Glossar: Geografie, Landwirtschaft & Umwelt – Wichtige Begriffe
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Wichtige Begriffe aus Geografie, Landwirtschaft und Umwelt
Fanggebiet: Definition und Bedeutung
Ein Fanggebiet ist ein Ort, an dem eine große Anzahl von Fischen oder, in vielen Fällen, eine höhere Vielfalt an Meeresarten als anderswo vorkommt. Die wichtigsten Fischereien befinden sich oft in Kaltwassergebieten und unterliegen verschiedenen nationalen und internationalen Fischereiabkommen.
Exklusive Wirtschaftszone (EWZ)
Das Konzept der Exklusiven Wirtschaftszone (EWZ), oft auch als „Gewässer“ im Kontext der Fischerei bezeichnet, entstand mit dem Seerechtsübereinkommen von 1982. Es besagt, dass die Gewässer und die wirtschaftliche Ausbeutung bis zu 200 Seemeilen vor der Küste eines Landes diesem Land gehören. Die Einführung dieser 200-Meilen-Zone hatte erhebliche Auswirkungen auf den spanischen Fischereisektor.
Aquakultur: Zucht aquatischer Organismen
Aquakultur umfasst alle Aktivitäten, Anbautechniken und Kenntnisse, die sich mit der Zucht von aquatischen Pflanzen und Tieren befassen. Sie ist eine wichtige wirtschaftliche Aktivität für die:
- Nahrungsmittelproduktion
- Gewinnung von Rohstoffen für industrielle und pharmazeutische Zwecke
- Aufstockung von Beständen
- Zierfischzucht
Eine Piscifactoría (Fischzuchtanlage) ist ein Standort für die Fischzucht, oft außerhalb des Meeres.
Trockenheit und der Lautensach-Index
Trockenheit beschreibt das Verhältnis von Wärme und Feuchtigkeit in einem Gebiet. Dürreperioden nehmen mit steigenden Temperaturen und fehlendem Niederschlag zu. Nach dem Lautensach-Index liegt Trockenheit vor, wenn es mehrere Monate mit einem Wasserdefizit von mehr als 30 mm gibt.
Immigration: Ankunft von Menschen
Immigration bezeichnet die Einwanderungsbewegung, also die Ankunft von Menschen an einem Zielort.
Mulchen (Schleifen): Bodendeckungstechnik
Mulchen (oder „Schleifen“ im Kontext der Bodenbearbeitung) bezeichnet technologische Fortschritte in der Produktionstechnik, bei der der Boden mit Kunststoffbändern abgedeckt wird, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und Unkraut zu unterdrücken.
Nettowanderungsziffer: Wanderungssaldo
Die Nettowanderungsziffer ist das Gleichgewicht zwischen Aus- und Einwanderung. Sie kann positiv sein (was auf einen Einwanderungsüberschuss hindeutet) oder negativ (was auf einen Auswanderungsüberschuss hindeutet).
Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) entstand 1962 mit klar definierten Zielen:
- Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion
- Sicherung eines angemessenen Lebensstandards für Landwirte
- Stabilisierung der Märkte
- Gewährleistung der Versorgung der Verbraucher zu fairen Preisen
Zur Erreichung dieser Ziele wurden verschiedene Mechanismen eingeführt, darunter Beihilfen zur Verbesserung der Betriebsstrukturen, Preissubventionen und die Einrichtung des EAGFL. Die Ergebnisse waren eine Steigerung der Produktion, die jedoch zu Überschüssen, Exportsubventionen, Handelskriegen und erhöhter Umweltzerstörung führte. Seitdem gab es zwei wichtige Reformen (1992 und 1999), die eine Kontinuität der ursprünglichen Ziele vorschlugen, aber auch neue Schwerpunkte setzten.
EAGFL: Europäischer Agrarfonds
Der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL) ist eine europäische Einrichtung. Seine Aufgabe ist es, die Verteilung von Erstattungen oder Subventionen zu berechnen und zu verwalten, die von der EU gezahlt werden, um beispielsweise die Differenz zwischen Gemeinschafts- und Weltmarktpreisen auszugleichen.
Dehesa: Agrarlandschaft in Spanien
Die Dehesa ist eine prägende Agrarlandschaft, die vor allem in Extremadura sowie in den Provinzen Salamanca und Zamora verbreitet ist. Sie stellt eine extensive agropastorale Nutzungsform dar, bei der auch Forstwirtschaft betrieben wird (z. B. Eichen und Korkeichen). Einige dieser Weideflächen wurden auch für die Jagd umgewidmet.
Mulchen: Moderne Bodendeckungstechnik
Das Mulchen (im Original „Schleifen“) ist eine landwirtschaftliche Technik, bei der der Boden mit Kunststoffbändern abgedeckt wird, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten, das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken und die Ernte zu fördern.
Ästuar: Flussmündung und Meerwassereinfluss
Ein Ästuar (oder Mündungstrichter) ist eine spezielle Art von Flussmündung, die typischerweise in einen Ozean mündet. Hier gräbt sich der Fluss in sein Bett ein, wodurch ein erhebliches Eindringen oder eine Invasion von Meerwasser in den Flusslauf ermöglicht wird.