Gedächtnis und Wahrnehmung: Psychologie-Grundlagen

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**Achtung: Freiwillige und Unfreiwillige Faktoren**

Externe Determinanten der Aufmerksamkeit:

  • Intensität
  • Größe
  • Kontrast
  • Bewegung
  • Neuheit
  • Wiederholung
  • Anatomie oder Form

Interne Determinanten der Aufmerksamkeit:

  • Körperzustände (Schmerzen, Auswirkungen von Chemikalien, Emotionen usw.)
  • Motivationen
  • Allgemeine Gewohnheiten
  • Erwartungen

**Gesetze der Wahrnehmung: Gestaltpsychologie**

Die Gestaltpsychologie befasst sich mit der Organisation von Wahrnehmungsdaten und Reizen. Ein zentrales Prinzip ist die Figur-Grund-Unterscheidung.

**Gesetze der Wahrnehmungsorganisation:**

  • Ähnlichkeit: Gruppierung ähnlicher Elemente.
  • Symmetrie: Gruppierung symmetrischer Elemente.
  • Kontinuität: Wahrnehmung verschiedener Reize als Einheit.
  • Geschlossenheit: Vervollständigung unvollständiger Figuren.
  • Nähe: Gruppierung von Elementen, die nahe beieinander liegen.
  • Konstanz: Tendenz, Objekte in gleicher Weise wahrzunehmen, auch wenn sich die Wahrnehmungsbedingungen ändern.
    • Formkonstanz: Die Form eines Objekts kann sich ändern, wenn sich die Position ändert.
    • Größenkonstanz: Die Größe eines Objekts wird in Abhängigkeit von der Entfernung wahrgenommen.

**Gedächtnis: Arten und Prozesse**

**Vier Arten des Erinnerns:**

  • Erinnern/Wiedergeben: Abrufen von Erfahrungen aus der Vergangenheit anhand von Hinweisen.
  • Evozieren: Aktives Erinnern, das durch Verhalten aktualisiert wird, ohne dass spezifische Hinweise erforderlich sind (z. B. Radfahren).
  • Wiedererkennen: Vergleich einer aktuellen Wahrnehmung mit einer früheren Erfahrung (z. B. bei Multiple-Choice-Fragen).
  • Wiedererlernen: Auffrischung von Vorwissen, wodurch Zeit und Aufwand im Vergleich zum erstmaligen Lernen reduziert werden.

**Vergessen**

Vergessen bedeutet den vollständigen oder teilweisen Verlust von Gedächtnisinhalten. Der größte Teil des Vergessens tritt unmittelbar nach der Lernphase auf.

**Kurzzeitgedächtnis**

Das Kurzzeitgedächtnis filtert neue Informationen und behält die wichtigsten im Moment. Erinnern und Vergessen arbeiten hier zusammen, um das Gedächtnis zu optimieren.

**Langzeitgedächtnis**

Das Langzeitgedächtnis ermöglicht es uns, eine Spur in unserem Leben zu verfolgen. Es bewahrt unsere Erfahrungen mit ihren Gründen und Gefühlen. Es ist ein psychisches Gedächtnis.

**Theorien des Vergessens**

**Interferenztheorie**

Die Interferenztheorie besagt, dass das Lernen neuer Inhalte das Erinnern alter Inhalte stören kann. Man unterscheidet:

  • Retroaktive Interferenz: Neues Lernen stört das Erinnern an früher Gelerntes.
  • Proaktive Interferenz: Früher Gelerntes stört das Lernen neuer Inhalte.
  • Interaktive Interferenz: Zwei Lerninhalte stören sich gegenseitig.

**Theorie der kognitiven Umstrukturierung**

Alle Inhalte werden in kognitiven Strukturen gespeichert. Vergessen tritt auf, wenn Informationen nicht in diese Schemata integriert werden können.

**Theorie des motivierten Vergessens**

Die Theorie des motivierten Vergessens besagt, dass Motive das Gedächtnis direkt beeinflussen. Wir erinnern uns eher an attraktive und motivierende Inhalte. Unbewusste Motive können zum Vergessen führen, z. B. durch den Mechanismus der Verdrängung, der den Zugang zu bestimmten Erinnerungen blockiert.

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