Die Generación del 27: Profile und Werke spanischer Dichter

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Die Generación del 27 war eine einflussreiche Gruppe spanischer Dichter, die sich durch eine bemerkenswerte Vielfalt an Themen und Formen auszeichnete. Sie verbanden traditionelle Elemente wie Sonette, Lieder und Romanzen mit modernen, avantgardistischen Kompositionen. Ihre Werke spiegeln oft eine tiefe Auseinandersetzung mit Liebe, Frustration und dem tragischen Schicksal wider, geprägt von einem persönlichen Stil und suggestiven Bildern.

Federico García Lorca (1898-1936)

Federico García Lorca war ein herausragender Dichter und Dramatiker, dessen Werk von konstanten Themen wie Liebe, Frustration und dem tragischen Schicksal geprägt ist. Sein persönlicher Stil zeichnet sich durch suggestive Bilder aus. Lorcas Poesie ist oft dramatisch und theatralisch, weil der Dichter durch tragische Charaktere Fatalismus ausdrückt. Neben dem tragischen Schicksal erscheinen in seinen Werken auch Frustration und unerfüllbare Sehnsüchte, wie in Poeta en Nueva York.

Sein Theater ist eine stilisierte poetische Realität, die unter verschiedenen Argumenten ein einziges Thema präsentiert: die Konfrontation zwischen dem Individuum und seiner Umwelt. Dies zeigt sich im individuellen Wunsch nach Freiheit gegenüber der Umwelt als Symbol repressiver sozialer Macht, wie in seinen berühmten Dramen Bodas de sangre (Bluthochzeit), Yerma und La casa de Bernarda Alba.

Poetische Phasen Lorcas

  • Erste Phase (bis 1928): Charakterisiert durch die Verbindung von populärer und kultivierter Tradition sowie Moderne. Werke dieser Zeit umfassen Libro de poemas (Buch der Gedichte), Canciones (Lieder) und Romancero gitano (Zigeunerromanzen).
  • Zweite Phase: Zeigt surrealistischen Einfluss, der sich in einer Haltung der Rebellion und des Protests manifestiert. Hier dominieren freie Verse und der Vers, wie in Poeta en Nueva York.

Rafael Alberti (1902-1999)

Rafael Alberti zeichnet sich durch die Vielfalt seiner Themen und Stile aus, durch seinen technologischen Bereich und die Vereinigung von Tradition und Avantgarde. Alberti schrieb Lyrik, Prosa und Theater.

Literarische Phasen Albertis

  • Neopopulistische Poesie: Reproduziert populäre Formen und Themen, wie in Marinero en tierra (Seemann an Land), La Amante (Die Geliebte) und El Alba del Alhelí (Der Morgen der Levkoje).
  • Avantgarde-Poesie: Beispiele sind Cal y Canto (Kalk und Gesang), eine Hommage an Stummfilmkünstler.
  • Engagierte Poesie: Begann 1930 mit Werken wie Con los zapatos puestos tengo que morir (Mit den Schuhen an muss ich sterben), einer revolutionären Dichtung, die Ungerechtigkeit und Unterdrückung anprangerte.
  • Exil-Lyrik: Entstand während seines Exils, darunter Plemamar (Vollmeer), Ora Marítima (Meeresstunde) und Canciones del Paraná (Lieder des Paraná).

In seiner Prosa ist das Buch La Arboleda Perdida (Der verlorene Hain, 1949-1987) hervorzuheben. Als Dramatiker schrieb er politisches Theater (Noche de guerra en el Museo del Prado – Kriegsnacht im Prado-Museum), Avantgarde-Stücke (El hombre deshabitado – Der unbewohnte Mensch) und poetisches Theater (El espantapájaros – Die Vogelscheuche).

Luis Cernuda (1902-1963)

Luis Cernudas Werk lässt sich in vier Hauptphasen unterteilen.

Poetische Entwicklung Cernudas

  • Anfänge: Zwei Arten von Poesie – reine Poesie wie in Perfil del Aire (Luftprofil) und klassische Poesie in Égloga, Elegía, Oda (Ekloge, Elegie, Ode).
  • Surrealistischer Einfluss: Nach seinem Aufenthalt in Frankreich. Cernuda thematisiert die Konfrontation zwischen seinen Erwartungen und seiner Existenz, was zu einem Gefühl der Einsamkeit in einer fremden Welt führt, geprägt von Nostalgie und Sehnsucht nach Liebe. Schönheit und Stil betonen suggestive Bilder und einen emotionalen Ausdruck. Seine Sprache ist dicht, aber auch gesprochen und konversationsnah.
  • Bürgerkriegszeit: Ab 1937 begann er Las Nubes (Die Wolken) zu schreiben.
  • Exil: Im Exil schrieb er Gedichte, in denen die Einsamkeit akzentuiert wird und das Thema des Exils mit anderen Motiven vermischt ist.

Vicente Aleixandre (1898-1984)

Für Vicente Aleixandre war Poesie das Mittel, um sich mit dem Wesen des Universums und der Menschen zu verbinden.

Poetische Phasen Aleixandres

  • Erste Phase: Teil der reinen Poesie.
  • Surrealistische Phase: Zeigt einen radikalen Pessimismus und reflektiert über den Schmerz und die Angst der Menschen. Beispiele sind Espadas como labios (Schwerter wie Lippen) und La destrucción o el amor (Die Zerstörung oder die Liebe). Diese Phase ist stark vom Surrealismus beeinflusst und enthält zahlreiche Bilder, die auf die Natur verweisen, sowie freie Verse und Strophen.
  • Humanistische Phase (ab 1945): Markierte eine Entwicklung, bei der der Schwerpunkt auf dem Menschen und der Gemeinschaft lag, wie in Sombra del Paraíso (Schatten des Paradieses).

Dámaso Alonso (1898-1990)

Dámaso Alonso widmete sich sowohl der Literaturkritik als auch der Poesie. Im Jahr 1927 veröffentlichte er seine Arbeit über die poetische Sprache Góngoras.

Poetische Entwicklung Alonsos

  • Frühe Werke: Geboren aus Büchern wie Poemillas de la ciudad (Gedichtchen der Stadt, 1921) und El viento y el verso (Der Wind und der Vers, 1925).
  • Zweite Phase: Ihren Höhepunkt erreichte sie in einem existenziellen Ton mit Hijos de la ira (Kinder des Zorns, 1944), einem wichtigen Werk aus der Kriegszeit.

Miguel Hernández (1910-1942)

Die Poesie von Miguel Hernández ist charakterisiert durch ihren metaphorischen Reichtum und ihren warmen, emotionalen und leidenschaftlichen Ton. Sie kombiniert das Populäre mit dem Kultivierten, und seine Karriere spiegelt die Entwicklung der Poesie jener Jahre hin zu einem tiefen sozialen Engagement wider.

Poetische Phasen Hernández'

  • Erste Phase: Spiegelt die Bewunderung für Góngora wider, wie in Perito en lunas (Mondexperte).
  • Reife Phase: Begann 1936 mit El rayo que no cesa (Der Blitz, der nicht aufhört). Hier dominieren die Themen Liebe und Leben sowie Sonette, während der Tod nicht mehr das ständige Thema ist.

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