Die frühe Kirche: Konzilien, Dogmen und Architektur

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Die neue Situation der Kirche und die Gesetzesreform

Die neue Situation der Kirche: Der Kalender wurde christianisiert. Der Sonntag wurde zum offiziellen Feiertag, ebenso wie wichtige christliche Feiertage. Gesetze wurden im Sinne der christlichen Moral geändert:

  • Gladiatorenkämpfe und Kindestötung wurden verboten.
  • Die Todesstrafe durch Kreuzigung wurde abgeschafft.
  • Maßnahmen zur Förderung des Familienlebens wurden ergriffen.

Die Formulierung des christlichen Glaubens und die Dogmen

Die rasche Ausbreitung des Christentums und die aufkommenden Häresien machten es für die Kirche notwendig:

  • Dogmen oder Formulierungen des Glaubens zu definieren, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.
  • Eine Lehrautorität zu etablieren, welche die Echtheit des christlichen Glaubens im Laufe der Geschichte gewährleistet.

Konzil von Nicäa (325): Verurteilung des Arianismus

Das Konzil von Nicäa verurteilte die Lehre des Arius, der behauptete, Jesus sei dem Vater nicht gleichgestellt, sondern von Gott erschaffen worden. Daher sei Christus nicht Gott.

Konzil von Ephesus (431): Maria als Mutter Gottes

Das Konzil von Ephesus verurteilte Nestorius, der behauptete, Christus habe keine göttliche Natur besessen. Daher sei Maria nicht die Mutter Gottes (*Theotokos*), sondern nur die Mutter Jesu.

Konzil von Chalcedon (451): Zwei Naturen Christi

Das Konzil von Chalcedon verurteilte die Theorie des Eutyches, der behauptete, die göttliche Natur Christi habe seine menschliche Natur ausgelöscht.

Das goldene Zeitalter der Kirchenväter (Ost und West)

Die Väter der Kirche:

Im Osten:

  • Hl. Athanasius von Alexandria: Großer Verteidiger des Konzils von Nicäa.
  • Basilius von Caesarea: Autor früher monastischer Regeln und Verfechter einer armen Kirche.
  • Hl. Johannes Chrysostomus in Antiochien: Großer Prediger, der die Sitten reformierte und die Exzesse des Hofes geißelte.

Im Westen:

  • Hl. Hieronymus: Verfasser der *Vulgata*, des offiziellen Bibeltextes der Kirche.
  • Hl. Ambrosius von Mailand: Ausgezeichneter Redner, Dichter und Musiker; verteidigte die Unabhängigkeit der Kirche gegen den Kaiser.
  • Hl. Augustinus: Einer der Grundpfeiler der christlichen theologischen Reflexion.

Architektur der frühen Kirche: Die Basilika

Basilika-Plan:
Ein Längsraum, der durch Arkaden in Schiffe unterteilt ist.
Absis (Apsis):
Der wichtigste Raum der Basilika, da sich dort der Altar befindet.
Baptisterium:
Der Ort, an dem das Ritual der Taufe gefeiert wurde.
Atrium:
Ein quadratischer, von Säulen umgebener Hof mit einem Brunnen in der Mitte.
Narthex:
Der Vorraum oder Portikus zum Tempel.

Mosaiken

Mosaiken sind künstlerische Werke, die aus eingebetteten oder auf einer Oberfläche befestigten Stücken verschiedener Materialien und Farben bestehen, um ein Bild zu formen. Einige der bekanntesten sind die von St. Vital und St. Apollinaris in Italien.

Die Kirche in der Welt: Dienst und Mission

Die Kirche möchte eine dienende Funktion in der Gesellschaft und für das Reich Gottes ausüben. Dies geschieht auf verschiedenen Ebenen:

  • Vom zurückgezogenen Leben der Mönche in Klöstern.
  • Über die Tätigkeit der Bettelorden, die ihr Leben der Predigt des Reiches Gottes in Wort und Tat widmen.
  • Bis hin zu den Laien, die das Evangelium im Dienst an der Gesellschaft leben.

Hierarchische Struktur: Papst und Bischöfe

Die Kirche ist hierarchisch strukturiert:

Der Papst:

Er übt den Dienst aus, der Petrus anvertraut wurde, und ist der Nachfolger der Gruppe der Zwölf. Seine Aufgaben:

  • Die Einheit aller Christen weltweit zu wahren.
  • Bischöfe zu ernennen und Konzilien einzuberufen.

Die Bischöfe:

Sie sind die Nachfolger der Apostel. Ihre Aufgaben:

  • Die Botschaft des Evangeliums zu lehren.
  • Den liturgischen Feiern vorzustehen.
  • Die Leitung der Gemeinschaft zu gewährleisten und ihre Probleme zu lösen.

Ebenen der Gemeinschaft: Weltkirche und Diözesen

Die Gemeinschaft gliedert sich in verschiedene Ebenen:

  • Weltkirche (Universalkirche): Die Anhänger Jesu sind weltweit vereint, ungeachtet politischer, rassischer oder kultureller Unterschiede. Ihr Oberhaupt ist der Papst.
  • Diözesankirche (Teilkirche): Die Universalkirche ist in Teilkirchen oder Diözesen organisiert, denen ein Bischof vorsteht.
  • Christliche Gemeinden: Diözesen bestehen aus kleineren Gemeinden. Die wichtigsten sind die Pfarreien (Parrochia).

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