Globalisierung: Wohlfahrtsstaat im Wandel

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Marktpolitik und Gesellschaft

Die Globalisierung der Marktpolitik impliziert die Akzeptanz einer bestimmten sozialen Einstellung, in der Menschen ihre Repräsentation suchen. Es zeigt sich eine neue Prävalenz der Ökonomie über die Politik. Der Markt wird als soziale Grundlage der Wohlfahrtsgesellschaft geschätzt.

Wandel der Arbeitsorganisation

Vergleich alter und neuer Formen:

Frühere Merkmale (Wohlfahrtsstaat):

  • Nahezu Vollbeschäftigungswachstum
  • Arbeitsorganisation geeignet für große und stabile Märkte
  • Uniforme Produkte, Massenkonsum
  • Strukturelle Arbeitslosigkeit als Problem
  • Schlüsselindustrien, produktive materielle Arbeit
  • Territorialisierung, Konzentration, vertikale Integration
  • Hierarchie und Bürokratie
  • Homogene Arbeitsbedingungen (stabile Beschäftigung)
  • Starke gesellschaftliche Anerkennung der Gewerkschaften

Aktuelle Tendenzen (Globalisierung):

  • Informationelle Dienstleistungen
  • Unternehmensnetzwerke
  • Immaterielle produktive Arbeit
  • Konzentration wirtschaftlicher Macht, Dezentralisierung
  • Vertikaler Zerfall
  • (Implizit: Flexibilisierung, Prekarisierung der Arbeit)

Vorteile der Globalisierung

Übergang von der Marktwirtschaft zur Marktgesellschaft.

Positive Aspekte:

  • Größere Vielfalt an Waren und Dienstleistungen zur Auswahl.
  • Tendenz zu niedrigeren Preisen durch Wettbewerb.
  • Erweiterte Wahrnehmung der Menschenrechte (besonders für Kinder und Frauen).
  • Technologietransfer.
  • Vorteile für Bezieher von Kapitaleinkünften.
  • Vorteile für Facharbeiter, die sich gut an neue Technologien anpassen.
  • Verlagerungen erhöhen das Arbeitsplatzangebot in Entwicklungsländern (kann Einwanderung eindämmen?).

Nachteile und Probleme

Soziale Ungleichheit:

  • Zunahme sozialer Ungleichheit (entgegen der Annahme, Globalisierung schaffe Wohlstand für alle).
  • Veräußerung öffentlicher Unternehmen und Flexibilisierung der Arbeitskräfte können Menschen in Schwierigkeiten bringen.
  • Zunehmende soziale Ungleichheit in BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) laut verfügbaren Indikatoren.

Wirtschaftliche Nachteile:

  • Extreme Wettbewerbsfähigkeit schafft Unsicherheit, die Investitionen nicht fördert.
  • Verlust von Souveränität und Autonomie der Nationalstaaten durch Druck von Akteuren (z.B. Investoren mit der Macht zu investieren oder nicht), die auf für sie passende Strategien drängen.
  • Die absolute Macht des Kapitalmarktes dominiert die Arbeitswelt.

Kulturelle und ökologische Aspekte:

  • Homogenisierung der Welt (Kulturen, Lebensweisen, Denkweisen).
  • Das heutige Konsumniveau ist unbestreitbar nicht nachhaltig.
  • Mögliche Erschöpfung gemeinsamer natürlicher Ressourcen.

Die "Risikogesellschaft"

Merkmale der Risikogesellschaft:

  • Risiken und Schäden sind oft irreversibel.
  • Förderung sozialer Ungleichheit.
  • Es entsteht ein politisches und institutionelles Vakuum.
  • Soziale Bewegungen gewinnen neue Legitimität.
  • In der neuen Gesellschaft steht das Individuum in einem Prozess der "Individualisierung" im Mittelpunkt.

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