Geografie und Natur Patagoniens: Anden, Gletscher und Hochebene

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Die Patagonischen Anden: Eine Landschaft der Extreme

Die Patagonischen Anden erheben sich als isolierte Gipfel, getrennt durch weite Täler. Von der Region um den Pino Hachado Pass bis zur Isla de los Estados, wo sie ins Meer abfallen, zeigen sie zwei Hauptbereiche mit Höhen über 3.000 Metern, die durch einen Sektor mit Gipfeln unter 2.500 Metern getrennt sind. Zu den markantesten Erhebungen zählen die Vulkane Lanín und Tronador.

Diese Landschaft ist stark von der letzten Eiszeit geprägt. Ein Überbleibsel dieser Epoche ist das ausgedehnte kontinentale Eisfeld mit zahlreichen Gletschern, von denen einige, wie der beeindruckende Perito Moreno, noch heute wachsen.

Die Flüsse, die in diesen Bergen entspringen, verfügen über eine enorme Wasserkraft, die für die Energiegewinnung genutzt wird. Ein Beispiel hierfür ist der Futaleufú-Staudamm, der am gleichnamigen Fluss gebaut wurde, welcher zum pazifischen Einzugsgebiet gehört.

Die Temperatur variiert stark mit der Höhe. Feuchte Westwinde dominieren und bringen heftige Regenfälle mit sich, die im Winter ihren Höhepunkt erreichen. Die Berghänge sind von dichten Wäldern bedeckt, die bis zur Schneegrenze reichen. Diese Wälder gliedern sich in zwei Stockwerke: eine Baumschicht mit über 20 Meter hohen Bäumen und eine Unterholzschicht aus Sträuchern und Colihue-Schilf.

Menschliche Aktivitäten führten zur Einführung zahlreicher Pflanzen- und Tierarten, die sich in der Region erfolgreich angesiedelt und ausgebreitet haben. Dazu gehören beispielsweise Hagebutten, europäische Rehe, Wildschweine, Nerze und Lachse. Diese Neuzugänge haben jedoch maßgeblich zur Verdrängung und Bejagung heimischer Arten beigetragen.

Zum Schutz der einzigartigen Natur dieser Region wurden zahlreiche Nationalparks gegründet, darunter der Lanín-Nationalpark, der Nahuel-Huapi-Nationalpark und der Los-Glaciares-Nationalpark. Diese Parks bewahren spektakuläre Landschaften, Gebiete von großem geologischem Interesse und schützen bedrohte Arten wie den Huemul. Insbesondere der Los-Glaciares-Nationalpark wurde 1981 von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) zum Weltnaturerbe erklärt.

Der Perito-Moreno-Gletscher, eine der Hauptattraktionen der Region, ist von außerordentlicher Schönheit und zieht Touristen aus aller Welt an. Er präsentiert sich mit einer Breite von 4.000 Metern und einer Höhe von bis zu 60 Metern. Seine bizarren Formen entstehen durch den enormen Innendruck während seiner Bewegung, die erosive Wirkung von Schmelzwasser und Wind sowie die unterschiedlichen Altersstufen der einzelnen Eisschichten.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich fast alle Gletscher weltweit aufgrund der allmählichen Erwärmung der Atmosphäre zurückziehen. Der Perito-Moreno-Gletscher ist jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme, da er als einer der wenigen weiterhin vorrückt.

Die Patagonische Hochebene: Weite und Kargheit

  • Das Relief des Plateaus ist sanft gewellt.
  • Die Hauptwirtschaftstätigkeit ist die Schafzucht.
  • Man findet hier Pampa-Gebiete, die große, ebene Flächen darstellen.
  • Charakteristisch sind auch die 'Bajos' (Senken), Depressionen, die durch tektonische Absenkungen oder Winderosion in weniger widerstandsfähigem Gestein entstanden sind. Diese beherbergen oft Seen, Teiche oder Salzpfannen (Salinas). Ein bekanntes Beispiel ist der Gran Bajo de San Julián.
  • Es herrscht ein trockenes Klima mit starken, kalten Winden.
  • Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Steppe.
  • An den Küsten leben Seelöwen und Seeelefanten.

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