Friedrich Nietzsches Philosophie: Werke, Einflüsse & Übermensch
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Hintergrund: Friedrich Nietzsches Philosophie
Nietzsches Spätwerk und Lebensende
Die Werke seiner späten Schaffensperiode, insbesondere die Götzen-Dämmerung, stellen ein großes Werk dar, in dem Friedrich Nietzsche sein gesamtes Denken systematisierte. Man könnte diese Phase thematisch in zwei Hauptbereiche gliedern: die Kritik an den „Götzen“ (wie in der Götzen-Dämmerung) und die Auseinandersetzung mit dem „Antichristlichen“ (wie in Der Antichrist), ergänzt durch Schriften wie Der Fall Wagner und Ecce Homo. Nietzsche entwickelte darin keine gänzlich neuen Gedanken, sondern vertiefte bereits bekannte Konzepte. Im Januar 1889 erkrankte er schwer und verstarb am 25. August 1900.
Phasen von Nietzsches Denken
Zusammen mit den genannten Werken – Also sprach Zarathustra, Jenseits von Gut und Böse und Zur Genealogie der Moral – bilden sie die dritte und letzte Phase, oft als Zarathustra-Philosophie bezeichnet.
Andere unterscheiden zwei Perioden in Nietzsches Werk:
- Die frühen Werke, in denen die Philosophie als Kulturkritik verstanden wird.
- Die zweite Periode, auch als genealogisches Denken bekannt.
Gesellschaftlicher Kontext und Nietzsches Reaktion
Nietzsche lebte in einer Zeit des Verfalls der christlich-bürgerlichen Gesellschaft. Sein Werk ist eine Reaktion gegen die Mittelmäßigkeit und Konventionalität der traditionellen Moral.
Dies war auch eine Zeit sozialer Krisen, die sich in sozio-politischen revolutionären Bewegungen manifestierten, welche die Hoffnung auf Befreiung und Gerechtigkeit für die Menschen trugen. In diesen Bewegungen bestätigte der Mensch seine Autonomie, seine eigene Welt zu gestalten, und lehnte jegliche religiöse Bedeutung ab. Von diesem Umfeld beeinflusst, strebte Nietzsche danach, eine neue Art von Mensch zu schaffen: den Übermenschen.
Die Lebensphilosophie und Nietzsches Kritik
Mitteleuropa bot eine Bewegung zur Erneuerung der europäischen Kultur: die Lebensphilosophie. Vertreter dieser Bewegung, neben Nietzsche, waren Dilthey und Bergson. Ihr philosophischer Ansatz teilte einen gemeinsamen Punkt: Es ging nicht darum, das Ideale auf das Materielle zu reduzieren, sondern genau umgekehrt: Das Fundamentale, das Ursprüngliche, wurde als das Höchste angesehen.
Die Aufklärung war ein Projekt, dessen Ziel die Autonomie der Vernunft war. Gegen diesen Rationalismus setzte Nietzsche die Vitalität und die Idee, dass nicht die rationale Grundlage, sondern das Irrationale, das Ursprüngliche, die eigentliche Basis bildet. Er betonte, dass die tieferen, instinktiven Grundlagen des Lebens die eigentliche Quelle des Höheren sind.
Einflüsse auf Nietzsches Denken
Nietzsches Denken erfuhr drei wesentliche Einflüsse:
- Die Romantik, die das Gefühl, die Emotion und die Natur wieder in den Vordergrund rückte.
- Philosophisch unterschied Schopenhauer zwischen der Welt der Erscheinungen (der Welt als Vorstellung) und dem Willen als Ding an sich.
- Ein großer Einfluss auf Nietzsche war Darwins Evolutionstheorie. Mitte des 19. Jahrhunderts veröffentlichte Darwin seine Evolutionstheorie, der zufolge höhere Arten, einschließlich des Menschen, aus niederen Arten hervorgegangen sind.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nietzsche bis zum Ende ein Philosoph im vollen Sinne des Wortes war, der Philosophie als Literatur oder als Philosophie des Lebens praktizierte.