Gesellschaftlicher Wandel durch die Industrialisierung

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Die alte Ständegesellschaft wich einer Klassengesellschaft, vor allem in zwei Hauptgruppen unterteilt: die Bourgeoisie und das Proletariat.

Die Bourgeoisie: Aufstieg der Eigentümer

Die Bourgeoisie wurde zur hegemonialen Gruppe, als Eigentümer von Industrie und Wirtschaft. Dazu gehörte eine breite Mittelschicht aus Bankern, Investoren und Eigentümern. Es gab auch das liberale Bürgertum, gebildet aus Fachleuten, Beamten und Händlern. Darunter befand sich eine große Anzahl von Angestellten und Händlern des Kleinbürgertums. Manchmal mit dem alten Adel vermischt, wurde das Bürgertum zum Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Sie verzierten ihre Häuser prunkvoll, beschäftigten Hausangestellte; ihre Kleidung, Unterhaltung und Werte wurden zum nachzuahmenden Sozialmodell.

Das Proletariat: Leben und Arbeit der Industriearbeiter

Die Arbeiter bildeten das industrielle und städtische Proletariat. Sie lieferten die notwendige Arbeit für Fabriken und wurden für Löhne eingesetzt. Es war die größte und benachteiligtste Gruppe in der Gesellschaft. Zunächst gab es keine Rechtsvorschriften zur Festlegung der Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer. So wurden Stundenlöhne und Arbeitszeiten willkürlich von den Arbeitgebern festgelegt. Folglich waren ihre Lebensbedingungen sehr hart: Der Arbeitstag dauerte 12 bis 14 Stunden, und die Löhne reichten nicht aus, um eine Familie zu ernähren. Dies erforderte auch die Arbeit von Frauen und Kindern. Die Werkstätten entbehrten hygienischer Bedingungen, was die Erkrankungen der Arbeitnehmer erhöhte.

Frühe Reaktionen und Organisation der Arbeiter

Die erste Reaktion der Arbeiter in den Anfängen der Industrialisierung war Widerstand gegen die Mechanisierung, die sie für verantwortlich für niedrige Löhne und Arbeitslosigkeit hielten. Ihr Protest äußerte sich in der Zerstörung von Maschinen und Brandstiftungen (Luddismus). Ebenso begannen einige Gruppen von Arbeitnehmern zu erkennen, dass sie Teil derselben sozialen Schicht mit gemeinsamen Problemen und Zielen waren. Um ihre Interessen zu verteidigen, gründeten sie Arbeiterorganisationen. Arbeiterorganisationen wurden zunächst von liberalen Regierungen verboten. Doch 1825 wurden in Großbritannien die Verbotsgesetze aufgehoben, und es gründete sich die erste Gewerkschaft, die Arbeiter desselben Handwerks vereinte. Das Ziel der Gewerkschaften war es, die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern. Ihre ersten Forderungen waren die Verringerung der Arbeitszeiten und bessere Löhne.

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