Galizische Exilliteratur 1936–1950: Autoren, Werke und Themen

Eingeordnet in Sprache und Philologie

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,58 KB

Galizische Exilliteratur (1936–1950)

Nach der franquistischen Unterdrückung in Galicien suchten viele Verbannte Zuflucht in Städten wie London, Venezuela, Mexiko und vor allem Buenos Aires. Die Exilliteratur spielte eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung der galizischen Sprache und der Stimulierung kultureller Aktivitäten in der Heimat.

Die literarische Tätigkeit manifestierte sich in der Veröffentlichung von Zeitschriften, Zeitungen, Verlagen (wie Citânia) und Radioprogrammen (wie Portugal Emigrant). Besonders hervorzuheben sind die poetischen und dramatischen Genres. Die Prosa zeigte Einflüsse der Avantgarde, beispielsweise bei Celso Emilio Ferreiro. Inhaltlich dominierten Themen wie intime Reflexion, Sehnsucht und der Anspruch auf die galizische Identität. Diese Literatur wurde maßgeblich durch galizische Zentren und Versammlungen im Exil gefördert.

Poesie im Exil

  • Luís Seoane: Werke wie Der Dunst und Narben (historisches Thema).
  • Lorenzo Varela: Themen wie Ferne, Heimweh und der Mangel an Raum im Exil. Seine mythisch-historischen Themen konzentrierten sich oft auf den Bürgerkrieg.
  • Emílio Pita: Bekannt für Songs von Kindern (Avantgarde-Ästhetik) und Die Wege des Menschen (soziale Poesie).

Narrative und Prosa

Die Prosa konzentrierte sich auf die Ursachen des Exils, den Krieg von 1936 und die damit verbundene Nostalgie.

  • Ramón Valenzuela: Agárdi von niemandem (Themen: Marginalisierung des ländlichen Lebens, soziale Ungerechtigkeiten, galizischer Aktivismus).
  • Antón Alonso Ríos: Werke wie Nostalgia. Liebe, Kunst und .... Er folgte der Linie des Engagements und der Berufung, sich an die Erde zu klammern, geprägt von Nostalgie und Heimweh.
  • Silvio Santiago: Silence derrimido (Ein Tribut an die stillen Helden der Tragödie, die viele Galicier im Krieg erlebten, und die Suche nach Freiheit).

Das moderne galizische Theater

Das von Exilanten geschriebene Theater (oft als „Theater der Anbetung“ bezeichnet) verkörperte neue Ästhetiken und dramatische Techniken, um dem modernen Theater mehr Qualität zu verleihen. Es appellierte an Vernunft und Verstand, um das galizische Bewusstsein zu schärfen.

Wichtige Dramatiker

  • Alfonso R. Castelao: Alte Leute sollten sich nicht verlieben. In diesem Werk modernisierte Castelao die Beleuchtung, Kostüme und Dekoration, teilweise unter dem Einfluss des russischen Theaters.
  • Luís Seoane: Die Soldadeiras (entwickelt sich aus Kämpfen dreier zeitgenössischer Irmandinhas-Bäuerinnen).
  • Eduardo Blanco: Er nutzte moderne Techniken, außer in der Farce. Sein Stück Das Singen der Lieder enthüllt die soziale und kulturelle Lage Galiciens in der Nachkriegszeit.

Volkstheater (Teatro Popular)

Das Volkstheater wurde ebenfalls von Emigranten inszeniert, die sich stärker an der Tradition orientierten. Es zielte darauf ab, das galizische Bewusstsein durch Appelle an Zuneigung und Gefühl zu schärfen. Es sollte den Galiciern helfen, ihr Bewusstsein für die Heimat, das Land und ihren Stolz als Galicier zu bewahren. Zu den Förderern gehörten Ricardo Flores und Isaac Díaz Pardo.

Essayistik und politische Schriften

Die Essayistik konzentrierte sich hauptsächlich auf patriotische Stimmungen, da die Exilschriftsteller einen politischen Kampf gegen die Unterdrückung Galiciens begannen.

  • Alfonso Rodríguez Castelao: Sein Werk Wo in Galizien (Sempre en Galiza) gilt als der wichtigste patriotische Essay der galizischen Literatur. Es ist ein Text aus heterogenen Materialien, zu verschiedenen Zeiten geschrieben, aber stets vom Zustand des Exils geprägt. Es behandelt die Geschichte Galiciens, enthält Vorschläge für den Föderalismus zum Wiederaufbau des spanischen Staates und bietet konzeptionelle Klärungen von Begriffen wie Nation und Staat. Es verteidigt leidenschaftlich die galizische Identität.
  • Luís Seoane: Er war aktiv in der gemischten Kommunikation, schrieb Skripte für Radiosendungen der galizischen Emigranten und verfasste Essays über Kunst und Malerei (z. B. Schriften über galizische Kunst und Design).

Weitere wichtige Schriftsteller dieser Zeit waren José Núñez UHV, Lois Fernández Álvarez Tobi und Gerardo Gallego.

Verwandte Einträge: