Die Geschichte von Majolika und Porzellan: Von China bis Meissen

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Die Welt der Keramik: Majolika und Porzellan

eingerichtet werden, bekam die Teile billiger und damit die Platte auf metallische Gegenstände eingeführt. Er beeinflusst ganz Europa.

Majolika: Herkunft und Technik

Der Majolika-Keramikkörper wird mit einer porösen Beschichtung aus Zinn und bemalten Emaillefarben überzogen. Diese Technik stammt aus der islamischen Welt, ist weit verbreitet auf der Iberischen Halbinsel und in Italien, besonders auf Mallorca. Daher leitet sich der Begriff „Majolika“ ab (italienisch: Majolika = Mallorca).

Lüstertechnik (Metallisierung)

Nach dem Brennen wird eine dünne Schicht Pigment aus Kupfer oder Silber, vermischt mit Ocker, aufgetragen und erneut gebrannt. Dieser Prozess führt zu einer vollständigen oder teilweisen Metallisierung der Kupferpigmente, wodurch das Objekt einen besonderen Glanz und Reflexe erhält. Es existiert eine breite Farbskala.

Die Geschichte des Porzellans

Porzellan gilt als die raffinierteste Form keramischer Erzeugnisse. Es stammt ursprünglich aus China und ist dort seit dem neunten Jahrhundert bekannt. Die ursprüngliche Formel war in China bereits zur Zeit der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) bekannt. In Europa war Porzellan seit dem Mittelalter bekannt; Marco Polo berichtete von einem wunderbaren Produkt, das angeblich aus Muscheln hergestellt wurde.

Im siebzehnten Jahrhundert importierte und verkaufte die Ostindien-Kompanie Porzellan, da es in Europa nicht hergestellt werden konnte. Das Geheimnis seiner Herstellung blieb unentdeckt.

Im sechzehnten Jahrhundert wurde das sogenannte Medici-Porzellan (Weichporzellan) entwickelt.

Die Entdeckung in Europa durch Böttger

Die Entdeckung der Porzellankunst in Europa gelang dem deutschen Alchemisten Johann Friedrich Böttger. Er arbeitete in Meißen (Sachsen) und erfand im frühen achtzehnten Jahrhundert zunächst das Jaspisporzellan: ein dunkelrotes, hartes Steinzeug. Dieses wurde aus einer Füllung aus nicht schmelzendem, gemahlenem, rotem Ton (Zwickauer Erde) und einer Verbindung aus hellem Plauener Ton geformt. Böttger entdeckte dabei das Prinzip der Porzellanzusammensetzung.

Anschließend testete Böttger weitere Materialien für das echte Porzellan:

  • Kaolin aus Kolditz (später ersetzt durch Aue), das beim Brennen weiß wird.
  • Kalzinierten Alabaster aus Nordhausen (später ersetzt durch Petuntse/Feldspat).

Diese beiden Elemente (Kaolin und Feldspat) wurden 12 Stunden lang bei einer Maximaltemperatur von 1300 bis 1400 °C gebrannt.

Der Weg zum Porzellan

Am 15. Januar 1708 wurde das erste Porzellanobjekt hergestellt, das dem chinesischen Porzellan in Härte, Brillanz und Transluzenz ähnelte. Am 23. Januar 1710 erfolgte die Gründung der ersten Fabrik in Meißen.

Im Jahr 1713 wurden die Produkte der Meißner Manufaktur auf der Leipziger Ostermesse verkauft. Böttgers Formel wurde bis 1719 geheim gehalten. In diesem Jahr verkauften zwei Verräter das Geheimnis an die Wiener Manufaktur, wodurch sich die Formel schließlich in ganz Europa verbreitete. Die Produktion beendete die Zusammenarbeit mit den Monarchien.

Grundlegende Porzellanarten

Weichporzellan (Soft Paste)

Weichporzellan entstand 1575 in Florenz unter der Schirmherrschaft des Großherzogs der Toskana, Francesco Maria de' Medici, im Versuch, chinesisches Porzellan zu imitieren. Die Experimente wurden anscheinend vom Keramiker Orazio Fontana aus Urbino, unterstützt von einem mysteriösen „Levante“, durchgeführt. Die Basis bildeten pulverisierter Bergkristall, Glas, Sand und weiße Erde aus Faenza. Später wurde es aus einer Mischung aus Ton und Glasgranulat hergestellt, die bei Temperaturen unter 1200 °C gebrannt wurde. Es wurde in Europa erst im späten siebzehnten Jahrhundert populär, und die Produktion hielt lange nach der Entdeckung der Hartporzellan-Formel an. Die Dekoration der Porzellanpaste ist typischerweise blau auf weiß, es gibt jedoch auch Fälle, die Mangan enthalten.

Hartporzellan (Hard Paste)

Hartporzellan gilt als das eigentliche Porzellan. Es besteht aus einer Mischung von Feldspat, Kaolin und Quarz und wird im Ofen bei Temperaturen unter 1540 °C gebrannt. Die Formel war in China bereits zur Zeit der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) in ihrer ursprünglichsten Form bekannt. Die ersten in Europa bekannten Stücke stammen aus der Yuan-Dynastie (1279–1368 n. Chr.) und wurden durch Marco Polo populär gemacht. In Europa wurde die Formel schließlich 1707 von Johann Friedrich Böttger in Meißen (Sachsen) entdeckt.

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