Geographie der Erde: Bewegungen, Reliefbildung und Klimazonen
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Bewegung der Erde: Rotation und Translation
Die Erde ist ein Planet, der sich ständig im Raum bewegt. Zwei der wichtigsten Bewegungen sind die Rotations- und die Translationsbewegung.
Die Rotationsbewegung (Erdrotation)
Die Bewegung, genannt Rotation, lässt die Erde gegen den Uhrzeigersinn um eine gedachte Linie, die Erdachse (durch die Pole), kreisen. Die Dauer dieser Bewegung beträgt 24 Stunden und ist verantwortlich für den Wechsel von Tag und Nacht.
- Der Teil der Erdoberfläche, der den Sonnenstrahlen zugewandt ist, wird beleuchtet (Tag), und die Temperatur steigt.
- Der abgewandte Teil ist unbeleuchtet (Nacht), und die Temperatur sinkt.
Obwohl die Erde 24 Stunden für eine volle Umdrehung benötigt, sind die Zeitzonen weltweit nicht gleich. Die Himmelsrichtungen können wir ableiten, da die Sonne immer im Osten aufgeht und im Westen untergeht.
Die Translationsbewegung (Erdrevolution)
Die Erde dreht sich nicht nur um sich selbst, sondern bewegt sich auch um die Sonne. Diese Bewegung wird als Translation bezeichnet und beschreibt eine elliptische Bahn im Raum. Sie dauert 365 Tage, 5 Stunden und 48 Minuten.
Folgen der Translationsbewegung: Die Jahreszeiten
Die Neigung der Erdachse bewirkt, dass die Sonnenstrahlen die Erdoberfläche mit unterschiedlicher Intensität treffen. Dies resultiert in den aufeinanderfolgenden Jahreszeiten. Der Beginn der Jahreszeiten wird durch die Äquinoktien (Tagundnachtgleichen) und Sonnenwenden bestimmt.
Die Dauer des Weges um die Sonne wird als Jahr bezeichnet. Alle vier Jahre wird dem Februar ein zusätzlicher Tag hinzugefügt (Schaltjahr), um die überschüssigen Stunden auszugleichen.
Entstehung und Formen des Reliefs
Die Theorie der Plattentektonik
Zur Erklärung der Reliefbildung entwickelte der deutsche Geophysiker Alfred Wegener im Jahr 1912 die Theorie der Kontinentalverschiebung. Er postulierte die Herkunft des Reliefs aus einem Urkontinent namens Pangäa. Wegeners Versuche, die Theorie zu beweisen, gipfelten 1966 in der Theorie der Plattentektonik, die besagt, dass die Erdkruste aus verschiedenen Fragmenten in Form von Platten besteht.
Bewegungen der Erdkruste
Die Bewegungen, Reibungen, Kollisionen und Trennungen der tektonischen Platten ermöglichen es Geologen, viele Phänomene zu erklären, die zuvor rätselhaft waren.
Spezifische Phänomene: Tsunami und Pazifischer Feuerring
Ein Tsunami (oder große Welle) ist eine Welle, die durch eine Druckwelle oder eine Reihe von Meeresbodenwellen entsteht, ausgelöst durch Erdbeben oder vulkanische Aktivität. Am stärksten betroffen ist der Pazifische Ozean, die aktivste Fläche des Planeten, bekannt als der „Pazifische Feuerring“.
Formen des Reliefs und Erosionsprozesse
Wasser ist eines der mächtigsten erosiven Agenten. Es kann in festem Zustand (Schnee oder Eis) oder in flüssigem Zustand vorliegen und bricht Gestein aufgrund von Temperaturveränderungen auf. Auch der Wind ist ein wichtiger Faktor, besonders in Gebieten mit geringer Vegetation.
Gletscher sind große Eismassen, die sich durch die Schwerkraft bewegen und deren Verwitterung durch mitgeführtes Schwebematerial verstärkt wird. Der Mensch ist ebenfalls fähig, große Veränderungen herbeizuführen, und seine Intervention hat zur Humanisierung des Großteils des Planeten geführt.
Hauptformen des Reliefs
- Berge: Die höchsten Erhebungen, Landformen, die höher als 1000 m sind. Sie bilden große Bergketten.
- Hochplateaus (Hochebenen): Flache, aber hoch gelegene Reliefs.
- Ebenen: Reliefs mit einer fast horizontalen, milden Oberfläche.
- Vulkane: Reliefs, die aus der Anhäufung von Lava und anderem vulkanischem Material entstehen.
Unterwasser-Relief
- Festlandsockel: Das Gebiet zwischen der Küste und einer Tiefe von 200 m.
- Kontinentalhang: Die Steigung, die den Rand des Festlandsockels trennt.
- Tiefseeebene: Liegt in einer Tiefe zwischen 4000 und 6000 m.
