reaktion drängt, sodass das Subjekt es nicht verhindern kann, wie es zu erwarten wäre, wenn es sich um einen externen Reiz handelt. Der Imperativ ist das Wesen und der Charakter des Triebs und ist vor allem psychologisch und nicht biologisch.
  3. Das Ziel: Die Befriedigung im Sinne der Erreichung der Beseitigung der Erregung. Beachten Sie, dass das Ziel in den Trieben nicht festgelegt ist, vor allem nicht in den sexuellen. Es gibt auch Alibitriebe, d.h. Triebe, die gehemmt werden, bevor sie das Ziel erreichen, oder davon abgelenkt werden.
  4. Das Objekt: Das, durch das der Trieb die Befriedigung erreicht. Das Objekt ist nicht an die Triebe gebunden, insbesondere nicht an die sexuellen, und bei Kindern ist die Bandbreite der Möglichkeiten sogar noch größer als bei den Zielen.

Freud teilte die menschlichen Triebe in zwei Kategorien ein:

  1. Selbsterhaltungstriebe: Sind die, die von der Selbsterhaltung des Individuums ausgehen. Der Prototyp wäre der Hunger, nicht so sehr als physisches, sondern als psychologisches Bedürfnis.
  2. Sexualtrieb: Von Sexualität zu sprechen, sollte nicht im genitalen Sinne verstanden werden. Was auf dem Spiel steht, ist eine Reihe von Teiltrieben, die aus unterschiedlichen somatischen Quellen - erogenen Zonen - entstehen und nach Befriedigung streben. Diese Befriedigung ist mit Bildern und Phantasien verbunden, die der Organisation helfen können, ein Objekt und ein Ziel zu finden, das an die physischen und soziokulturellen Gegebenheiten angepasst ist.

Nach einer Überarbeitung im Jahr 1920 stellte Freud eine zweite Triebtheorie auf, ohne die erste zu negieren, sondern sie in einen neuen Kontext zu stellen. Es gibt jetzt zwei große Triebe:

  1. Eros oder Lebenstriebe: Sie neigen dazu, immer umfassendere Einheiten zu bilden. Sie werden durch das Prinzip der Verbindung reguliert, das versucht, neue Synthesen und Assoziationen zwischen Produkten und zwischen Subjekten zu erreichen. In dem Maße, in dem diese Triebe im Dienste der Kreativität stehen, sind sie im Eros integriert.
  2. Thanatos oder Todestriebe: Im Gegensatz zu den Lebenstrieben neigen sie dazu, das Leben aufzulösen und zu seinem anorganischen Zustand zurückzuführen, wodurch die Spannung auf Null reduziert wird. Sie werden durch das Nirwana-Prinzip reguliert. Diese Triebe neigen dazu, das Subjekt zu vernichten, und wenn sie nach außen projiziert werden, manifestieren sie sich als mehr oder weniger zerstörerische aggressive Impulse.

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