Die galicische Literatur während der Franco-Diktatur

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Die Franco-Diktatur und ihre Folgen

In der unmittelbaren Nachkriegszeit des Spanischen Bürgerkriegs etablierte sich die franquistische Diktatur. Dieses repressive Regime war rücksichtslos gegenüber seinen Gegnern, die ermordet, inhaftiert oder ins Exil gezwungen wurden.

Kulturelle Unterdrückung (1939–1959)

Zwischen 1939 und 1959 wurde nichts auf Galicisch veröffentlicht. Es kam zu einem Bruch mit allen Traditionen des demokratischen Kulturnationalismus. Jede politische Aktivität gegen das Regime wurde unterbunden, was die literarische und kulturelle Entwicklung lähmte.

Die galicische Kultur im Exil

Aus Angst, ihre Freiheit zu verlieren, gingen viele ins Exil, hauptsächlich in Länder und Hauptstädte Lateinamerikas, die zu einem wichtigen Zentrum der Opposition gegen Franco wurden.

Buenos Aires: Das Zentrum des Widerstands

Buenos Aires wurde in dieser Zeit zur geistigen Hauptstadt Galiciens. Castelao emigrierte dorthin und hinterließ seinen Einfluss in zwei Bereichen: kulturell und politisch-ideologisch. Dort wurden kulturelle Aktivitäten wie Zeitschriften, Verlage und Theater am Leben erhalten.

Wichtige Persönlichkeiten im Exil

  • Luis Seoane (1910, Buenos Aires – 1979, A Coruña): Er war Grafiker, Maler, Graveur und Zeichner. Als Schriftsteller vertrat er stets ein soziales und bürgerschaftliches Engagement aus einer linken ideologischen Perspektive. In seinen Gedichten, wie in „A soldadeira“, prangerte er die Ursachen an, die zur Emigration führten.
  • Lorenzo Varela (1917, Havanna – 1978, Madrid): Er emigrierte nach Buenos Aires, arbeitete an kulturellen Projekten und lernte Seoane kennen. Er schrieb unter anderem „Catro poemas para catro grabados“.

Kultureller Widerstand in Galicien

Die 1950er Jahre: Ein Neuanfang

Nach dem Tod Castelaos kam es zur Wiederaufnahme kultureller Aktivitäten, um die Identität Galiciens zu schützen. Editorial Galaxia wurde als Alternative zur „Entgalicisierung“ der Gesellschaft durch das Franco-Regime gegründet. Wichtige Persönlichkeiten waren:

  • Ramón Piñeiro
  • Xaime Isla Couto
  • Domingo García-Sabell
  • Francisco Fernández del Riego

Die 1960er Jahre: Kulturelle Festigung

In diesem Jahrzehnt entstanden neue Kulturvereine und Verlage. Der 17. Mai wurde zum Tag der Galicischen Literatur (Día das Letras Galegas) erklärt, um die kulturelle und künstlerische Arbeit zu würdigen.

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