George Berkeley: Leben, Philosophie und Gottesbeweis
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George Berkeley: Leben und Werk
BERKELEY: Geboren in Irland im Jahr 1685. Mit 15 trat er in das Trinity College ein, wo er Mathematik, Logik und Philosophie studierte. Er wurde Lehrer an dieser Schule und später in der Kirche von England zum Bischof geweiht. Er reiste durch Frankreich und Italien und freundete sich in London mit Steele an. Er heiratete und reiste nach Amerika, kehrte dann aber nach London zurück. Danach kehrte er nach Irland zurück, wo er 18 Jahre lang Bischof war. Mit 67 Jahren ließ er sich mit seiner Frau in Oxford nieder, wo er ein Jahr später verstarb.
Berkeleys Formel: Esse est percipi
Die berühmte Formel Berkeleys lautet: "Esse est percipi", was bedeutet: "Sein ist wahrgenommen werden." Für die Existenz der Dinge ist es notwendig, dass sie wahrgenommen werden. Etwas existiert also nur, wenn es von jemandem wahrgenommen wird. Wenn ich etwas wahrnehme, gilt es in diesem Augenblick. Wenn es aber niemand wahrnimmt, hängt seine Existenz von der Kenntnis, der Vision und anderen sensorischen Erfahrungen ab. Im Gegensatz zu Locke gilt für Berkeley, dass Größe, Form und Bewegung undenkbar sind, wenn wir sie von allen anderen Qualitäten abstrahieren. Die Existenz von Qualitäten ist also an die Wahrnehmung gebunden. Außerhalb der Wahrnehmung existiert nichts. Nach Berkeley ist es nicht möglich, die primären und sekundären Qualitäten zu trennen. Das Objekt und das Gefühl sind dasselbe, und es ist nicht möglich, eines vom anderen zu abstrahieren. Ein Objekt ist die Summe seiner Eigenschaften und existiert nur, solange es wahrgenommen wird. Es existiert also ein denkendes oder geistiges Wesen.
Die Ablehnung der Materie
Materie: Für Berkeley existiert Materie nicht. Die Dinge existieren nur, wenn sie wahrgenommen werden. Er argumentiert, dass das Konzept der Materie unnütz ist und daher beseitigt werden kann.
Wissenschaft und abstrakte Ideen
Wissenschaft und abstrakte Ideen: Berkeley argumentiert, dass wir nirgends eine Substanz finden, da die Substanz eine abstrakte Idee ist. Wissenschaftler benutzen Begriffe wie Kraft und Gravitation, aber diese Begriffe beschreiben lediglich unser Gefühl für das Verhalten der Dinge und bieten keine Erkenntnisse, die über das hinausgehen, was uns unsere Sinne und Gedanken vermitteln. Berkeley wollte den Anwendungsbereich der wissenschaftlichen Sprache klären. Die Wissenschaft lässt die Sprache unberührt, aber er wollte klarstellen, dass der Glaube, die Wissenschaft gebe uns mehr Wissen, als wir aus der sinnlichen Welt ableiten können, irrig ist.
Gott und die Existenz der Dinge
Gott und die Existenz der Dinge: Da Gott allmächtig, ewig und allwissend ist, hängt die Existenz der Dinge von der Existenz Gottes ab. Gott ist die Ursache für die Ordnung der Dinge in der Natur. Abgesehen von unserem Geist gibt es einen größeren Geist, den Geist Gottes. Gottes Ideen bilden die Ordnung der Natur. Berkeley glaubte, seine Formel "Sein ist wahrgenommen werden" habe die Position des religiösen und philosophischen Materialismus untergraben. Er sagte auch, wenn alles von Gott kommt, kommen auch unsere Ideen und die Gründe von Gott.