Geriatrie & Altern: Definition, Pflege & Altersphasen
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Geriatrie: Definition und Abgrenzung
Der Begriff Geriatrie leitet sich vom Griechischen ab: Gerais/géraos (Alter) und iatreía (Heilung).
Laut der Nationalen Kommission für Geriatrie ist sie der Zweig der Medizin, der sich mit allen Aspekten der Gesundheit und Krankheit älterer Menschen befasst: klinisch, therapeutisch, präventiv und sozial.
Geriatrie vs. Gerontologische Pflege
Die Bezeichnung 'Altenpflege' wurde 1976 von der Gerontologie-Gruppe der American Association of Nurses durch 'Gerontologische Pflege' ersetzt.
Gerontologische Pflege ist der Zweig der Krankenpflege, der auf den Grundlagen der Geriatrie und Gerontologie aufbaut und deren Erkenntnisse in drei Bereiche integriert: biologische, psychologische und soziale.
Ziele der Gerontologischen Pflege
Die Ziele umfassen:
- Das Altern als eine weitere Lebensphase verstehen und älteren Menschen bei der schrittweisen Anpassung an die damit verbundenen Veränderungen helfen.
- Verstehen, dass Altern keine Krankheit ist.
- Die individuelle und kollektive Situation älterer Menschen (physisch, psychisch, sozial) erfassen.
- Ihre Vergangenheit kennen (Lebensgeschichte).
- Ihre aktuellen Probleme verstehen.
- Ihre Projekte identifizieren.
- Ihre Lebensmöglichkeiten analysieren.
- Ihre Bedürfnisse verstehen.
- Die Pflege entsprechend anpassen.
Prinzipien der Krankenpflege in der Geriatrie
Pflege und Betreuung müssen umfassend sein. Wichtige Prinzipien sind:
- Die Beteiligung älterer Menschen an Entscheidungen fördern und ihre Ansichten bezüglich der Bedürfnisbefriedigung berücksichtigen.
- Ihre Unabhängigkeit so lange wie möglich erhalten.
- Hilfe bei der Akzeptanz von Einschränkungen und Abhängigkeiten leisten.
- Notwendige Unterstützung geben, um Verluste zu überwinden und die Würde zu wahren.
- Programme und Initiativen organisieren, durchführen und bewerten, die zu besseren Leistungen führen, auch durch Forschung.
Aspekte der Grundausbildung in der Geriatrischen Pflege
In der Grundausbildung sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Der Arbeitsbereich: das Pflegesetting, Beziehungen zu anderen Fachkräften, verfügbare Ressourcen.
- Die Zielgruppe: eine Altersgruppe mit spezifischen physischen, psychischen und sozialen Merkmalen, die unterschiedliche Krankheitsbilder bedingen.
- Das multidisziplinäre Team: Arzt, Pflegefachkraft, Sozialarbeiter, Familie.
Das Konzept des Alterns
Definition von Altern
Altern bezeichnet jemanden, der viele Jahre gelebt hat oder von der Zeit gezeichnet ist. Es ist die Lebensphase, die auf das mittlere Alter folgt. Begriffe wie Senioren, Goldenes Alter, Drittes Alter, Viertes Alter, ältere Menschen oder betagte Person werden verwendet, wobei 'ältere Person' am gebräuchlichsten ist.
Altern beginnt, sobald der Körper seine maximale Leistungsfähigkeit erreicht hat. Es ist kein Prozess des unendlichen Wachstums.
Altern ist eine Folge irreversibler morphologischer, physiologischer und psychologischer Veränderungen, die dem Individuum das äußere Erscheinungsbild des Alters verleihen.
Altern ist ein schrittweiser Veränderungsprozess, der in der Regel mit der Zeit verbunden ist, nach der vollen Reife einsetzt und mit dem Tod endet. (Lasern, US-amerikanischer Gerontologe)
Altersklassifikationen
Zur genaueren Unterscheidung werden geriatrische Untergruppen gebildet:
- Präsenil: 45-60 Jahre
- Beginnende Seneszenz: 60-72 Jahre
- Senioren: Ab 60-65 Jahren
- Betagt: 72-90 Jahre
- Viertes Alter: Ab 80-85 Jahren
- Hochbetagt: Ab 90 Jahren
Kriterien zur Altersbestimmung
Das Alter wird aus physischer, psychologischer und sozialer Sicht unterschiedlich betrachtet, doch alle Aspekte sind eng miteinander verbunden.
Chronologisches Alter
Das chronologische Alter ist die objektive Anzahl der Jahre seit der Geburt eines Menschen. Seine Bedeutung variiert je nach Land und Epoche. Es ist wichtig, aber nicht allein entscheidend.
Physisches Alter
Das äußere Erscheinungsbild und die körperlichen Merkmale einer Person, die jünger oder älter wirken können als das chronologische Alter.
Psychologisches Alter
'Das psychologische Altern beinhaltet Wachstum und Verfall, wobei einige Funktionen im Laufe des Lebens abnehmen, andere stabil bleiben und wieder andere sich als Produkt von Erfahrung und Leben entwickeln.' (Fernandez-Ballesteros)