Garcilaso de la Vega: Eklogen und Stil
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Garcilaso de la Vega: Ein Renaissance-Dichter
Garcilaso de la Vega (geboren in Toledo, 1501) war der Prototyp des Renaissance-Menschen, bewandert in Waffen und Literatur. Er heiratete Doña Elena de Zúñiga. Er lernte Isabel Freyre kennen, die seine leidenschaftliche Inspiration für seine Liebeslyrik wurde. Diese Liebe blieb unerwidert; Isabel heiratete einen anderen Mann und starb jung im Kindbett.
Garcilaso reiste nach Italien und tauchte in die neue Poesie ein. Er starb 1536 im Alter von 35 Jahren.
Garcilaso's literarische Entwicklung (Drei Stufen):
- Erste Stufe: Traditioneller Stil der *Cancionero*-Poesie.
- Zweite Stufe: Einflüsse von Petrarca zeichnen sich ab.
- Dritte Stufe: Geprägt vom Tod Isabel Freyres. Garcilaso lebt in Neapel in einer kultivierten und eleganten Atmosphäre. Der Einfluss Petrarcas ist in all seinen Gedichten präsent. Diese Phase stellt den Höhepunkt seines Schaffens dar.
Garcilaso schrieb drei Eklogen. Eine Ekloge ist eine Komposition (von Vergil verwendet), deren Charaktere Hirten sind, die sich über unerwiderte Liebe beklagen, und deren Schauplatz eine idealisierte Natur ist.
Liebe und Natur sind zentrale Themen in Garcilaso's Poesie. Isabel Freyre war die große Inspiration seiner Liebeslyrik. Zwei Aspekte sind hervorzuheben:
- Der enttäuschte Ton, motiviert durch Isabels Heirat mit einem anderen Mann.
- Der schmerzvolle Ton, der ihren Tod beweint.
In Bezug auf die Natur wird der *locus amoenus* (angenehmer Ort) hervorgehoben.
Ekloge I
Die *Ekloge I* besteht aus 421 Versen, gesammelt in 30 Stanzen. Neben einer Einleitung und Widmung befasst sich das Gedicht mit den Monologen der beiden Hirten Salicio und Nemoroso. Salicio beklagt die Untreue Galateas, während Nemoroso den Tod Elisas betrauert. Kritiker haben die beiden Hirten mit zwei Momenten in Garcilaso's Leben in Verbindung gebracht: Zuerst beklagt er Isabels Heirat mit einem anderen Mann, und dann trauert er um ihren Tod.
Ekloge II
Die *Ekloge II* wurde chronologisch zuerst geschrieben und umfasst 1885 Zeilen. Sie konzentriert sich auf den Schmerz und den Wahnsinn unerwiderter Liebe, dargestellt durch den Hirten Albanio, der Camilla liebt. Albanio versucht Selbstmord. Es wurde spekuliert, dass Garcilaso sich selbst in Albanio darstellte.
Ekloge III
Die *Ekloge III* enthält 376 Verse, geschrieben in Stanzen. Vier Nymphen entsteigen dem Fluss Tajo. Drei von ihnen weben Teppiche mit mythologischen Geschichten, die vierte webt eine zeitgenössische Geschichte: Elisas Tod und Nemorosos Klage.
Garcilaso's Stil
Garcilaso's Stil ist geprägt von:
- Reichhaltiger Verwendung von Adjektiven, die Farbe und Klang hervorrufen (z.B. *weiß*, *grün*, *gold*, *weich*, *süß*).
- Adjektive, die sich auf die Haptik beziehen (*weich*, *zart*), sind konstant.
Sein Werk diente als Modell für die Poesie des gesamten 16. und eines Teils des 17. Jahrhunderts.