Die Geografische Einzigartigkeit Spaniens und der Iberischen Halbinsel

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Die Geografische Einzigartigkeit Spaniens

Spanien zeichnet sich seit jeher durch seine geografische Originalität und Einzigartigkeit aus. Diese wird hauptsächlich durch drei besondere Merkmale geprägt: den halbinselartigen Charakter, die spezielle Topographie sowie seine geografische Lage und Position.

1. Der Halbinselstatus

Spanien ist als Halbinsel über eine besonders schmale Landenge (440 km lang), die durch die Pyrenäen gebildet wird, mit dem europäischen Festland verbunden. Diese beiden Merkmale – die Enge der Verbindung und die geografische Barriere der Pyrenäen – führen zu einer starken Isolierung des spanischen Territoriums. Dies verleiht Spanien einen deutlich ausgeprägteren Halbinselcharakter als anderen Mittelmeer-Halbinseln, wie der italienischen oder der Balkanhalbinsel.

2. Geografische Lage und Position der Iberischen Halbinsel

Im Gegensatz zu anderen Mittelmeer-Halbinseln ist die Iberische Halbinsel nicht durch das Festland geschützt, sondern eher isoliert, da sie ein Ende bildet.

Was ihre Lage betrifft, so liegt die Iberische Halbinsel in der nördlichen Hemisphäre, in der gemäßigten Zone, zwischen den Breitengraden 36° 00' (Isla de Tarifa) und 43° 47' (Estaca de Bares) sowie den Meridianen 7° Ost (Cabo de Creus) und 9° 36' West (Cabo Touriñán). Dies platziert sie im südwestlichen Teil Europas.

Ihre Position ist besonders einzigartig:

  • Sie liegt zwischen zwei Meeren: dem Mittelmeer und dem Atlantischen Ozean, was die verschiedenen Klimazonen beeinflusst.
  • Sie liegt zwischen zwei Kontinenten: Im äußersten Südwesten Europas ist sie durch die Straße von Gibraltar nur 14 km von Afrika getrennt und somit das nächstgelegene europäische Land.


3. Die Reliefmerkmale Spaniens

Das spanische Relief weist eine einzigartige geografische Prägung auf, die durch drei landschaftliche Merkmale gekennzeichnet ist: die kompakte Form, die große durchschnittliche Höhe und die periphere Anordnung der großen Gebirgsketten.

3.1. Die kompakte Form

Die kompakte Form wird durch ihre besondere Ausdehnung (oft als „ausgedehnte Stierhaut“ beschrieben) in Breite und Länge bestimmt, verbunden mit einer wenig zerklüfteten Küstenlinie. Diese Eigenschaften führen zu großen Distanzen zwischen dem Inneren der Halbinsel und den Küsten, was im Binnenland zu einem kontinentalen Klima führt.

3.2. Die hohe durchschnittliche Höhe

Die durchschnittliche Höhe beträgt 660 m, was Spanien nach der Schweiz zum zweithöchsten Gebirgsland Europas macht. Im Gegensatz zur Schweiz ist die spanische Durchschnittshöhe jedoch nicht auf extrem hohe Gipfel zurückzuführen, sondern auf die Existenz der *Kastilischen Hochebene* (Meseta Central) mit einer durchschnittlichen Höhe zwischen 600 und 800 m. Darüber hinaus liegen etwa 18 % des spanischen Festlandes über 1000 m. Die gebirgige Beschaffenheit der Halbinsel erschwert die Landwirtschaft, den Straßenbau und die Nutzung von Flüssen und Wasserstraßen.

3.3. Die periphere Anordnung der Gebirge

Die Gebirgskonfiguration der Halbinsel ist sehr speziell und ähnelt einer durch Mauern verteidigten Festung. Im Zentrum der Halbinsel liegt die *Meseta Central*, eine Hochebene, die von zwei Gebirgssystemen durchzogen wird: dem Zentralsystem und den Montes de Toledo.

Rund um die Meseta befinden sich weitere Gebirgssysteme, die entweder direkt mit ihr in Kontakt stehen oder sie umgeben:

  • Montes de León
  • Kantabrisches Gebirge
  • Iberisches Gebirge
  • Nördlicher Teil der Subbética und Sierra Morena

Unabhängig davon existieren die Pyrenäen und die Andalusischen Gebirgsketten (im Norden und Süden).

Diese Anordnung verstärkt den kontinentalen Charakter des Großteils des Gebiets und führt zu einem Entwässerungsnetz mit hoher Erosionskapazität und oft sintflutartigen Abflussregimen.

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