Geografie und Klima Kataloniens: Eine Übersicht
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Geografische und klimatische Grundlagen Kataloniens
Wichtige Definitionen und Kennzahlen
- Vegetatives Wachstum und Mortalität bei der Geburt: Ergebnis der natürlichen Bevölkerungsentwicklung.
- Nettozuwanderung: Die Differenz zwischen Ein- und Auswanderern.
- Stadt: Siedlung mit über 10.000 Einwohnern.
- Ländlicher Lebensraum:
- Konzentriert: (z.B. Pyrenäen)
- Verteilt: (z.B. Valles und Selva)
- Isoliert: (z.B. Camprodón)
- Städtisch-industrieller Lebensraum: Neue Gebiete (z.B. Barcelona).
- Niederschlag (Gesamtmenge):
- Sehr trocken (Wüste): Unter 300 mm
- Trocken: Unter 600 mm
- Mäßig: 600-800 mm
- Nass: Über 800 mm (Regen muss mindestens 2°C Temperatur haben)
- Temperatur:
- Kalt: Unter 6°C
- Normal: 6°C - 18°C
- Heiß: 18°C - 25°C
- Sehr heiß: Über 25°C
Klimazonen Kataloniens
Katalonien liegt in einer gemäßigten Zone mit mediterranem Klima, das von heißen, trockenen Sommern, milden Wintern und Regenfällen im Frühling und Herbst geprägt ist. Die trockene Witterung (mindestens 800 mm Niederschlag) wird beeinflusst durch:
- Breitengrad: Abstand vom Äquator.
- Höhe: Abstand vom Meeresspiegel.
- Kontinentalität: Abstand zum Meer.
1. Ozeanisches oder Atlantisches Klima
Gekennzeichnet durch kühle Winter, milde Sommer und starke Regenfälle (z.B. Val d'Aran).
2. Gebirgsklima
2.1. Alpines Klima
Über 2300 m Höhe.
2.2. Subalpines Klima
Kühle Sommer und Winter, reichlich Niederschlag (Schnee, Gewitter) (z.B. Axialpyrenäen und Vorkarpaten).
3. Hochmediterranes Gebirgsklima
Gekennzeichnet durch zwei kühle Sommer und Winter, reichlich Niederschlag (Schnee, Gewitter) und kühle Temperaturen (z.B. am Fuße der Pyrenäen, Vorküstengebirge und Quergebirge).
4. Mediterranes Gebirgsklima der Tiefebenen
Trockene Sommer, milde Winter, reichlich Niederschlag (über 800 mm) und niedrige Temperaturen (z.B. Zentrale Depression vor den Küstengebirgen und Küstengebirge).
Temperaturinversion: In Ebenen und Becken (z.B. Vic, Urgell) führt hohe Temperatur zu Wärme, während niedrige Temperaturen Kälte bedeuten.
5. Mediterranes Küstenklima
Heiße, trockene Sommer, milde Winter, Regenfälle im Frühling und Herbst (z.B. Küstendepression, Küstengebirge, Ebenen und Deltas).
6. Mediterranes Klima mit kontinentalem Einfluss
Heiße, trockene Sommer, kalte Winter, starke Regenfälle (z.B. Lleida, Urgell).
Geografische Struktur Kataloniens
Katalonien, im westlichen Mittelmeerraum gelegen, verfügt über eine hochentwickelte Küste (550 km) und eine begrenzte Fläche (31.904 km²). Es gibt einen großen Kontrast zwischen Meer und Gebirge, wobei die Küsten steil (40%) und die sandigen Ebenen schmal (60%) sind. Die Berge reichen oft bis ans Meer, was den maritimen Handel und Tourismus stark prägt. Die Lage Kataloniens ist von großer Bedeutung, da es eine kulturelle Brücke und ein Zentrum erheblichen Fortschritts ist, begünstigt durch die Möglichkeiten, die das Meer bietet. Daher wird diese Region oft als „Mediterranes Katalonien“ bezeichnet.
Vielfältiges Relief und Landschaft
Katalonien weist ein abwechslungsreiches Gelände auf, mit wenigen flachen Gebieten und vielen labyrinthartigen Bergen, die ein komplexes Landschaftsbild ergeben. Es gibt eine große Vielfalt an Landschaften, darunter Ebenen, Hochebenen, Berge, Hügel, Bergmassive und Depressionen (nach Pierre Deffontaines und Pau Vila).