Besonderheiten des Halbinsel-Reliefs (Iberische Halbinsel)
Hinsichtlich der Höhenlage ist die Iberische Halbinsel nach der Schweiz die zweithöchste Region Europas. Die Küstenebenen sind niedrig, mit Ausnahme des Ostens und einiger Abschnitte im Norden (z. B. Galicien).
- Die Balearen sind eine Fortsetzung des Festlandes.
- Die Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Der Teide auf Teneriffa ist mit fast 4000 Metern die höchste Erhebung Spaniens.
Die Meseta (Zentralplateau)
Die Meseta ist umgeben von:
- Nordosten: Berge von León
- Norden: Kantabrisches Gebirge (einschließlich der Picos de Europa)
- Osten: Iberisches System
- Süden: Sierra Morena
Klima und Wetterelemente
Temperatur und beeinflussende Faktoren
Die Temperatur ist ein Wetterelement, das den Grad der Erwärmung angibt, gemessen mit dem Thermometer (ausgedrückt als Tages-, Monats- oder Jahresdurchschnitt).
Wichtige Faktoren, die die Temperatur beeinflussen:
- Breitengrad: Die Sonneneinstrahlung ist nicht über die gesamte Erdoberfläche gleich. Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto schräger fallen die Strahlen ein, und desto niedriger ist die Temperatur.
- Höhe: Die Atmosphäre verliert mit zunehmender Höhe ihre Fähigkeit, Wärme zu speichern, da die aufsteigenden Gase geringere Mengen an Wasserdampf enthalten.
- Kontinentalität: Große Wassermassen üben einen mäßigenden Einfluss auf die Temperatur aus. Je näher man der Küste ist, desto milder sind die Temperaturen.
Drei große Klimazonen
Die Erde wird in drei Hauptklimazonen unterteilt:
- Heiße Zone (Tropen): Liegt zwischen den beiden Wendekreisen. Hier treffen die Sonnenstrahlen am direktesten auf. Es herrscht das ganze Jahr über Sommer.
- Gemäßigte Zonen: Liegen zwischen den Tropen und den Polarkreisen. Hier gibt es vier ausgeprägte Jahreszeiten.
- Kalte Zonen (Polarzonen): Gekennzeichnet durch ein ausgeprägtes Strahlungsdefizit. Es herrscht fast immer Winter.
Niederschlag und Wasserkreislauf
Der Niederschlag ist Teil des Wasserkreislaufs: Wasser auf der Erdoberfläche wird durch die Sonne erwärmt, verdunstet und steigt auf. In größeren Höhen, wo die Temperatur niedriger ist, beginnt es zu kondensieren. Die Schwerkraft lässt die gebildeten Tröpfchen als Regen (oder Schnee/Hagel) fallen.
Die Niederschlagsmenge wird mit einem Regenmesser gemessen und durch folgende Faktoren bestimmt: Breitengrad, Kontinentalität und Relief.
Klimatypen im Detail
Warme Klimazonen (Tropen)
Zwischen den Tropen, Jahresdurchschnittstemperaturen über 22 °C.
- Äquatoriales Klima: Ganzjährige Niederschläge (1500 bis 2000 mm). Temperaturen sind gleichmäßig (Durchschnitt über 20 °C). Nur eine warme und feuchte Jahreszeit.
- Warmes Tropenklima: Ganzjährig warm. Die thermische Amplitude wächst mit der Entfernung vom Äquator. Niederschlag schwankt zwischen 400 und 1000 mm.
- Wüstenklima (Warm): Sehr trocken, Niederschlag liegt bei weniger als 100 mm.
Gemäßigte Klimazonen
Zwischen 40° und 60° geografischer Breite, vier Jahreszeiten.
- Mittelmeerklima: Milde, feuchte Winter und trockene, warme Sommer. Niederschläge fallen hauptsächlich in den Übergangsjahreszeiten (Frühling, Herbst), zwischen 250 und 800 mm.
- Ozeanisches Klima (Seeklima): Nähe zum Meer führt zu einer kleinen jährlichen Temperaturschwankung. Erhebliche Niederschläge (1000–2000 mm). Milde Winter.
- Kontinentales Klima: Typisch für das Innere der Kontinente. Heiße Sommer und kalte Winter. Niederschläge variieren zwischen 300 und 700 mm, oft mit starkem Schneefall.
- Wüstenklima (Kalt): Unterscheidet sich vom warmen Wüstenklima durch die kalten Wintertemperaturen.
Kalte Klimazonen
- Polarklima: Charakteristisch für Regionen mit monatlichen und jährlichen Durchschnittstemperaturen unter 0 °C. Geringe Niederschläge, meist als Schnee.
- Hochgebirgsklima: Kalte Winter mit Temperaturen unter Null und kurze, kühle Sommer. Jährlicher Niederschlag überschreitet oft 1000 mm, meist in Form von Schnee.