Globalisierung: Nord-Süd-Kluft, Ungleichheit & Konflikte

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Nord-Süd-Gefälle der Welt

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Nord und Süd. Die Armutsgrenze unterteilt den reichen Norden und den armen Süden. Auch innerhalb der Länder gibt es große Unterschiede. Die aktuell reiche Welt ist jedoch nicht in der Lage, Wohlstand gerecht zu verteilen, und der Abstand zwischen Nord und Süd wächst täglich.

Die Macht des Marktes

Die Globalisierung ist ein Prozess der weltweiten Integration verschiedener Wirtschaftsmärkte, gefördert durch Liberalisierung, regionalen Handel sowie verbesserte Kommunikation und Verkehrsmittel. Der Markt ist heute global, und multinationale Unternehmen produzieren und verkaufen dort, wo es ihren Interessen am besten dient.

Globaler Markt, ungleicher Handel

Die Globalisierung begünstigt den reichen Norden, da sie von den Gesetzen des Marktes bestimmt wird. Länder des Südens wurden oft zu einem System der Monokultur gezwungen. Dieses Regime hängt stark von Preisänderungen ab, da der Preis von einem dominanten Markt bestimmt wird und oft nicht die tatsächlichen Produktionskosten widerspiegelt. Sinkende Preise schaden den Produzenten im Süden, zwingen sie zur Aufgabe ihrer Felder und fördern die Migration in die Städte.

Wer regiert die Welt?

Die Macht der Regierungen wird durch die Interessen multinationaler Konzerne und Finanzgruppen beeinflusst. Der Internationale Währungsfonds (IWF) oder die Weltbank haben erheblichen Einfluss auf die Weltpolitik. 70% der globalen Informationen werden von nur drei großen Nachrichtenagenturen kontrolliert, die maßgeblich bestimmen, welche Informationen verbreitet werden.

Menschenrechte unter Druck

Die Regeln des internationalen Handels können in der sogenannten Dritten Welt Armut und Ungleichheit verstärken. Standortverlagerungen aus wirtschaftlichen Gründen führen dazu, dass große Unternehmen Arbeitsplätze abbauen, insbesondere wenn Arbeitnehmer mehr Rechte fordern.

Arbeitsmarkt vs. Menschenrechte?

Unternehmen streben nach Gewinnmaximierung. Maßnahmen wie die Begrenzung der Arbeitszeit, die Zahlung von Mindestlöhnen oder die Gewährleistung sicherer Arbeitsbedingungen können aus Unternehmenssicht die Gewinne schmälern. Eine Politik, die Arbeitnehmerrechte stärkt, steht diesem Ziel oft entgegen. Menschenrechte scheinen dabei manchmal zweitrangig zu werden.

Nächster Halt: Norden

Durch Presse, Fernsehen und Internet erfahren die Bewohner des Südens regelmäßig vom Wohlstand der reichen Welt. Millionen von Menschen machen sich auf den Weg in eine vermeintlich bessere Welt. Das Phänomen der Migration verschärft die Nord-Süd-Ungleichgewichte weiter. Migration bedeutet für die Herkunftsländer im Süden oft den Verlust von gut ausgebildeten Arbeitskräften (Humankapital), während im Norden die Zuwanderung zwar zum Wirtschaftswachstum beitragen kann, aber auch soziale Herausforderungen mit sich bringt.

Krieg und Armut: Untrennbar verbunden

Die gegenwärtige Situation: 95% der heutigen Kriege finden in den Ländern des globalen Südens statt, die Hälfte davon in Afrika – Regionen, die oft zu den ärmsten gehören, aber gleichzeitig reich an natürlichen Ressourcen sind.

Der wirtschaftliche Hintergrund von Kriegen

Die Mehrzahl der Konflikte hat ein wirtschaftliches Motiv: die Kontrolle über Energiequellen, Rohstoffe oder Wasser. Kriege verstärken die Ungleichheit: Der Norden profitiert teilweise vom Waffenverkauf, während der Süden die Kosten in Form von Menschenleben und materieller Zerstörung trägt. Armut erhöht nachweislich das Risiko bewaffneter Konflikte.

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