Geschichte des Spanischen Journalismus: 20. Jahrhundert bis Demokratie
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Geschichte des Spanischen Journalismus im 20. Jahrhundert
Der Journalismus in Spanien verläuft parallel zur literarischen und politischen Geschichte des Landes. Es lassen sich drei Hauptphasen unterscheiden:
Phase 1: Geburt des Massenjournalismus (1900-1936)
Diese Periode ist geprägt von der Geburt des Massenjournalismus, der neben dem traditionellen politischen Journalismus koexistierte. Die Zeitungen dieser Ära waren organisch von politischen Parteien abhängig, die sie finanzierten und deren Redakteure auswählten. Obwohl die Auflagen der Zeitungen zunächst sehr niedrig waren, steigerte der Massenjournalismus die Verbreitung erheblich. Ziel war es, den unteren Klassen Zugang zu Kultur sowie zum politischen und wirtschaftlichen Leben durch die Verbreitung journalistischer Inhalte zu ermöglichen.
Phase 2: Journalismus unter Diktatur (1936-1975)
Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs (1936-1939) wurden die meisten Zeitungen von den nationalen und republikanischen Regierungen beschlagnahmt, und ihre Inhalte wurden für Propagandazwecke genutzt. Ab 1939, mit der Machtübernahme Francos in Spanien, war das neue Medienumfeld durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- Die Presse war eine Erweiterung der Einheitspartei oder Bewegung, die die diktatorische Politik des Staates unterstützte.
- In den 40er und 50er Jahren verstärkte das Regime die Überwachung durch drei Mechanismen:
- Nur wer vom Regime eine Lizenz erhielt, durfte als Journalist arbeiten.
- Politisch orientierte Parolen wurden von der Madrider Regierung an alle Zeitungen in Spanien gesandt, die diese übernehmen mussten.
- Es gab ein System der Vorzensur.
Phase 3: Spanischer Journalismus in der Demokratie (ab 1975)
Die demokratische Verfassung garantierte die Freiheit der Meinungsäußerung und der Presse. Obwohl nachfolgende demokratische Regierungen keine spezifischen Gesetze zur Einschränkung der Medien erließen, mussten diese den Verfassungsartikeln und den Praktiken eines demokratischen Systems entsprechen. Mit der endgültigen Etablierung der Demokratie in Spanien entstanden Massenmedien mit hohen Auflagenzahlen bei nationalen Zeitungen und dem Betrieb privater Nachrichtenagenturen.
Die private Radio-Penetration wurde sehr hoch und nahm einen großen Teil des spanischen Informationssektors ein, da das Radio Nachrichten fast augenblicklich übermittelt. Ein weiteres großes Phänomen der Demokratie ist die Medienkonzentration bei den wichtigsten Medienunternehmen. Diese Politik der Medienunternehmen führte dazu, dass der Journalismus an Kraft verlor und die Zahl sowie das Talent der Autoren nicht mehr so ausgeprägt waren.