Geologische Landschaften: Entstehung und Formen von Granit-, Karst- und Sedimentrelief
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Geologische Landschaften: Entstehung und Formen
1. Das Granitrelief: Kieselsäurehaltige Landschaften
Das Granitrelief ist aus kieselsäurehaltigen Felsen präkambrischen Alters und Grundgebirge aufgebaut. Es ist typischerweise in der westlichen Halbinsel zu finden, beispielsweise in Galizien, León und der Extremadura. Ausläufer erstrecken sich auch in den westlichen Teil des Kantabrischen Gebirges, das Zentralsystem, die Montes de Toledo und die Sierra Morena. Reste alter Massive erscheinen zudem in der Axialzone der Pyrenäen sowie in einigen Bereichen des Iberischen Systems, der Katalanischen Küstenkette und des Betischen Systems.
Das vorherrschende Gestein ist Granit, welches ein kristallines und starres Gestein ist, das empfindlich auf verschiedene Störungen reagiert. Diese Eigenschaften führen zu unterschiedlichen Modellierungsformen im Siliziumbereich.
1.1. Charakteristische Elemente des Granitreliefs
- Gelbbrauner Sand: Entsteht durch die Zersetzung der Gesteinskristalle, zurückzuführen auf eine chemische und tiefgreifende Verwitterung des Granits durch Wasser. Dieser Sand lagert sich in Tälern und Gebieten mit geringer Neigung ab und erreicht dort größere Tiefen.
- Formen bei auffälligem Kluftnetz: Wenn die Verwitterung des Granits durch Wasser aus einem auffälligen Kluftnetz entsteht, ist das Ergebnis je nach Höhenlage unterschiedlich:
- Hochgebirge: Die Felsen werden durch Gelifraktion gebrochen, wodurch scharfe Grate, steile und zerklüftete Formen entstehen. Zudem erscheinen Geröllhalden, Ansammlungen von Steinen am Fuße der Berge.
- Weniger hoch gelegene Gebiete: Wenn die Störung aus einem Netzwerk von auffälligen parallelen Klüften stammt, tritt eine langsame Abschuppung oder Zersetzung des Granits auf. Dies führt zur Bildung von Kuppeln, abgerundeten Formen, die eine sanft hügelige Landschaft bilden.
- Kugeln: Wenn der verwitterte Granit aus einem Netz von auffälligen senkrechten Klüften entsteht, bilden sich Kugeln.
1.2. Spezifische Granitformationen
- Berrocales: Die Granitkugeln sammeln sich übereinander und bilden typische Türme (Stapel aus Granitkugeln), Wackelsteine (Granitkugeln in natürlichem Gleichgewicht auf einer kleinen Fläche) und Felsburgen.
- Granit-Chaos: Die Kugeln sind unregelmäßig an Hängen oder am Fuße der Berge angeordnet.
2. Das Karstrelief: Kalksteinlandschaften
Das Karstrelief wird durch Kalkablagerungen gebildet, die im Tertiär sekundär gefaltet wurden. Diese Reliefs finden sich in den Pyrenäen, den Baskischen Bergen, dem östlichen Teil des Kantabrischen Gebirges, dem Iberischen System, Teilen der Katalanischen Küstenkette und den Subbetischen Gebirgen.
Das vorherrschende Gestein ist Kalkstein. Dieser ist hart und bildet Risse oder Diaklasen, löst sich aber leicht in Regenwasser auf, besonders wenn es durch die Fugen eindringt. Die Auflösung von Kalk durch Wasser erzeugt ein komplexes Relief: das Karstrelief.
2.1. Charakteristische Elemente des Karstreliefs
- Karrenfelder (Lapies): Furchen und Rillen, die sich im Fels durch Wasser öffnen und unterschiedliche Formen annehmen:
- Hangkarren: Furchen, die an Hängen (oder auf glatten Flächen mit Rissen) entstehen.
- Lineare Karren: Definiert durch schmale Linien, getrennt durch scharfe Wände.
- Tischkarren: Gekennzeichnet durch die Existenz großer, ebener Flächen zwischen den Furchen.
- Steinfelder: Kammern, die durch scharfe Wände getrennt sind, in denen sich Wasser sammelt und filtriert, wodurch tiefe Löcher in den Fels gegraben werden.
- Klammen, Schluchten oder Canyons: Enge und tiefe Täler, umgeben von steilen Hängen, die von Flüssen durchflossen werden.
- Poljen: Geschlossene Täler, die Depressionen oder horizontale Becken darstellen. Die Flüsse verschwinden ganz oder teilweise plötzlich in einem Schluckloch oder Ponor und setzen ihren Verlauf unterirdisch fort. Gelegentlich werden sie überflutet und bilden einen See.
- Höhlen: Durch die Infiltration von Wasser in die Kalkrisse entstehen gut ausgebaute unterirdische Gänge. Sie sind meist mit Stalaktiten und Stalagmiten (gebildet aus kalziumkarbonatreichem Wasser) geschmückt.
- Schächte (Tiefe): Enge Öffnungen, die die Oberfläche mit den unterirdischen Stollen verbinden.
- Uvalas: Größere, komplexere Hohlräume, die aus der Verbindung mehrerer Dolinen entstehen, wo Wasser stagniert. Sie können viele Formen annehmen (kreisförmig, trichterförmig, grubenartig).
3. Das Sedimentrelief: Ton- und Mergellandschaften
Das Sedimentrelief besteht aus wenig widerstandsfähigen sedimentären Materialien (Tone, Mergel und Gips), die im späten Tertiär und Quartär abgelagert wurden. Diese Becken finden sich in den Depressionen des nördlichen und südlichen Subplateaus (z.B. Ebro-Depression und Guadalquivir-Depression) sowie in den mediterranen Ebenen.
Das Tonrelief ist im Wesentlichen horizontal, da der Boden nicht durch nachträgliche Faltung beeinflusst wurde. Die schnelle Erosion ist auf die Weichheit des Materials zurückzuführen. Die Wirkung der Flüsse ist bedeutend, da sie horizontale Strukturen schnell erodieren, was zu einer sanft hügeligen Landschaft führt. Der Wechsel von trockenen und warmen Perioden mit starken Regenfällen in trockenen oder halbtrockenen Gebieten führt zum Auftreten von Rinnen (schmale und tiefe Furchen, getrennt durch Kanten), die eine Landschaft der Badlands bilden, wo sie eine umfangreiche Entwicklung erreichen.
3.1. Formen des Sedimentreliefs durch differentielle Erosion
- Horizontalrelief: Entsteht, wenn horizontale Schichten aus harten und weichen Gesteinen wechseln. Das Flussnetz trennt Plateaus (Tafelländer oder Mesas) der oberen harten Schicht von den weichen Seiten, die mit den weichen Schichten korrespondieren. Die Seiten werden schneller abgetragen, wodurch die Tafelländer zu Zeugenbergen oder residualen Reliefs reduziert werden. Schließlich geht die harte Schicht verloren, und sie werden Antecerros genannt.
- Schichtstufenrelief (Cuestas): Wenn die Schichten leicht geneigt sind und harte und weiche Materialien abwechseln, bilden sich Schichtstufen. Eine Schichtstufe besteht aus einer Rückseite, die durch die geneigte harte Schicht gebildet wird, und einer Stirnseite, die einen steilen oberen Teil (geformt durch die harte Schicht) und eine konkave Unterseite (die weiche Schicht, wo die Erosion schneller ist) aufweist. Der starke Rückgang führt zur Bildung von Zeugenbergen und Antecerros.
- Appalachisches Relief: Dies geschieht, wenn gefaltete Schichten, die von einem herzynischen Gebirge eingeebnet wurden, eine Verjüngung durchlaufen, die die Erosion reaktiviert. Die differentielle Erosion bewirkt, dass die harten Schichten parallele, lange und schmale Grate bilden, die in der Höhe ähnlich sind und von Vertiefungen in den abgetragenen weichen Schichten umgeben sind. Appalachische Reliefs finden sich in den Tälern des Eo-Navia und in der Region Somiedo (Asturien), in den Montes de Toledo und der Sierra Morena.
- Jurassisches Relief: Kann sich in jungen Gebirgsketten bilden, die aus wechselnden konvexen Falten (Sättel oder Antiklinalen) und konkaven Falten (Mulden oder Synklinalen) bestehen. In den Sätteln bilden sich Clusen (Täler, die senkrecht zum Kamm verlaufen) durch Wassererosion und Combes (antikline Täler, parallel zum Kamm). Die Entleerung der Sättel erfolgt sehr schnell, sobald die Erosion die harte Oberflächenschicht untergräbt, wodurch die hängende Synklinale erhöht wird (ehemalige Muldentäler), was eine Reliefumkehr erzeugt. Die Erosion der antiklinalen Täler lässt die Antiklinale in der unteren Schicht hervortreten, wodurch eine exhumierte Antiklinale erscheint und der Erosionszyklus neu beginnt. Jurassische Reliefs finden sich im Iberischen System, im Kantabrischen Gebirge, in den Pyrenäen und in den Betischen Kordilleren.