Geschichte des spanischen Journalismus

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Spanischer Journalismus: Entwicklung und Einfluss

Der Print-Journalismus hat im Laufe der Zeit tiefgreifende Veränderungen erfahren. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konzentrierte sich die Arbeit auf die Vermittlung wichtiger Informationen (Verwendung von Nachrichtenmeldungen und Chroniken). In der zweiten Hälfte, mit dem Aufkommen von Radio und Fernsehen, verlagerte sich der Fokus auf die kritische Analyse. In den letzten Jahren bieten große Zeitungen zudem eine elektronische Version über das Internet an.

Aufgrund seines großen Einflusses auf die Gesellschaft wurde der Journalismus als die Vierte Gewalt bezeichnet.

Frühes 20. Jahrhundert

Die politische Presse dominierte, obwohl einige Blätter als unabhängig galten. Man strebte Profitabilität durch Werbung an, erreichte aber aufgrund des hohen Analphabetismus keine hohen Auflagen.

Erster Weltkrieg

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete der Journalismus eng mit der Armee zusammen. In dieser Zeit entwickelte sich der Fotojournalismus.

Die Zeit der Diktaturen

Primo de Rivera und die Zweite Republik

  • Unter Primo de Rivera erlitt die Presse einen Rückschlag durch die Einführung der Zensur.
  • Während der Zweiten Republik hatten Parteizeitungen nur begrenzte Verbreitungsmöglichkeiten.

Bürgerkrieg und Franco-Regime

Während des Bürgerkriegs (*Guerra Civil*) wurde die Zensur umgangen. Es wurde nur über den Konflikt und die Ideale der jeweiligen Seite informiert. Zeitungen wurden beschlagnahmt oder von den Konfliktparteien übernommen.

Während des Franco-Regimes (1939–1975) blieb die Kontrolle der Presse eine Obsession. Wir unterscheiden zwei Perioden:

1939–1966: Strenge Zensur

Es herrschte eine strenge Zensur. Zeitungen, die der Ideologie des Regimes widersprachen, erschienen und verschwanden. Es gab drei Arten von Zeitungen:

  1. In Privatbesitz (z. B. *ABC*)
  2. Der Kirche (I)
  3. Der Bewegung
1966–1975: Relative Öffnung

Durch das „Gesetz Fraga“ gab es eine relative Offenheit: Zuvor undenkbare Informationen wurden veröffentlicht. Es erschienen Monats- und Wochenzeitschriften, abgesehen von den Boulevardblättern (*Hola*, *Lecturas*...).

Journalismus und Demokratie

Die Zeitungen erfuhren Änderungen der Eigentumsverhältnisse und der Technologie und genossen die Freiheit der Meinungsäußerung. *ABC* wurde angepasst, und neue Zeitungen erschienen:

  • *El País*: Setzte sich für den Aufbau einer vollständigen Demokratie und die Erneuerung der Gesellschaft ein.
  • *Diario 16*: Verteidigte das demokratische System und die journalistische Qualität.

In den 80er Jahren erfolgte eine Stärkung der regionalen Presse (*El Correo*, *La Voz de Galicia*). Es begann die Veröffentlichung kostenloser, werbefinanzierter Publikationen (*Medical Journal*, *Gaceta Universitaria*).

1989 wurde der Direktor von *Diario 16* entlassen und gründete *El Mundo del Siglo XXI*, eine Zeitschrift für Recherche und Berichterstattung.

Presse und Literatur

Die Presse hatte stets eine enge Beziehung zur Literatur. Autoren der Generation von '98 veröffentlichten Artikel, Beiträge oder Teile ihrer Werke in Zeitungen oder Zeitschriften. Beispiele hierfür sind:

  • *Unamuno*: Arbeitete mit *El Noticiero Bilbaíno* und veröffentlichte Artikel wie „Traditionalismus“ oder „Spanien und die Spanier“.
  • *Azorín*: Schrieb für *La Correspondencia de España*.
  • *Pío Baroja*: Schrieb für *El País*.
  • *Valle-Inclán*: Schrieb für *El Mundo*.
  • *Ortega y Gasset*: Schrieb für *El Sol*.

Einige Zeitungen veröffentlichen literarische Beilagen. Es besteht ein größeres Interesse an der Einbeziehung literarischer Stile und Mittel. Derzeit schreiben Autoren wie Antonio Gala und Javier Marías für die Presse.

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