Geschichte der Embryonalentwicklung: Von Aristoteles bis Kölliker

Eingeordnet in Medizin & Gesundheit

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,08 KB

Einführung in die Embryonalentwicklung

Die Embryonalentwicklung ist ein Zweig der Biologie, der sich mit der Untersuchung der Entwicklung eines Organismus aus einer befruchteten Eizelle befasst.

Frühe Beobachtungen: Aristoteles

Aristoteles machte sorgfältige Beobachtungen zur Hühner-Embryonalentwicklung. Doch aufgrund der mangelnden Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens gab es bis zum 16. Jahrhundert nur wenige nützliche Ideen.

Pionierarbeit: Francisco Arque (1592)

Francisco Arque veröffentlichte 1592 detaillierte Arbeiten zur fetalen Anatomie von Hühnern und Säugetieren. Er gilt als ein wichtiger Vorläufer der Embryologie.

William Harvey und die Entwicklung (1651)

William Harvey veröffentlichte 1651 Arbeiten über die Entwicklung von Vögeln und die frühen Stadien der Säugetierentwicklung. Er leugnete die Existenz von bereits befruchteten Wesen im Körper der Frau. Stattdessen vertrat er die Ansicht, dass sich der Fötus nur in der Gebärmutter entwickeln kann und dem Vater ähnelt.

Regnier de Graaf und die Eierstöcke (1672)

Regnier de Graaf beobachtete 1672 flüssigkeitsgefüllte Hohlräume in den Eierstöcken von Tieren. Er dachte, dass dies die Eizellen seien. Heute weiß man, dass es sich um Hohlräume handelt, in denen sich Follikel entwickeln, bekannt als Graafsche Follikel.

Antonie van Leeuwenhoek und die Spermien (1677)

Antonie van Leeuwenhoek beobachtete 1677 unter dem Mikroskop Spermien und Eizellen von Fischen und Amphibien. Er dachte, dass die Spermien den entscheidenden Beitrag zur Befruchtung leisteten und Substanzen enthielten, die für die Embryonalentwicklung entscheidend sind. Die Eizellen hingegen boten seiner Ansicht nach lediglich ein geeignetes Medium für das Wachstum.

Jan Swammerdam und die Präformationstheorie (1679)

Jan Swammerdam beobachtete 1679 unter dem Mikroskop die embryonale Entwicklung von Insekten und kam zu dem Schluss, dass es sich lediglich um das Wachstum eines winzigen, bereits vorgeformten Tieres handelte. Dies führte zur Präformationstheorie: Der Körper sei bereits im Spermium (als „Tierchen“) vorgeformt.

Caspar Friedrich Wolff und die Epigenese (1768)

Caspar Friedrich Wolff kam 1768 durch die Beobachtung der Embryonalentwicklung von Hühnern zu dem Schluss, dass der Embryo nicht als Ganzes vorgeformt ist, sondern sich aus ungeordneten Teilen organisiert. Diese Theorie ist als Epigenese bekannt.

Karl Ernst von Baer und die Säugetier-Eizelle (1828-1839)

Karl Ernst von Baer entdeckte zwischen 1828 und 1839 die Eizelle von Säugetieren und beschrieb die Keimblätter von Säugetieren, die als Vorstufe für die inneren Organe dienen.

Albert von Kölliker und die Befruchtung (1847)

Albert von Kölliker stellte 1847 fest, dass Spermien in den Hoden gebildet werden und die Eizelle befruchten.

Verwandte Einträge: