Gesellschaft als System: Subsysteme & Entscheidungsfindung

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Die Gesellschaft als System

Ein System besteht aus miteinander verbundenen Elementen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und ein einheitliches Ganzes bilden. Es kann auch ein Teilsystem innerhalb eines übergeordneten Systems sein.

Merkmale eines Systems

  • Gemeinsames Ziel: Eine Menge von Elementen mit einem gemeinsamen Ziel.
  • Homöostase: Das ständige Streben nach Gleichgewicht.
  • Äquifinalität: Verschiedene Wege zur Zielerreichung.
  • Synergie: Das Gesamtsystem ist mehr als die Summe seiner Teile.
  • Feedback: Systeme liefern Beiträge und erhalten Ergebnisse.

Merkmale der Gesellschaft als System

Die Gesellschaft ist ein menschliches, dynamisches und künstliches System (Kast und Rosenzweig, 1987). Sie ist psychosozial und besteht aus mehreren Subsystemen (Ziele und Werte, Technik, Struktur und Verwaltung).

Subsysteme der Gesellschaft & unternehmerische Entscheidungen

Produktionsentscheidungen

  • Wahl des Produktionssystems (Art und Menge der Produktion).
  • Effiziente Nutzung von Informationstechnologie.
  • Entscheidungen über Produktdesign und Produktionsprozess.
  • Entscheidungen über Produktionskapazität.
  • Optimale Größe und Lage der Fabrik.
  • Anlagenplanung (Materialien, Maschinen, Arbeitskräfte).
  • Anwendung mathematischer Methoden in Planung und Programmierung.
  • Steuerung des Produktionssystems.
  • Schutz des technologischen Wissens und Innovation.
  • Qualitätssicherung.
  • Lagerverwaltung.

Marketingentscheidungen

Das Marketing-Subsystem schafft Angebote und verwaltet den Austausch zwischen Unternehmen und Verbrauchern. Es analysiert, identifiziert, entwickelt und stimuliert die Nachfrage.

Kernkompetenzen:

  • Marktanalyse.
  • Segmentierung der Nachfrage.
  • Bedarfsprognosen.
  • Entwicklung und Umsetzung einer kohärenten Marketingstrategie.

Entscheidungen im Personalwesen (HR)

  • Personalplanung.
  • Rekrutierung und Auswahl.
  • Zuordnung von Aufgaben (optimale Leistung).
  • Gestaltung von Entschädigungs- und Anreizsystemen.
  • Mitarbeitermotivation.
  • Arbeitsbeziehungen mit Gewerkschaften.
  • Aus- und Weiterbildung.
  • Förderung von Wissensaufbau und -anwendung.

Finanzentscheidungen

Suche nach den besten Wegen, um finanzielle Ressourcen zu beschaffen und zu investieren. Beteiligte Akteure: Unternehmen, Investoren und Finanzanalysten.

Zwei Arten von Entscheidungen:

  • Investitionen: Wahl zwischen alternativen Projekten.
  • Finanzierung: Anteil der Eigenmittel / externen Ressourcen.

Unternehmerische Entscheidungen (allgemein)

Umfassen die Beschaffung und Zuordnung von Ressourcen sowie die Koordination.

  • Planung: Festlegung zukünftiger Maßnahmen (Ziele, Strategie, Status).
  • Organisation: Schaffung einer stabilen Struktur (Arbeit, Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Kommunikation).
  • Kontrolle: Überwachung der Zielerreichung.

Ökonomie der Transaktionskosten

Transaktionskosten sind Kosten, die im Zusammenhang mit Markttransaktionen entstehen (Informationskosten, Verhandlungskosten, Sicherungskosten). Sie entstehen durch begrenzte Rationalität und opportunistisches Verhalten. Die Höhe hängt ab von:

  • Spezifität der Vermögenswerte.
  • Unsicherheit und Komplexität.
  • Häufigkeit der Transaktion.

Folgen: Unternehmen entstehen, um diese Kosten zu reduzieren, was sich auf das Unternehmenswachstum auswirkt.

Agenturtheorie

Probleme der Agenturbeziehung

  1. Vor Vertragsabschluss: Verhandlungsprobleme und adverse Selektion.
  2. Nach Vertragsabschluss: Moral Hazard und Opportunismus des Agenten.

Abwicklungskosten: Überwachungskosten, Garantiekosten und verbleibender Verlust.

Zwei wesentliche Trends

  • Positive Agenturtheorie: Verschiedene Organisationsformen beeinflussen die Effizienz der Zielerreichung (z.B. unternehmerische Organisation, Unternehmen im Eigentum, Genossenschaften).
  • Prinzipal-Agent-Theorie: Fokus auf die Gestaltung von Belohnungsstrukturen für den Agenten.

Drei Situationen der Prinzipal-Agent-Theorie:

  1. Der Prinzipal kann das Verhalten des Agenten beobachten (leistungsabhängiger Lohn).
  2. Der Prinzipal kann das Verhalten nicht direkt beobachten, erhält aber ein Signal (Belohnung basierend auf dem Signal).
  3. Der Prinzipal hat keine Informationen über das Verhalten des Agenten, sondern nur über das Ergebnis (Festgehalt, variables Gehalt, Aktienoptionen oder Anreize).

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