Gerechtigkeit, Menschenrechte und Frieden: Philosophische Grundlagen

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Konzepte der Gerechtigkeit

B) Gleichheit

Die Gleichheit der Verteilung aller sozialen Güter ist wichtig, ebenso wie die Würde jeder einzelnen Person.

C) Schulden

Eine Person oder Institution schuldet anderen etwas, was entweder durch Zahlung beglichen wird, oder die Schuld, die das Ende der Gerechtigkeitsbeziehung markiert.

Theorien der Gerechtigkeit und ihre Vertreter

Aristoteles

Es ist nur gerecht, dass jedem das zuteilwird, was ihm gemäß dem Gesetz der Gerechtigkeit zusteht. Er unterscheidet mehrere Arten:

  1. Kommutative Gerechtigkeit: Abgeleitet vom lateinischen Wort conmutatio, bedeutet sie Austausch.
  2. Distributive Gerechtigkeit: Regelung der Beziehungen zwischen dem Staat und dem Bürger. Sie besteht in der Teilung von Lasten, Arbeitsplätzen und Vorteilen.
  3. Soziale Gerechtigkeit: Regelt das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft, um gemeinsame Ziele und gute soziale Beziehungen zu erreichen.

Utilitarismus

Die Konzeption der Gerechtigkeit, die in einer Gesellschaft vorherrscht, ist jene, die das größte Glück oder die Förderung der Zufriedenheit für die größtmögliche Anzahl von Menschen bewirkt.

Sozialistisches Denken

Gerechtigkeit wird als die Abschaffung von Ungleichheit verstanden. Innerhalb des sozialistischen Denkens können wir mehrere Tendenzen unterscheiden:

  • Utopischer Sozialismus: Versteht eine wohlhabende und gerechte Gesellschaft, die die Fortschritte der Technik nutzt, um ökonomische Ungleichheiten zu beseitigen. Er fördert eine auf Solidarität basierende Bildung und den Anarchismus.
  • Soziale Harmonie: Die gerechte Gesellschaft kann nur durch den organisierten Kampf der Arbeiter realisiert werden. Sie plädiert für die Abschaffung des Privateigentums, da es die Ursache für die Ungleichheit der Menschen ist.

Liberales Denken (Walzer)

Walzer argumentiert in seinem Buch „Die Bereiche der Gerechtigkeit“, dass Gerechtigkeit ein Engagement für die Gleichheit voraussetzt, verstanden als die Beseitigung ungerechter Herrschaftsformen. Seine Theorie basiert auf zwei Punkten:

  1. Es existieren verschiedene Kriterien zur Verteilung sozialer Güter. So ist Fairness nicht dasselbe wie Verdienst oder Notwendigkeit.
  2. Es muss vermieden werden, dass in einer Gesellschaft ein Gut existiert, dessen Besitz es erlaubt, alle anderen zu dominieren.

C) Die Menschenrechte

Menschenrechte sind eine Reihe grundlegender Werte, die der Rechtsordnung eines jeden Landes zugrunde liegen. Sie zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Universell: Sie müssen allen Menschen gleichermaßen anerkannt werden.
  • Subjektiv: Sie beziehen sich auf die gesetzliche Forderung, die ein Subjekt stellen kann.
  • Unverzichtbar: Sie gehen im Laufe der Zeit nicht verloren.
  • Unveräußerlich: Sie können nicht an eine andere Person abgetreten oder übertragen werden.
  • Vorrangig: Im Konflikt mit anderen Rechten müssen die Menschenrechte prioritär geschützt werden.

Generationen der Menschenrechte

Erste Generation
Bürgerliche und politische Freiheit, liberale Gleichheit (Staatsbürgerrechte).
Zweite Generation
Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, soziale Solidarität.
Dritte Generation
Respekt für die Umwelt, ein Leben in Frieden, Solidarität mit anderen Völkern (Werteorientierung).

D) Interner und Internationaler Frieden

Frieden kann als die Suche nach einer konsensuellen Konfliktlösung verstanden werden, die für alle Betroffenen auf zufriedenstellende Weise möglich ist. Mehrere Ursachen können zu einem Konflikt führen:

Ursachen für Konflikte

  1. Psychologisch: Individueller Ehrgeiz, Streben nach Macht und Profit, Suche nach Führung.
  2. Politisch: Unterdrückung, Ungleichgewicht in den Machtverhältnissen.
  3. Ökonomisch: Ungleiche Verteilung von Reichtum und Nahrung, extreme Ungleichheit zwischen Ländern und gesellschaftlichen Gruppen.
  4. Ideologisch: Fundamentalismen verschiedener Art.

Kants Bedingungen für den Ewigen Frieden

In seinem Buch „Zum ewigen Frieden“ legte Kant drei Grundbedingungen fest, damit dauerhafter Frieden zwischen Staaten erreicht und aufrechterhalten werden kann:

  1. Die politische Verfassung eines jeden Staates muss demokratisch sein. Frieden zwischen Staaten und generell zwischen Kollektiven kann nur entstehen, wenn die Voraussetzungen für das Zustandekommen von Vereinbarungen gegeben sind und alle ihre Meinung äußern können.
  2. Dauerhafter Frieden kann nur erreicht werden, wenn eine supranationale Institution existiert, die die Einhaltung der Friedensabkommen überwacht. (Obwohl die UN diese Aufgabe aufgrund des Vetorechts einiger Länder nicht perfekt erfüllt, könnte sie darin bestehen.)
  3. Es müssen gleiche Chancen für die soziale Entwicklung bestehen.

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