Glossar: Grundlagen der Unternehmensfinanzierung und Rechnungslegung

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Rechnungslegung und Kapital

Gezeichnetes Kapital (Stammkapital)

Das gezeichnete Kapital von Handelsgesellschaften. Es entspricht dem Wert der von den Gesellschaftern geleisteten Beiträge. Bei Kapitalgesellschaften ist das Stammkapital in Anteile zerlegt.

Rücklagen

Gewinnrücklagen, die von der Gesellschaft gebildet werden. Es gibt verschiedene Arten, darunter die gesetzliche Rücklage und die freiwillige Rücklage.

Journal (Tagebuch)

Das Journal ist ein verpflichtendes Buch der Konten, in dem alle Geschäftsvorgänge der Gesellschaft täglich oder zusammengefasst für einen Zeitraum von maximal einem Monat erfasst werden. Die Einträge im Journal werden als Journalbuchungen bezeichnet.

Hauptbuch (Ledger)

Das Hauptbuch ist ein obligatorisches Buch, das eine Reihe von Einzelkonten enthält. Hier werden alle Variationen der im Journal erfassten Vorgänge, die die verschiedenen Kapitalelemente betreffen, systematisch aufgezeichnet. Die häufigste Darstellungsform ist die T-Form (T-Konten).

Wirtschaftsprüfung (Auditing)

Die Wirtschaftsprüfung ist eine Technik zur Planung und Überprüfung der Buchführung sowie der Rentabilität der Ressourcen.

Klassifikationen der Prüfung

  • Interne Revision: Wird innerhalb des Unternehmens durchgeführt.
  • Externe Prüfung (Audit): Wird von externen Personen durchgeführt und umfasst die Analyse der geprüften Jahresabschlüsse des Unternehmens.

Kapitalerhöhung

Eine Kapitalerhöhung kann durch die Ausgabe und den Verkauf neuer Aktien oder durch die Umwandlung von Rücklagen erfolgen. Bei einer Erhöhung des bestehenden Kapitals haben Vorzugsaktionäre oft ein Vorkaufsrecht, um neue Beiträge zu leisten oder ihre Bezugsrechte wahrzunehmen.

Getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Eine Gesellschaft vermittelt ein getreues Bild ihrer Vermögenslage, wenn sie alle Anforderungen, Rechnungslegungsgrundsätze und Kriterien des allgemeinen Rechnungslegungsplans erfüllt.

Finanzielle Kennzahlen und Steuern

Nettoumlaufvermögen (Working Capital)

Das Nettoumlaufvermögen ist der Teil des Umlaufvermögens, der mit langfristigen Mitteln (d.h. Eigenkapital oder langfristigen Verbindlichkeiten) finanziert wird. Es dient zur Messung der finanziellen Stabilität des Unternehmens.

Es muss positiv sein, da das Unternehmen andernfalls Probleme bei der Erfüllung seiner unmittelbaren Zahlungsverpflichtungen haben könnte.

Durchschnittliche Kapitalbindungsdauer

Dies ist die Zeitspanne, die das Unternehmen benötigt, um das in den Produktionsprozess investierte Geld zurückzugewinnen. Sie entspricht der Anzahl der Tage, die ein aktueller Betriebszyklus oder Umlauf in Anspruch nimmt.

Direkte Steuern

Direkte Steuern fallen unmittelbar auf Personen oder Unternehmen an, da sie entweder einen Gewinn erzielen, Vermögen besitzen oder Vermögensgegenstände nutzen. Sie berücksichtigen das Einkommen oder Vermögen von Privatpersonen und Unternehmen basierend auf deren wirtschaftlichen und familiären Umständen (z. B. Einkommensteuer, Körperschaftsteuer).

Indirekte Steuern

Indirekte Steuern werden auf Sachverhalte wie Verbrauch oder Übertragung erhoben, unabhängig von der Identität und den Umständen der Person, die diese ausführt. Sie werden von allen gleichermaßen gezahlt, unabhängig davon, ob sie mehr oder weniger Geld haben (z. B. Umsatzsteuer, Verkehrssteuern).

Investitionen und Finanzierungsinstrumente

Investitionen

Im geschäftlichen Kontext ist eine Investition die Handlung oder Aktivität, bei der bestimmte Vermögenswerte mit der Absicht erworben werden, im Laufe der Zeit Erträge oder Einkommen zu erzielen. Die Investition beinhaltet den Einsatz von Kapital in einem Geschäft mit dem Ziel, dieses Kapital zu erhöhen.

Fremdkapitalaufnahme (Anleihen)

Im Rahmen der Unternehmensfinanzierung handelt es sich hierbei um die Ausgabe von Forderungen (wie Anleihen, Schuldscheine usw.) durch das Unternehmen im Austausch gegen Kapital und Zinsen. Es handelt sich um festverzinsliche Wertpapiere.

Schuldverschreibungen (festverzinsliche Wertpapiere)

Schuldverschreibungen stellen Teile gleicher Höhe dar, in die ein Darlehen unterteilt ist. Sie werden von einer großen Anzahl von Sparern im Austausch für Zinsen erworben. Es handelt sich um festverzinsliche Wertpapiere.

Factoring

Factoring ist eine Form der Unternehmensfinanzierung, bei der alle Kundenforderungen an ein Unternehmen, den sogenannten Faktor, verkauft werden. Dies verschafft dem Unternehmen sofortige Liquidität und vermeidet das Problem unbezahlter oder überfälliger Forderungen, da der Faktor dieses Risiko übernimmt. Der Nachteil sind die hohen Kosten, die der Faktor in Rechnung stellt.

Leasing

Leasing ist ein Mietvertrag, der dem Mieter die Option einräumt, das Vertragsobjekt am Ende der Laufzeit zu einem im Leasingvertrag festgelegten Restwert zu erwerben. Dieser Kaufpreis muss im Vertrag enthalten sein. Die Leasingraten sind in der Regel vom Einkommen absetzbar.

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