Zwei große Reliefeinheiten
Katalonien gliedert sich in zwei Haupt-Reliefeinheiten:
- Die Pyrenäen: Dünn besiedelt, aber von großem touristischem Interesse, besonders für den Wintersport.
- Axialpyrenäen: Gipfel über 3000 m, isoliert durch altes Gestein. Alpines und kantiges Granitgebirge mit Tälern, Bergwäldern, Seen und Wiesen alter Gletscher.
- Voralpen: Berge außerhalb der Axialpyrenäen, über 2000 m hoch, aus Kalkstein. Raue mediterrane Landschaft mit Schluchten und Flüssen, die durch Faltungen entstanden sind.
- Das Mediterrane System: Verläuft parallel zur Küste (vom Cap de Creus bis zum Ebro-Delta). Es umfasst zwei Gebirgssysteme:
- Vorküstengebirgskette: Massive Gebirge (z.B. Montseny, Montserrat, Montsant) zwischen 1000 und 1500 m Höhe, aus verschiedenen Gesteinen.
- Küstengebirge: Nahe der Küste gelegen (z.B. Montnegre, Garraf, Collserola), alte und kompakte Gebirge zwischen 500 und 1000 m Höhe, aus verschiedenen Gesteinen.
Zwischen den Gebirgssystemen
- Vorküstendepression: Gebildet aus jungen alluvialen Materialien, mit einer wellenförmigen Form durch Flusserosion. Umfasst auch Rinnen, Täler und Flüsse. Sie ist sehr wichtig und dicht besiedelt.
- Küstenebene: Zwischen der Vorküstendepression und dem Meer. Umfasst Deltas (z.B. Llobregat, Besòs, Tordera), wo sich die ersten Siedlungen bei Ankunft auf dem Seeweg entwickelten und wo heute eine hohe Konzentration von Wirtschaft und Bevölkerung besteht.
Zwischen Pyrenäen und Mittelmeersystem
- Zentrale Depression: Eine Region, die durch eine abgesenkte Plattform zum Einzugsgebiet des Ebro-Beckens gebildet wurde (z.B. Vic-Becken, Barberà, Pla de Bages, Moianès, Hochebenen und Ebenen wie Segrià-Urgell). Hier befinden sich die meisten traditionellen, regenabhängigen landwirtschaftlichen Kulturen, auch spezialisierte.
Hydrographisches Netz Kataloniens
Der Dialog zwischen Gestein und Wasser ist prägend: Abgesehen vom Ebro sind die Flüsse Kataloniens kurz, haben einen geringen und unregelmäßigen Abfluss. Die Flüsse sind aufgrund ihrer Erosion sehr wichtig, da sie Verbindungen zwischen den Küsten- und Binnenländern geschaffen haben, was die Bevölkerungsentwicklung und die Fruchtbarkeit des Bodens für den Anbau förderte. Sie liefern auch Wasser und sind für die Stromerzeugung von Bedeutung. Dies hat zu sehr unterschiedlichen Landschaften geführt.
Flusssysteme
- Pyrenäisch-Ebro-Netz: Lange, wasserreiche Flüsse (z.B. Segre-Ebro-Pyrenäen). Nivopluviales System, genutzt für Wasserkraft, Staudämme und Abenteuersporttourismus.
- Pyrenäisch-Mittelmeer-Netz: Viele Flüsse (z.B. Muga, Ter, Llobregat, Fluvià) von den Pyrenäen zum Meer. Pluviales Regime, sehr wichtig für Industrialisierung und Spezialkulturen.
- Mittelmeer-Netz: Schnell fließende und eher kurze Flüsse (z.B. Tordera, Besòs, Gaià). Entspringen in den Vorküstengebirgen oder Küstengebirgen und münden ins Meer. Sintflutartiges Regime (Regen), das Überschwemmungen in den Küstengebieten verursachen kann.
Der Ebro
Der Ebro entspringt im Kantabrischen Gebirge und mündet ins Mittelmeer (Ebro-Delta). Der Ebro ist durch die Verlandung des Stausees Trampa bedroht, was zu einem geringeren Abfluss führt.
