Friedrich Nietzsches Philosophie: Werte, Übermensch & Einflüsse

Eingeordnet in Philosophie und Ethik

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,83 KB

Nietzsches Philosophie: Kernkonzepte

Die Umwertung aller Werte

Nietzsche forderte eine Umwertung aller Werte, die sich vom Übernatürlichen abwendet und das Irdische erhebt. Für ihn ist die menschliche Existenz rein irdisch. Die Seele existiert nicht; der Mensch ist ein Körper, den Nietzsche als die eigentliche Grundlage ansieht.

Der Wille zur Macht

Der Wille zur Macht ist für Nietzsche der Aufstand des Lebensinstinkts gegen die Herrschaft der Vernunft. Er ist der grundlegende Antrieb, der sich im Willen zum Schaffen und zur Selbstüberwindung manifestiert.

Die ewige Wiederkehr und Amor Fati

Nietzsche betrachtet den nachmetaphysischen Nihilismus als notwendig, um alle Werte zu überwinden, die das Leben untergraben. Das Leben ist etwas, das immer dasselbe ist – eine ewige Wiederkehr. Die Lehre von der ewigen Wiederkehr fasst Nietzsches gesamte Philosophie zusammen und verbindet sie mit dem Schicksal der Menschen und der Welt. Diese Vorstellung ist eine schreckliche Wahrheit, die einen starken Menschen erfordert, um sie zu bejahen. Die ewige Wiederkehr ist eng verbunden mit dem Begriff des Amor Fati, der Liebe zum eigenen Schicksal. Diese Liebe befreit den Menschen von der Last der Vergangenheit.

Der Übermensch: Vision einer neuen Menschheit

Der Übermensch ist die letzte Stufe der menschlichen Entwicklung und Schöpfung. Er lebt wie ein unschuldiges Kind, ist der Erde und ihrer Bedeutung treu und agiert jenseits der traditionellen Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Der Übermensch liebt das Leben und ersetzt alte Werte aus eigenem Antrieb durch neue. Ein zentrales Merkmal des Übermenschen ist die Freiheit des Geistes. Die Ankunft des Übermenschen symbolisiert die Überwindung von Täuschungen und die Schaffung neuer Perspektiven.

Friedrich Nietzsche: Leben und Werk

Biografischer Überblick

Friedrich Nietzsche wurde in Röcken bei Lützen als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren. Obwohl seine Mutter wünschte, dass er Pfarrer werde, entschied er sich während seines Studiums an der Universität Bonn, die Theologie aufzugeben, um sich der klassischen Philologie zu widmen. Mit nur 24 Jahren erwarb er den Titel in klassischer Philologie und erhielt gleichzeitig eine Professur an der Universität Basel.

Nach der Veröffentlichung seines ersten Hauptwerks, Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, waren viele seiner Freunde und philosophischen Schüler enttäuscht, und er geriet für den Rest seines Lebens ins Abseits. Mit 34 Jahren zog er sich aus gesundheitlichen Gründen von seiner Professur zurück. In dieser Zeit schrieb er den größten Teil seiner bedeutenden Werke. Schließlich, fast blind und kurz vor einem geistigen Zusammenbruch, starb Friedrich Nietzsche am 25. August 1900.

Wichtige Werke

  • Menschliches, Allzumenschliches – Ein Buch für freie Geister
  • Also sprach Zarathustra – Ein Buch für alle und keinen
  • Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt

Einflüsse auf Nietzsches Denken

Schopenhauers Einfluss auf die Erkenntnis

Ein wesentlicher Einfluss auf Nietzsches frühes Denken war Arthur Schopenhauer. Schopenhauer lehnte die rein intellektuelle Erkenntnis ab und kritisierte sie. Für ihn war das wahre Wissen das künstlerische Wissen, da der Künstler das Wesen der Wirklichkeit erfasst. Der Künstler steht außerhalb von Raum und Zeit und betrachtet die Welt als universeller Beobachter. Nur das Genie erkennt durch ästhetische Anschauung die wahre Essenz. Nietzsche bevorzugte in diesem Kontext, insbesondere in seinem Frühwerk, die künstlerische Erkenntnis gegenüber der rein intellektuellen.

Verwandte Einträge: