Die Geschichte Roms: Von der Monarchie über die Kunst bis zur Aeneis
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Die Römische Monarchie und ihre Könige
Die römischen Könige wurden von Patriziern beraten. Die wichtigsten Herrscher waren:
- Romulus: Schöpfer des Senats und der ersten Gesetze.
- Numa Pompilius: Fromm und friedliebend. Er führte den Mondkalender und die Vestalischen Jungfrauen ein.
- Tullus Hostilius: Unternahm militärische Feldzüge gegen seine Nachbarn. Rom unterwarf Alba Longa und siedelte dessen Bevölkerung um.
- Ancus Marcius: Erweiterte die Stadtgrenzen und baute den Hafen von Ostia.
- Tarquinius Priscus (Etruskische Dynastie): Führte Veränderungen in der Sozialpolitik und der Wirtschaft ein. Er initiierte große öffentliche Bauwerke in Rom: die Cloaca Maxima, den Circus Maximus und den Kapitolinischen Tempel des Jupiter.
- Servius Tullius: Erstellte eine Volkszählung der Bürger. Er ordnete soziale Klassen zivilen und militärischen Funktionen zu und erweiterte die Grenzen Roms. Er führte den Kult der Göttin Diana ein.
- Tarquinius Superbus (Der Stolze): Er ermordete Servius Tullius zusammen mit seiner Frau. Seine Politik war von expansiven Kriegen gegen seine Nachbarn geprägt. Seine tyrannischen Tendenzen führten zum Ende der Monarchie. Die Vergewaltigung der Lucretia durch Sextus Tarquinius (Sohn des Tarquinius Superbus) und ihr anschließender Suizid markierten das Ende der Monarchie.
Römische Kunst: Griechischer Einfluss und Innovation
Der griechische Einfluss auf die römische Kunst war zweifach:
- Direkt: Durch die römische Expansion in den Süden und Osten.
- Indirekt: Durch den kulturellen Austausch mit Etrurien (Peninsula Italica).
Architektur: Funktionalität und Ingenieurskunst
Die römische Architektur zeichnete sich durch ihre Praktikabilität und ihren bürgerlichen Charakter aus. Architekten nutzten Beton, Ziegel und Stein. Sie errichteten Gebäude, die dem Volk dienten, mithilfe von Tonnengewölben und Kuppeln. Dazu gehörten:
- Zirkusse und Amphitheater
- Basiliken und Thermen
- Wasserleitungen (Aquädukte)
- Straßen und Brücken
Figurative Kunst
Die figurative Kunst spiegelte den hellenisierten Geschmack der Oberschicht wider. Viele Künstler waren griechischer Herkunft.
Reliefs: Beschreibung und Narrative
Reliefs wurden bevorzugt, um die Geschichte militärischer Aktionen oder die Geschichte Roms darzustellen, beispielsweise auf dem Ara Pacis, dem Triumphbogen des Titus und der Trajanssäule.
Die Porträtbüste
Die Porträtbüste entwickelte sich zu einem eigenständigen Kunstwerk. Sie diente dazu, das Antlitz, die Stärke und die psychologische Tiefe der dargestellten Person festzuhalten.
Malerei
Die Malerei zeigte ebenfalls starken griechischen Einfluss. Funde in Pompeji oder Herculaneum belegen die expressive Kraft und den thematischen Reichtum dieser Kunstform.
Aeneas und Vergils Epos: Die Gründung Roms
Aeneas: Der Römische Nationalheld
Aeneas, der Sohn des Anchises und der Venus, gilt als römischer Nationalheld. Er verkörpert Integrität, Respekt vor traditionellen Werten und Gehorsam gegenüber den Göttern. Sein Mut wird oft mit dem der griechischen Helden verglichen. (Als Diomedes ihn im Kampf verwundete, kam seine Mutter Venus ihm zu Hilfe.)
Während des Trojanischen Krieges gelang es Aeneas, den Flammen der Zerstörung zu entkommen. Er trug seinen alten Vater Anchises und führte seinen jüngsten Sohn Ascanius. Als er zum Berg Ida zurückkehrte, bemerkte er das Fehlen seiner Frau Kreusa. Ihr Geist erschien ihm und enthüllte ihm sein Schicksal: Er müsse reisen, um eine neue Heimat zu gründen, wie es die Götter bestimmt hatten.
Die Irrfahrt des Aeneas
Aeneas begann seine odysseeartige Reise, begleitet von zwanzig Schiffen. Er erlitt den Tod seines Vaters in Sizilien. Ein Sturm, verursacht durch Juno (die Feindin Karthagos), verschlug ihn nach Karthago. Dort nahm ihn Königin Dido auf, und sie erlebten eine Zeit der Liebe und des Glücks.
Jupiter erinnerte Aeneas jedoch daran, dass sein Schicksal in Italien lag. Aeneas gehorchte und verließ Dido. In Italien angekommen, besuchte Aeneas die Sibylle, um sein Schicksal zu erfahren. Die Priesterin des Apollo begleitete ihn in die Unterwelt, wo er mit seinem Vater sprach. Anchises prophezeite ihm die Zukunft des Römischen Reiches.
Nach seiner Rückkehr ins Leben zog Aeneas zur Mündung des Tibers, wo er König Evander traf. Er besiegte und tötete Turnus, den König der Rutuler. Bald darauf gründete er die Stadt Lavinia. Aeneas verschwand später während eines Sturms und wurde zu einem Gott erhoben.
Der Dichter Vergil
Der Dichter Vergil ist bekannt für seine Werke Bucolica (ländliche Gedichte) und Georgica. Sein Epos, die Aeneis, brachte ihm Ruhm. Es erzählt die Abenteuer des Aeneas von seiner Flucht aus Troja bis zu seiner Ankunft und Niederlassung in Italien.
Vergil starb, bevor er sein Werk vollenden konnte. Er wies Freunde wie Tucca an, das unvollendete Werk zu zerstören, doch Kaiser Augustus verhinderte dies.