Der Gesang der Gesta: Ein Heldenepos
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Der Gesang der Gesta ist ein langes erzählendes Gedicht (mit mehr als achtsilbigen Versen), das die Geschichten und Heldentaten eines kriegerischen, militärischen oder historischen Charakters, Königs oder Adligen besingt, ihn zum Helden macht und seine militärischen Siege und Erfolge feiert.
Merkmale des Cantar de Gesta
- Es ist ein langes erzählendes Gedicht, das die Taten eines Kriegshelden oder einer historischen Figur besingt.
- Seine Protagonisten sind Könige, Adlige, militärische und historische Persönlichkeiten.
- Abgeleitet von griechischen Epen und germanischen Sagen, verwandeln sie ihre Protagonisten durch legendäre Heldentaten in Helden.
- Sie sollten ein Gefühl der Nation und des Staates vermitteln in einer Welt, in der die Leibeigenen (das Volk) nur ihre Lehen kannten, wodurch das Reich, die Nation oder der Staat zu einem Mythos und Symbol, zur Heimat seiner Untertanen, wurden.
- Sie wurden von Sängern vorgetragen und aufgeführt (in einigen Fällen auch geschaffen) und sind charakteristisch für die Dichtkunst der Spielleute (Mester de Juglaría). Sie sind daher anonym und Teil der mündlichen Überlieferung.
Entwicklung und Verbreitung
Die Gesänge der Gesta sind charakteristisch für die mittelalterliche Welt und tauchten in Europa im späten 8. Jahrhundert auf, wobei sie im 9. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebten. In Spanien erschienen sie später, waren aber bereits im 9. und 10. Jahrhundert ein prägendes Merkmal der mittelalterlichen und romanischen Literatur.
Im 13. Jahrhundert wurden sie von Kopisten gesammelt und in altkastilischen Schriften festgehalten. Die Sammlung des Gesangs der Gesta entstand, und kurz nach dem Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sich daraus die Ballade. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts verschwand der Chanson de geste.
Zyklen in der kastilischen mittelalterlichen Literatur
Die Zyklen unterteilen sich in thematische Sagen. In der kastilischen mittelalterlichen Literatur sind dies:
- Der Zyklus des Cid: Der Protagonist ist Don Rodrigo Díaz de Vivar, bekannt als El Cid. Das charakteristische Gedicht ist Das Gedicht vom Cid.
- Alfonsinischer Zyklus: Bezieht sich auf Alfons VI.
- Karolingischer Zyklus: Rund um Karl den Großen.
- Zyklus von Don Rodrigo oder der Fall Spaniens: Über den Einfall der Muslime auf der Halbinsel und den Fall der Westgoten.
- Zyklus der Bildung Kastiliens.
- Zyklus von Roncesvalles: Über die Schlacht von Roncesvalles.
Struktur der Epen
Die Epen sind intern in einzelne Lieder unterteilt, die das Thema eines Liedes fragmentiert aufgreifen. So ist beispielsweise Das Gedicht vom Cid in drei Teile gegliedert:
- Das Lied des Exils
- Das Lied von der Hochzeit
- Das Lied von der Schande von Corpes