Geschwindigkeit im Sport: Definition, Faktoren & Entwicklung
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Geschwindigkeit im Sport: Definition und Bedeutung
Die Geschwindigkeit ist die Fähigkeit, motorische Aktionen in möglichst kurzer Zeit und mit maximaler Effizienz auszuführen.
Phasen des Sprints
- Reaktion
- Beschleunigung
- Höchstgeschwindigkeit
- Geschwindigkeitsausdauer
Faktoren, die die Geschwindigkeit beeinflussen
Muskuläre Faktoren
- Hebelverhältnisse (z.B. schnelle Bewegungen dritten Grades)
- Muskelfähigkeiten (Muskeltonus, Dehnfähigkeit, Viskosität, Fasertyp: schnelle Kontraktionsfasern sind weiß, langsame sind rot)
Nervöse Faktoren
- Intramuskuläre Koordination
- Innervationstyp
Trainingsfaktoren
- Kraft und Leistung (Zunahme von Kraft oder Energie für die Muskelkontraktion, erhöhte Beschleunigung motorischer Bewegungen)
- Alaktazide Kapazität (erweiterte Arbeitsleistung)
- Flexibilität
- Technische Verbesserungen
Weitere Einflussfaktoren
- Genetik
- Geschlecht
- Alter
- Körperumfang
- Ernährung
- Motivation
- Müdigkeit
- Wetter
- Temperatur
- Ethnische Herkunft
- Höhe über dem Meeresspiegel
Arten der Geschwindigkeit
Reine Geschwindigkeitsformen sind genetisch bedingt und hängen eng mit dem zentralen Nervensystem (ZNS) zusammen.
Reaktionsgeschwindigkeit
Die Reaktionsgeschwindigkeit setzt sich zusammen aus der prä-motorischen Reaktionszeit (75-80% der gesamten Reaktionszeit) und der motorischen Reaktionszeit (15-25% der gesamten Reaktionszeit), die die Muskelbewegung stimuliert.
Arten der Reaktion
- Einfache Reaktion: Eine im Voraus bekannte Bewegung als Antwort auf einen Reiz.
- Komplexe Reaktion: Die Auswahl der geeigneten Aktion aus mehreren Optionen als Reaktion auf spezifische Situationen.
Einflussfaktoren der Reaktionsgeschwindigkeit
- Intensität und Dauer des Reizes
- Alter
- Geschlecht
- Körpergröße
- Körperhaltung
- Müdigkeit
- Training
- Psychologische Anpassung
Gestische Geschwindigkeit
Die Fähigkeit, eine segmentale oder ganzkörperliche Bewegung in kürzester Zeit auszuführen.
Einflussfaktoren der gestischen Geschwindigkeit
- Lateralität
- Vorerfahrung
- Verwendete Gliedmaßen oder Segmente
- Lernniveau der Geste
- Geschlecht
Verschiebungsgeschwindigkeit (Lokomotionsgeschwindigkeit)
Die Fähigkeit, eine kurze Strecke so schnell wie möglich zurückzulegen.
Einflussfaktoren der Verschiebungsgeschwindigkeit
- Schrittlänge: Abhängig von Flexibilität, Impulskapazität, Hebellänge, Ausführungstechnik.
- Schrittfrequenz: Abhängig von Muskelkontraktionsgeschwindigkeit, Kraft und Ausführungstechnik.
Kombination mit anderen Geschwindigkeitsformen
- Kraft: Die Fähigkeit, die größte Beschleunigung in zyklischen und azyklischen Bewegungen gegen geringen Widerstand zu erzeugen.
- Geschwindigkeitsausdauer: Die Fähigkeit, der Geschwindigkeitsreduzierung durch Ermüdung zu widerstehen.
- Agilität: Bewegung des Körpers mit Geschwindigkeit und Effektivität.
Biologische Entwicklung der Geschwindigkeit
- Die traditionelle Lehre sieht die Geschwindigkeitsentwicklung eng mit der Entwicklung von Koordination und Kraft verbunden.
- Geschwindigkeitstraining beginnt in den ersten Lebensjahren.
- Zwischen 7 und 13 Jahren gilt als die sensible Phase für die Entwicklung der gestischen Bewegungsfrequenz und der Arbeitsgeschwindigkeit.
- Zu Beginn der Pubertät kann es aufgrund von Koordinationsschwierigkeiten zu einem Leistungsrückgang in der Geschwindigkeit kommen.
- Zwischen 15 und 17 Jahren ist es wichtig, spezifische Ausführungstechniken zu trainieren.
- Die Verschiebungsgeschwindigkeit nimmt weiter zu und erreicht ihren Höhepunkt zwischen 18 und 23 Jahren.
- Zwischen 23 und 35 Jahren kann die Leistung weiter verbessert werden.