Natürliche Ressourcen Kataloniens
Katalonien verfügt über wenige Bodenschätze, aber eine reiche Tier- und Pflanzenwelt mit hoher biologischer Vielfalt. Die Wälder sind aufgrund ihres ökologischen und landschaftlichen Wertes wichtig.
Rohstoffe und Bodenschätze
- Industriegestein: Wird für Bauzwecke genutzt.
- Energierohstoffe:
- Kohle: Vorkommen in den Pyrenäen (Berguedà, Pallars Jussà) und der Zentralen Depression (Anoia, Segrià) wurden genutzt, sind aber heute stillgelegt oder stehen kurz davor, zu industrieller Archäologie zu werden, da der Kohleimport für Katalonien nie von großer Bedeutung war.
- Erdöl: Vorkommen nahe der Küste von Tarragona. Hohe Produktionskosten führen jedoch dazu, dass es importiert wird.
- Nicht-energetische Gesteine:
- Kaliumsalz: Reichlich vorhanden in der Zentralen Depression, den Becken des Cardener und den Wasserscheiden des Llobregat.
- Eisen, Blei, Bauxit: Es gibt einige kleinere Vorkommen. Die Industriegesteine sind die wichtigsten.
Boden und Vegetation
- Boden: Eine entscheidende Ressource, auf der sich die Vegetation entwickelt. Die Zusammensetzung variiert je nach Wetter und dem Fundament der Lebewesen. Katalonien weist eine große Vielfalt an Böden auf, doch nur wenige sind für die Landwirtschaft geeignet, da die leichteren Böden oft nicht sehr fruchtbar sind. Es ist eine knappe und wertvolle Ressource.
- Vegetationszonen: Gebiete, in denen die Vegetation für das Ökosystem prägend ist.
- Sekundärwälder: Entstehen, wenn der ursprüngliche Wald verschwunden ist.
- Hartlaubgewächse: Harte und kleinblättrige Pflanzen, die widerstandsfähiger gegen Trockenheit sind.
- Vegetation: Die Vielfalt der Pflanzen vermehrt die umfangreichen Ressourcen für die Gesellschaft (Holz, Nahrung). Die Vegetation hängt von Boden und Klima ab. Katalonien weist aufgrund der unterschiedlichen Böden und klimatischen Bedingungen eine komplexe und vielfältige Vegetationsanordnung auf.
- Boreale und alpine Wälder: Genutzt für Holz und zur Förderung der Entwicklung von Weiden. In Katalonien gibt es kaum noch ursprüngliche boreale und alpine Wälder, die meisten sind Sekundärwälder.
- Eurosibirische Wälder: Reduzierte Ausdehnung durch Abholzung. Das Land wird dem Anbau gewidmet.
- Mediterrane Vegetationszone: Unterhalb von 800 m Höhe, mit mediterranem Klima, dominiert von Eichen.
Wasserressourcen
- Wasser aus Flüssen und Seen: Für den menschlichen Verbrauch und zur Bewässerung von Feldern, hauptsächlich durch Wasserkanäle oder Staudämme.
- Grundwasser: Für den menschlichen Verbrauch durch Quellen und Brunnen. Der Wasserverbrauch steigt, daher ist es eine knappe, aber notwendige Ressource. Dies führt zu Wasserbeschränkungen an einigen Orten wie Vilanova, besonders im Sommer.
Naturschutzgebiete
Da die großen Städte wachsen, versucht man, die Natur zu erhalten, die immer knapper wird. Seit dem 20. Jahrhundert haben viele Länder Gesetze zum Schutz natürlicher Lebensräume erlassen, von denen viele einen großen landschaftlichen Wert erreicht haben. Ziel ist es, die biologische Vielfalt für zukünftige Generationen zu erhalten. Diese Gebiete tragen zum regionalen Gleichgewicht bei. Katalonien verfügt über mehr als 140 Schutzgebiete, die durch den PEIN-Plan (Plan für Gebiete von Naturinteresse) geregelt sind. Schutzgebiete sind auch eine wichtige wirtschaftliche Ressource, da sie den Tourismus stark fördern.