Geldnachfrage und Geldschöpfung: Ein Überblick

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Geldnachfrage

Menschen und Unternehmen benötigen Geld, um Ausgaben zu tätigen. Ein Teil des Vermögens wird oft in Form von Geld gehalten, da es Kaufkraft besitzt, d.h. die Menge an Gütern, die damit erworben werden kann.

Entscheidend ist nicht die Menge an Münzen und Banknoten, sondern die Menge an Gütern, die damit gekauft werden können.

Gründe für die Geldnachfrage

  • Privatpersonen: Erwerb von Waren und Dienstleistungen.
  • Unternehmen: Bezahlung von Rohstoffen und Gehältern.

Steigt das Realeinkommen, steigt auch der Konsum, was dazu führt, dass mehr Geld für Einkäufe benötigt wird.

Ein weiterer Faktor ist die Häufigkeit, mit der Menschen ihr Einkommen beziehen. Dies beeinflusst die Nachfrage nach Transaktionsguthaben.

Die Geldnachfrage dient in erster Linie dazu, Zahlungen zu leisten, Waren zu bezahlen und Rechnungen zu begleichen.

Steigt das Einkommen und der monetäre Wert der Waren, steigt auch der Geldbedarf.

Zinssätze beeinflussen die Geldnachfrage ebenfalls. Steigen die Zinsen, sinkt die Geldnachfrage.

Banken und Geldschöpfung

Geschäftsbanken sind Finanzinstitute, die mit staatlicher Genehmigung Kredite vergeben und Einlagen entgegennehmen dürfen.

Sie sind verpflichtet, ein Reserve-System zu unterhalten.

Sie müssen nur einen Bruchteil der bei ihnen hinterlegten Kundengelder als Reserven halten.

Diese Reserven bestehen aus Bargeld in den Tresoren der Bank und Einlagen bei der Zentralbank (in Spanien die Banco de España). Die Reserven dienen zwei Zwecken:

  • Um mögliche Abhebungen von Kundengeldern zu bedienen.
  • Um die Anforderungen der Währungsbehörden zu erfüllen.

Das Verhältnis von Einlagen, die Banken als Bargeld halten müssen, wird als Mindestreservesatz bezeichnet. Seine Funktion ist es, die Liquidität der Einlagen zu garantieren.

5.1. Bankgeschäfte

Banken sind gewinnorientierte Unternehmen. Ihre Tätigkeit lässt sich in zwei Arten von Geschäften unterteilen:

  • Passive Geschäfte: Auf der Passivseite der Bilanz werden die Verpflichtungen der Bank erfasst. Wenn ein Kunde Geld einzahlt, entsteht eine Verbindlichkeit für die Bank.
  • Aktive Geschäfte: Auf der Aktivseite der Bilanz werden die Vermögenswerte und Forderungen der Bank erfasst, z.B. aus der Vergabe von Darlehen und Krediten.

5.2. Einlagen und Kredite

Wenn eine Person ein Konto bei einer Bank eröffnet, tätigt sie eine Einlage. Die Bank hat eine Schuld gegenüber dem Kunden (Passivgeschäft). Sie muss das Geld innerhalb der vereinbarten Frist zurückzahlen und Zinsen zahlen.

Die Bank kann dieses Geld verleihen. Wenn ein Unternehmen oder eine Privatperson einen Kredit aufnimmt, leiht die Bank ihr Geld. Der Kreditnehmer ist verpflichtet, Zinsen auf das geliehene Geld zu zahlen.

Die Differenz zwischen den Zinsen, die die Bank für Kredite erhält, und den Zinsen, die sie für Einlagen zahlt, bildet den Gewinn der Bank.

5.3. Banken und Giralgeld

Das Reserve-System ermöglicht es Banken, neues Geld zu schaffen, sogenanntes Giralgeld. Da Banken verpflichtet sind, nur einen bestimmten Prozentsatz der Einlagen als Reserven zu halten, können sie Kredite vergeben und so neues Geld schaffen.

Beträgt der Mindestreservesatz beispielsweise 20%, muss die Bank nur 20% der Einlagen halten.

Wenn eine Bank eine Einlage von 1.000 € erhält, kann sie letztlich durch Kreditvergabe insgesamt 1.000 / 0,2 = 5.000 € schaffen. Dieser Prozess wird als Geldschöpfung bezeichnet.

An der Geldschöpfung sind drei Akteure beteiligt:

  • Währungsbehörde (Europäische Zentralbank): Schafft Banknoten und Münzen. Sie generiert die Geldbasis.
  • Bankensystem: Vermehrt das Geld durch Kreditvergabe.
  • Öffentlichkeit: Privatpersonen und Unternehmen entscheiden, wie sie ihr Vermögen aufteilen.

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