Generation von 27: Hauptmerkmale und Autoren
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Merkmale der Generation von 27
Die Autoren der Generation von 27 wurden zwischen 1891 (Salinas) und 1902 (Cernuda) geboren. Sie verfügten über eine hohe literarische Bildung und intellektuelle Neugier. Ihr wohlhabender familiärer Hintergrund ermöglichte ihnen das Engagement für liberale Ansichten. Während des Bürgerkriegs unterstützten sie die Republik. Sie pflegten die Freundschaft untereinander und arbeiteten hauptsächlich in Madrid in der Residencia de Estudiantes. Diese bot zahlreiche Konferenzen und Konzerte an, z. B. von Juan Ramón Jiménez (JRJ). Dalí nahm ebenfalls teil. Sie organisierten kulturelle Veranstaltungen wie die Feier des Jubiläums von Góngora und arbeiteten in denselben Zeitschriften. Alle teilten ihren Drang, die Poesie zu modernisieren, wie die Anthologie von Gerardo Diego zeigt. Außerdem erkannten sie JRJ und Ortega als Lehrer an. Sie legten Wert auf Stil, Metapher und Ästhetik in der Poesie. Sie bewunderten sowohl die Klassiker als auch die Moderne. Die Verbindung von Neuem und Altem ist das ursprüngliche Merkmal der Gruppe und verleiht ihr einen kompakten Ton.
Pedro Salinas
Pedro Salinas schreibt intellektuelle Gedichte in Form eines Dialogs, in dem der Dichter mit der Welt oder mit der Geliebten in Beziehung tritt. Dieser Dialog ermöglicht es ihm, das Wesen der Dinge jenseits der äußeren Erscheinung zu erfassen. Sein Stil ist antirhetorisch, mit einer vertrauten Sprache und modernen Bildern. Er verwendet einfache Reime oder einen leichten assonanten Rhythmus.
Im Werk von Salinas lassen sich drei Epochen unterscheiden:
- Die erste Stufe ist von der Avantgarde beeinflusst: Presagios, Seguro azar und Fábula y signo.
- In der zweiten Phase herrscht das Thema Liebe vor: La voz a ti debida, Razón de amor und Largo lamento. Diese Werke machen ihn zum großen Liebesdichter der Gruppe. Die Liebe erscheint als eine ungeheure Kraft, die der Welt Ordnung und Sinn verleiht. Es besteht eine wesentliche und verbindliche Korrespondenz zwischen dem Du und dem Ich, jenseits des Oberflächlichen oder Anekdotischen im Sozialen. Die begriffliche Sprache ist dicht und eignet sich daher für Paradoxien und Gedankenspiele.
- Die dritte Stufe entspricht den Werken, die im Exil geschrieben wurden: El contemplado ist ein Dialog mit dem Meer von Puerto Rico. Todo más claro zeigt eine entmenschlichte Gesellschaft und verbindet den tragischen und humorvollen Ton.
Federico García Lorca
Federico García Lorca war Dichter und Dramatiker. Seine ständig wiederkehrenden Themen sind Liebe, Frustration und der tragische Tod von ausgegrenzten Wesen. Sein Stil ist persönlich und brillant.
- Poesie: Sie hat einen doppelten Sinn, sowohl tragisch als auch dramatisch. Der Dichter drückt sich durch Figuren aus und spiegelt den Fatalismus wider, der im menschlichen Kampf gegen das widrige Schicksal vorhanden ist. In seinem Werk erscheinen auch das Unmögliche, die Frustration und die Lust.
- Theater: Es ist ein poetisches Theater, das ein einziges Thema behandelt: die Konfrontation zwischen dem Individuum und seiner Umgebung. Es verkörpert den Wunsch nach Freiheit, Traum, Fantasie und Liebe. Aus dem Konflikt zwischen dem Sozialen und dem Individuellen entsteht das Drama. Hervorzuheben sind: Así que pasen cinco años, El público, Bodas de sangre, Yerma und La casa de Bernarda Alba.
In seiner Karriere lassen sich zwei Phasen unterscheiden:
- Die erste Stufe zeichnet sich durch die Verschmelzung von Volkstümlichem und Kultiviertem, Tradition und Moderne aus: Libro de poemas, Canciones, Poema del cante jondo und Romancero gitano. In letzterem erhebt Lorca den Zigeuner zur Würde des Ausgegrenzten. Er bietet eine tragische und mythische Vision von Andalusien, die Tradition und Erneuerung verbindet.
- Die zweite Stufe umfasst den surrealistischen Einfluss, der sich in kühnen, irrationalen Bildern, in der Haltung der Rebellion und in der Dominanz des freien Verses und des Versikels manifestiert. Poeta en Nueva York spiegelt die Erfahrungen von Lorca in den Jahren 1929-1930 wider. Das Buch verbindet den Beweis für die Versklavung des Menschen durch die Maschine mit der tiefen Intimität der Frustration des Dichters.