Gehirnfunktionen und Gedächtnis: Eine umfassende Übersicht

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Gehirnfunktionen: Hemisphären & Hirnlappen

Die Gehirnhemisphären

  • Linke Hemisphäre: Empfängt Informationen von der rechten Körperseite. Dominiert verbale Aufgaben, wie die Verarbeitung mündlicher und schriftlicher Sprache.
  • Rechte Hemisphäre: Empfängt Informationen von der linken Körperseite. Ist an visuell-räumlichen Aufgaben, bildlicher nonverbaler Kommunikation (Bildsprache, Musik und Geräusche), Gesichtserkennung, Wahrnehmung und Ausdruck von Emotionen beteiligt.

Die Hirnlappen und ihre Funktionen

  • Okzipitallappen: Empfängt und verarbeitet visuelle Informationen. Erkennt Formen, Farben und Bewegungen der Umwelt.
  • Temporallappen: Ist an Geruch und Sehaufgaben wie der Gesichtserkennung beteiligt, empfängt und verarbeitet auditive Informationen, hilft bei Gleichgewicht und Balance und reguliert Emotionen und Motivationen wie Angst und Wut.
  • Parietallappen: Empfängt sensorische Informationen aus dem gesamten Körper (sensorische Rezeptoren der Haut, Muskeln und Gelenke). Trägt zu räumlichen Fähigkeiten bei, wie der Fähigkeit, Karten zu lesen.
  • Frontallappen:
    • Linker Frontallappen: Eine höhere Aktivierung dieses Bereichs macht Menschen kontaktfreudiger, emotionaler und zuversichtlicher.
    • Rechter Frontallappen: Eine höhere Aktivierung des rechten Frontallappens ist eher mit mehr Stress, Unbehagen und Misstrauen verbunden.

Sprachzentren des Gehirns

  • Fissura Sylvii und Rolando: Sind am Prozess des Sprechens, Hörens, Lesens, Schreibens und der Gebärdensprache beteiligt.
  • Wernicke-Areal: Zuständig für Sprachverständnis und kognitive Sprachverarbeitung.
  • Broca-Areal: Zuständig für Sprachausdruck, Artikulation und Sprachkodierung.
  • Exner-Areal: Betrifft die motorische Steuerung des Schreibens.

Das Gedächtnis: Arten und Funktionen

Aus allgemeiner Sicht ist das Gedächtnis die Speicherung und Aufbewahrung von Informationen.

  • Deklaratives Gedächtnis (Explizit): Bezieht sich auf das bewusste Erinnern von Fakten, Ereignissen und Erfahrungen aus der Vergangenheit (z.B. wie Dinge sind und wer sie sind).
  • Implizites Gedächtnis (Unbewusst): Repräsentiert die unbewussten Einflüsse vergangener Erfahrungen, wie z.B. Fähigkeiten, Gewohnheiten oder Priming.
  • Episodisches Gedächtnis: Ist mit dem Hippocampus verbunden und bezieht sich auf das Erinnern an spezifische Ereignisse und deren Kontext (Zeit und Ort).
  • Perzeptuelles Gedächtnis: Identifiziert Wörter und Objekte basierend auf ihrer Form und Struktur. Es befasst sich mit dem Erinnern an die physische Form, Schreibweise und den Klang von Wörtern.
  • Prozedurales Gedächtnis: Bezieht sich auf das Erinnern von Fähigkeiten und Gewohnheiten, das Lernen, wie man etwas tut. Es wird allmählich durch wiederholte Praxis erworben.
  • Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis): Bezieht sich auf die Aufrechterhaltung und Verarbeitung neu erworbener Informationen über Sekunden oder Minuten hinweg. Es hält die notwendigen Informationen für Argumentation und Problemlösung bereit.

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